Teil 32

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Alex P.o.V:
Oh Gott es sind schon 10 Minuten vergangen, was war los? Am liebsten wäre es mir einmal meinen Magen vom Abendessen zu befreien aber dazu bin ich auch zu aufgeregt. Dann sah ich mein Handy auf dem Nachttisch, hatte ihm geschrieben. Panisch lief ich im Zimmer auf und ab, versuchte mich selber zu beruhigen indem ich sage dass alles gut gegangen ist und Felix jetzt schon schlafend in seinem Bett liegt. Ich atmete durch, riss dann das Fenster auf weil ich das Gefühl hatte in diesem Zimmer sind ca. 100 Grad Celsius. Nach weiteren fünf Minuten schrieb ich ihm erneut aber auch hierauf keine Reaktion also nahm ich den Pulli, zog ihn an und machte die Tür auf. Zu erst schaute ich nach links und rechts um nicht schon im Flur jemanden über den Weg zu laufen. Besser gesagt Frau von der Laden nicht über den Weg zu laufen. Aber alles war leise, alles bis auf mein Herz was zu explodieren drohte. Aber ich muss wissen was passiert ist. Ich ging leise auf die Treppe zu versuchte diese so leise wie möglich runter zugehen und blieb im Flur erneut stehen, starrte in die Dunkelheit. Dann bemerkte ich das in Felix Zimmer noch Licht brennt und fragte mich ob er gerade ein Gespräch mit seiner Mutter führt. Ich schlich mich davor, lehnte mich mit dem Ohr an das Holz und versuchte was zu hören. Unbewusst hielt ich den Atem an und merkte jetzt den Luftmangel. Aber von innen war nichts zu hören, nichts bis auf leises schluchzen. Soll ich jetzt rein gehen und ihn verteidigen? Ich kann doch die ganze schuld auf mich nehmen damit er nicht wieder weg muss. Ohne zu klopfen machte ich die Tür auf, doch bin auf widerstand gestoßen. Ich steckte meinen Kopf durch und sah Felix angelehnt an der Tür wie er weint. Mein Herz ist in dem Moment vor Schmerz auseinander gebrochen das spürte ich.
“Felix. „ es war kaum hörbar doch er schaute jetzt hoch zu mir. Seine Augen verquollen und rot. Tränen liefen seine Wangen runter, prallten an seiner Brust ab. Ich quatschte mich durch den Schlitz der entstanden ist und machte die Tür dann leise zu, ging in die hocke.
“Was ist passiert? „ Er schüttelte den Kopf. Ich nahm jetzt das Glas mit der Milch aus seiner Hand stellte dieses ein wenig weiter weg und setzte mich zu ihm, zog ihn einfach in meine Arme. Er atmete schwer, sein Körper zitterte. Verdammt sie hat uns erwischt. Vielleicht hat sie ihm ja auch schon mit dem Camp gedroht weswegen er jetzt so aufgewühlt ist. Er hat mir zwar immer noch nicht erzählt was genau da passiert ist, aber er hat Narben auf dem Rücken und will den Leuten zeigen wir schlimm es da tatsächlich ist. Da kann ich seine Reaktion verstehen.
“Sind wir aufgeflogen? „ Er schüttelte den Kopf und ich merkte wie die Anspannung meinen Körper verlässt.
“Was ist passiert? Wieso bist du so aufgewühlt? „ Er drückte sein Gesicht an meine Brust und schüttelte erneut den Kopf. Ich legte seine Hand auf seinen Hinterkopf, hielt ihn einfach nur fest, war da für ihn. Als er sich ein wenig beruhigt hatte schaute er zu mir hoch. Ich küsste ihn auf die Stirn, wischte die Tränen weg.
“Ich hab es noch rechtzeitig geschafft und meine Mutter ahnt nichts oder zumindest noch nichts. „ Ich nickte, legte meine Hand auf seine Wange und schaute ihn fragend an.
“Alex ich kann das nicht. Ich lebe mit der ständigen angst alles zu verlieren. Ich weiß es ist nicht viel, aber ohne macht mein Leben keinen Sinn. Wenn meine Eltern erfahren dass das Entschwulungscamp nichts gebracht hat dann komme ich in ein anderes, eins mit drastischen Methoden und ich weiß nicht, wie viel von mir dann wieder zurück kommt. “ Er hatte recht, es ist viel zu gefährlich was wir hier machen. Am besten ziehen wir jetzt einen klaren Schlussstrich und wenn es das Schicksal will, dann werden wir noch irgendwann zusammen sein.
“Du hast recht. Es ist falsch das du so viel riskieren. Ich gehe und du musst dir dann keine Gedanken mehr machen. “ Er sah mich erst verwirrt und dann enttäuscht an.
“Irgendwann da bin ich mir sicher finden wir wieder zueinander. „ Kurz wendet er seinen Blick von mir, dann schaut er mich böse an.
“So willst du das Problem lösen? Ok dann geh. „ Er löste sich von mir, stand im Raum und wieder rollten ihm Tränen über die Wangen.
“Ich sehe gerade einfach keine andere Lösung. Ich will nicht die Schuld daran tragen das du innerlich gebrochen wirst. Dafür bedeutest du mir zu viel. „ Er hatte sein Gesicht hinter seinen Händen versteckt und alles was ich jetzt noch hörte war schmerzhaftes schluchzen. Noch schlimmer als davor. Ich stand auf, näherte mich ihm und nahm vorsichtig seine Hände von seinem Gesicht.
“Felix ich weiß nicht wie wir es anders lösen können. Irgendwann kommt alles so oder so ans Licht. „ Er riss die Hände aus meinen und drehte sich erneut weg.
“Unterstütz mich. Beschütze mich davor, wieder dahin zu müssen. Mach irgendwas oder auch nichts aber es wäre nichts so schlimm wie jetzt einfach zu gehen. „ Erneut drehte ich ihn zu mir und schaute in sein verweintes Gesicht. Ich konnte ein paar Tränen jetzt auch nicht mehr zurück halten.
“Denkst du ich will gehen? Denkst du ich will dich damit alleine lassen. Ich weiß nur nicht ob ich es schlimmer mache wenn ich bleibe. „ Er schüttelte sofort den Kopf und ich nickte, hoffte das meine Worte noch nicht alles zerstört haben.

Er liebt mich. Er liebt mich nicht. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt