Felix P.o.V:
Alter was mache ich hier? Jetzt reiß dich mal wieder zusammen. Ich versuchte mir schnell die Tränen wegzuwischen aber natürlich hatte Alex es schon bemerkt und stupste mich leicht mit seiner Schulter an.
„Was soll ich jetzt machen Felix? Willst du drüber reden, soll ich gehen oder dich in den Arm nehmen? „ sofort drehte ich mich zu ihm und ohne das er die Chance hatte auch nur was anderes zu machen vergrub ich mein Gesicht in dem weichen Stoff seines Pullis. Irgendwie konnte ich gerade nichts mehr zurückhalten und alles was ich die letzten zwei Jahre habe durchmachen müssen kam an die Öffentlichkeit. Ständig muss ich allen was vormachen, bei ihm hatte ich das Gefühl endlich wieder zu mir zu finden. Aber wieso musste ich jetzt so vor ihm weinen? So sollte mich wirklich keiner sehen! Nach kurzem Zögern spürte ich jetzt seine Arme die sich um mich legte und wie seine Hände sich hinter meinem Rücken verschränkt haben.
„Felix willst du es mir sagen? „ ich schüttelte nur den Kopf, löste mich jetzt wieder von ihm, da mir das alles sehr peinlich war obwohl ich mich in seinen Armen so sicher gefühlt habe.
„Gott ich bin so peinlich, bitte vergiss einfach, das ich vor dir geheult habe „ er legte mir seine Hand auf die Schulter und nickte, versiegelte seine Lippen mit einem unsichtbaren Schlüssel und Tat so als würde er diesen in den See werfen.
„Kann ich es dir doch erzählen? „ er zuckte mit den Schultern, aber ich will das er weiß wieso ich so bin. Außerdem habe ich das Gefühl ich kann ihm Vertrauen und vielleicht öffnet er sich ja dadurch mir.
„Du musst es mir nicht erzählen, aber wenn es dir hilft höre ich natürlich zu. „ ich nickte, wischen mir nochmal eine Träne weg.
„Entschuldige bitte. „ er musste leicht Lächeln und ich fragte mich, was gerade bloß so lustig war. Um meine Unsicherheit zu überspielen nahm ich meinen Kaffee, trank noch mal einen großen Schluck.
„Mit 13 habe ich mich das erste Mal verliebt, so richtig und zur gleichen Zeit haben mich Schuldgefühle zerfressen weil es ein Junge war. Wenn ich ihn jetzt sehe, denke ich mir nur was ich damals so toll an ihm fand, aber so ist es mit der Liebe denke ich mal. Naja da ich dachte das wenn ich mich jemandem mitteilen, dann wird es mir besser gehen und ich habe nicht mehr so Probleme mit den Schuldgefühlen also erzählte ich alles meinem besten Freund. Was eine Überraschung hat er nicht so reagiert wie gedacht. Wir saßen damals auch hier, aber es war Sommer. Naja was soll ich sagen, hat er irgendwann als meine Eltern ihn drauf angesprochen hatten wieso ich so komisch war ihnen erzählt dass ich schwul bin. Zu Hause gab es einen riesigen Streit deswegen. Ich hatte damals so Angst. Mein Vater drohte mit einem Entschwulungscamp, meine Mutter hatte ihn davon überzeugt das wir es erst mit einem Priester versuchen sollten. Mit 14 hatte ich vier Mal die Woche ein Gespräch mit dem Priester der mir mit den komischsten Ansätzen versucht hatte das Schwul sein auszutreiben. Ich will nicht näher drauf eingehen aber es war schrecklich. Mir wurde das Gefühl vermittelt ich sei nichts Wert so lange ich auf Männer stehe und wie sehr ich doch meine Eltern damit enttäusche. So ein Schwachsinn, als hätte ich es mir ausgesucht. „ ich schaute zu ihm und auch er sah jetzt aufgewühlt aus, am liebsten würde ich ihn jetzt trösten.
„Als mein Vater meinte der Priester nützt ja nichts, hatte er mich tatsächlich in so ein Entschwulungscamp geschickt. Drei Monate wurde ich da gequält, jeden Tag eine neue Gehirnwäsche und auch vor physischem Schmerz wurde nicht zurück geschreckt, jedes Mal bei einem Gedanken an einen Mann sich selbst durch Schmerz bestrafen war ihr Motto. Dort habe ich auch gelernt einfach mitzuspielen. Wenn sie was von mir wollten habe ich mitgespielt um da nur so schnell wie möglich wieder wegzukommen. Genauso mache ich es momentan mit meinen Eltern. Irgendwann bin ich da Weg ist der Gedanke der mich noch am Leben hält. „ ich musste kurz innehalten und versuchte zu realisieren was ich hier gerade zum Teufel mache. Noch nie habe ich mit jemandem darüber gesprochen. Wieso glaube ich er wird mich nicht an meine Eltern verraten. Es sind doch alle gleich, man kann nur sich selbst trauen. Aber jetzt bin ich schon viel zu tief drinnen im einfach so aufzuhören.
„Irgendwann meinte der Leiter dieses Camps ich sei geheilt und wie klug es von meinen Eltern war, mich so früh schon hin zu schicken. Von dem Moment an glauben meine Eltern ich sei wieder geheilt, ein hetero. Und dabei Versuche ich jedes Wochenende aufs Neue liebe zu erfahren, werde nur jedes Mal enttäuscht.“ ich schüttelte den Kopf und habe irgendwie Angst ihn anzusehen. Bestimmt verurteilt er mich genau wie alle anderen auch. Plötzlich spürte ich seine Hand auf meiner Schulter und drehte mich zu ihm. Kurz war ich geschockt, denn ihm liefen Tränen die Wangen runter und er schaute mich traurig an.
„Oh scheiße das wollte ich nicht. „ ich drehte mich zu ihm und wischte seine Tränen Weg.
„Hey schon gut, du musst nicht weinen. Ich hab gelernt damit zu leben. Okay? „ er nickte aber beruhigt hatte er sich noch überhaupt nicht.
„Darf ich dir eine Frage stellen? „ seine Worte verließen sehr zittrig seinen Mund und deswegen hatte ich richtige Probleme ihn zu verstehen. Nickte dann aber doch als die Worte einen Sinn für mich ergeben haben und ich daraus einen Satz in meinem Kopf gebildet habe.
„Wie alt bist du? „ ich weiß nicht wieso, aber ich hatte richtig Probleme gerade nicht einfach los zu lachen, wahrscheinlich weil ich jetzt mit allem gerechnet hatte, nur nicht mit dieser Frage. Aber der drang wahr größer und ich konnte es jetzt nicht mehr innehalten, lachte laut und von ganzer Seele auf. Es war so unpassend, das wusste ich auch aber verhindern und mich jetzt vor allem beruhigen konnte ich überhaupt nicht. Ich ließ mich nach hinten fallen, hielt meinen schon vom lachen weh tuenden Bauch und konnte mich gerade überhaupt nicht beruhigen. Keine Chance.
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Er liebt mich. Er liebt mich nicht.
FanfictionAlex / izzi trifft bei einem Geschäftsessen von seinem Vater den Sohn seines Chefs, was danach passiert ist ein auf und ab der Emotionen und Gefühle. Werden dner und izzi ihre Liebe zueinander sich eingestehen? Kommen Sie zusammen? Und wie wird ihre...