Teil 6

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Alex P.o.V:
Erneut arbeite ich an meinem Gebäude mit den Stiften die mir Felix geschenkt hatte. Dabei fiel mir auf, dass ich ihn bis jetzt immer noch nicht gesehen und mich nicht bedankt hatte. Vielleicht sollte ich einfach mal zu ihm fahren und mich bedanken. Ich sollte es machen, das gehört zum guten benehmen.
„Kommst du zum essen? „ Meine Mutter stand in der Tür und ich nickte, ging mit ihr runter und beim Abendessen hatten wir uns angeregt unterhalten. Danach ging ich in mein Zimmer und setzte mich an den Schreibtisch, machte meine Hausaufgaben und versuchte zu lernen. Gegen Mitternacht legte ich mich doch schlafen mit dem Vorhaben mich morgen bei Felix für sein großartiges Geschenk zu bedanken. Erbarmungslos weckte mich der Wecker am nächsten Morgen viel zu früh und ich stand auf machte mich für die Schule fertig, die ersten beiden Doppelstunden englisch hatte ich schon mal gut überstanden und in der pause setzte ich mich zu Til, Matze und Andi auf dem Schulhof auf eine Bank und redeten.
„Kommt heute einer von euch mit zum Basketball spielen. Das haben wir schon so lange nicht mehr gemacht. „ Til der neben mir saß ergriff sofort das Wort „es ist Basketball, wieso spielst du nicht wieder mit uns Fußball? „ Ich musste lachen weil mich beides nicht besonders interessiert hatte. „Ich muss heute nach der schule zu meiner Fahrstunde also kann ich nicht. „
„Alter Matze ist dein Fahrlehrer lebensmüde? Wer last dich denn schon auf die Straße? „ Ich neckte ihn so gerne und er schaute mich böse an.
„pass auf, sonst überfahren ich dich ganz aus versehen oder dränge dich von der Straße ab. „ Ich hob meine Hände in die Luft stützte meinen Oberkörper dabei nach hinten und schaute ihn entsetzt an. Schon brachte die Klingel uns dazu wieder in unsere Klassenräume zu gehen. Nach weiteren sechs Stunden unerbittlichen Frontalunterricht stieg ich jetzt in meinen Wagen und fuhr los. Ohne ein wirkliches Ziel und Orientierung fuhr ich erstmal raus aus der Stadt. München ist zwar schön, aber manchmal auch sehr anstrengend wegen seiner ganzen Leute. Vor allem die, die so viel Geld hatten und sich für was besseres hielten. Plötzlich sah ich die Auffahrt zu Felix und war schockiert darüber, dass ich es ohne es richtig zu wollen doch jetzt hier bin. Aber jetzt gibt es auch kein zurück mehr und ich fuhr die Auffahrt hoch. Bei Tag ist dieses Anwesen noch viel imposanter und ich verlor mich erneut in den Einzelheiten der Architektur. Schnell stieg ich aus und ging auf die massive Holztür zu. Nach einem läuten ging diese auf und eine Angestellte lächelte mich freundlich an.
„Guten Tag, ich würde gerne mit Felix von der Laden reden. „ die Angestellte schaute mich an, dann nach hinten in den langen Flur.
„Momentan ist er noch nicht da, aber treten sie ein, Frau von der Laden ist zu Hause und empfängt Sie bestimmt. Wen kann ich Ankündigen? „ Sie schaute mich durchdringend an und da erst bemerkte ich, das sie ja mit mir redet.
„Alexander Hazy. „ Sie nickte, machte die Tür hinter mir zu und erneut folgte ich ihr durchs Haus, dieses mal in einen anderen Raum. Kurz klopfte sie, als ihr der Eintritt gestattet wurde öffnete sie die Tür und Frau von der Laden erkannte mich sofort.
„Alexander wie kann ich dir helfen? „ die Angestellte hatte verstanden das sie überflüssig war und verließ erneut den Raum.
„Ähm, ich wollte mich bei Felix für sein Geschenk bedanken. Hatte bis jetzt noch kein Gelegenheit dafür. „ Sie stand jetzt von Schreibtischstuhl auf und ging um den Tisch.
„Hat es dir gefallen? Felix hat sich wirklich Gedanken gemacht. „ Was er hat sich wirklich Gedanken gemacht. Was soll das heißen?
„Felix hat noch Schule, aber in 20 Minuten wäre er wieder zu Hause. Wenn du warten willst. Er würde sich bestimmt freuen. „ Sie stand jetzt direkt vor mir und legte ihre Hand auf meinen Oberarm.
„Komm ich begleite dich in sein Zimmer, da kannst du warten. „ Keine zeit für Reaktionen da stand ich schon mitten in seinem Zimmer und die Tür hinter mir wurde geschlossen. Scheiße was verdammt noch mal mache ich hier? Vielleicht kann ich es auf einen Schlaganfall schieben und dass ich dadurch den Verstand verloren habe. Anders kann ich es mir gerade auch nicht erklären. Erneut schaute ich mich in seinem Zimmer um und entdeckte ein paar neue Bilder an seiner Wand. Ich näherte mich dieser um die Bilder genauer betrachten zu könne. Zum einen war da ein relativ junges Paar, er hielt sie im Arm. Eng umschlungen vermitteln sie mir das Gefühl von Intimität, verlangen und Vertrauen. Das diese warmen Gefühle von den warmen Sonnenstrahlen noch unterstreicht werden muss ich gar nicht erwähnen. Es ist fast so, als würde ich sie auf meiner Haut spüren. Im totalen Kontrast dazu hing direkt daneben ebenfalls ein neues Bild von einer Frau mittleren Alters. Die Aufnahme war schwarz weiß, die Frau stützte ihren Kopf auf ihrer Hand und schaute dabei auf ein Blatt Papier welches vor ihr auf einem Tisch lag. Wen man genauer hinsieht, sieht man eine Träne die gerade auf die Schrift trifft und sich in viele kleine tropfen bricht und dadurch in die Luft geschleudert werden. Unscharf war zu erkennen was auf dem Zettel stand aber das erste Wort deutlich. Erbe. Wie ein Alarm springt es einem ins Auge. Unglaublich, wie schafft er es diese ganzen Emotionen in nur einem Bild einzufangen und dann auch noch weiterzuleiten?

Er liebt mich. Er liebt mich nicht. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt