[Vorab möchte ich dieses Kapitel der lieben blackdiamond241205 widmen]
Summend machte ich mich auf den Weg ins Bad und stieg unter die Dusche.
Kurze Zeit später war ich frisch geduscht und voller Elan unterwegs zu Ash. Während ich die kurze Strecke zu seinem Zimmer überbrückte, musste ich noch einmal an die Situation mit Logan denken. Es war Wahnsinn, wie sehr er mich um den Verstand brachte. Wir kannten uns jetzt in etwa drei Wochen, meiner Meinung nach um einiges zu früh, um über eine Beziehung nachzudenken. Andererseits hatten wir beide das Gefühl, uns schon ewig zu kennen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto größer wurde das Gefühl, mich im Kreis zu drehen. Ich würde einfach alles auf mich zukommen lassen müssen.
Als ich vor Ash's Tür stand, klopfte dreimal kräftig gegen das massive Holz.
"Herein", ertönte die bekannte Stimme meines Bruders.
Ich trat ein und sah vor mir einen müden Ash im Bett hocken und mit zusammengekniffenen Augen durch die Gegend schauen. Scheinbar ist er erst jetzt aufgewacht. Wobei...
Musste er nicht an dieser Familienversammlung teilnehmen?
"Bist du gerade erst aufgewacht?"
"Nein. Nach der Familienbesprechung habe ich mich nochmal schlafen gelegt."
Verständnisvoll nickte ich. Nach einem so anstrengenden Abend hätte ich mit großer Sicherheit dasselbe getan. Aber ich hatte ja nicht Geburtstag und musste Hunderten von Menschen die Hand schütteln und mich mit ihnen unterhalten. Nein, ich hatte stattdessen meine Gesichtsmuskeln beim Küssen mit Logan trainiert.
Ash rückte ein wenig zur Seite, damit ich es mir neben ihm im Bett bequem machen konnte. Sobald ich die richtige Position für mich gefunden habe, decke ich mich mit der bereits vorgewärmten Decke zu.
"Und wie fühlt man sich mit 18?"
Ihm entwich ein Gähner bevor er mir antwortete.
"Nicht wirklich anders als mit 17."
Er zuckte mit den Schultern.
"Naja, immerhin darfst du jetzt offiziell Alkohol trinken, so wie gestern, und rauchen", antwortete ich und stupste ihn spielerisch in die Seite. Er lachte auf.
"Ach Kathy, du weißt genauso gut wie ich, dass ich nur zu besonderen Anlässen Alkohol trinke und rauchen werde ich mit großer Sicherheit niemals in meinem Leben."
"Das sagen sie alle."
Ich machte eine wegwerfende Handbewegung in seine Richtung.
"Außerdem würde ich so etwas nicht voreilig sagen. Wahrscheinlich bist du in dreißig Jahren ein alter Sack, der täglich fünf Schachteln Zigaretten raucht."
"Also wirklich!", rief Ash empört und stemmte seine Arme in die Hüfte, "Wenn schon rauche ich das gute Zeug! Zigaretten sind doch eklig, da nehme ich lieber Zigarren!"
Ich kriegte mich nicht mehr ein vor Lachen. Mit dieser Antwort hätte ich Leben nicht gerechnet. Nach der kurzen Lachpartie legte Ash seine Stirn in Falten.
"Wirst du nicht auch bald 18?"
Ich brauchte noch etwas Zeit, um mich zu beruhigen, bis ich antworten konnte.
"Jap. Ab dem 12. September darf ich den harten Alkohol trinken und rauchen", antwortete ich zwinkernd.
"Du übertreibst es aber nicht, sonst lasse ich dich ins königliche Verlies unter dem Palast werfen!"
Seine Augen glänzten spielerisch, als er das mit einer knurrenden Stimme sagte.
"Ihr habt ein Verlies?"
"Nein, glaub doch nicht alles, was man dir sagt", antwortete er schmunzelnd und auch ich konnte mir kein Grinsen verkneifen.
War ja klar. Aber eigentlich hätte ich es an den glitzernden Augen erkennen müssen.
"Weißt du eigentlich, wie froh ich bin, einen Bruder wie dich zu haben? Ich hatte mir schon immer einen großen Bruder gewünscht."
"Ich fühle mich geschmeichelt und ich bin auch sehr froh, dich zu haben."
Ash zog mich in seine Arme und ich legte meinen Kopf an seine Schulter. Wir redeten noch eine Weile über alles Mögliche, bis ich mich verabschieden musste.
Ich hatte Meghan nämlich versprochen mit ihr über den gestrigen Abend zu reden, da sie an Ash's Geburtstag ziemlich beschäftigt war und deswegen nichts von den gestrigen Geschehnissen mitbekommen hat. Um ihr alle noch so kleinen Details zu erzählen hatte ich sie in mein neues Zimmer eingeladen. Ich war schon so gut wie fertig mit meinen Arbeiten, ich musste nur noch die Wandmalereien beenden, um dann endlich darin wohnen zu können.
Als ich mein Zimmer betrat, war Meghan schon da. Sie betrachtete meine unvollständigen Kunstwerke an der Wand, bis sie mich erblickte.
"Du hast wirklich großes Talent!"
Ich dankte ihr mit einem Lächeln, ging dann auf sie zu und umarmte sie.
"Du glaubst nicht, wie viel du gestern verpasst hast", berichtete ich, während ich meine Utensilien bereitlegte.
"Oh wirklich? Los fang an zu erzählen!"
Und so erzählte ich ihr jedes einzelne und noch so unbedeutende Detail. Meghan zog die Augenbrauen hoch, als ich ihr von Masons Auftauchen berichtete, seufzte verträumt auf, als ich näher auf den Kuss mit Logan einging und setzte einen verwirrten Blick auf, als ich Masons abruptes Verschwinden erwähnte.
"Meine Güte! Wie viel passiert denn in deinem Leben?!"
Ich lachte auf. Aber sie hat recht, ich werde niemals behaupten können, dass mein Leben langweilig ist.
"Eine Menge. Aber ich habe dir noch gar nicht von heute erzählt."
Ungläubig sah sie mich an. Ich glaubte, bereits zu wissen, was sie als Nächstes sagen würde.
"Heute ist auch schon etwas passiert?"
Genau das hat die Meghan in meinen Gedanken auch gesagt, sogar im selben Wortlaut.
"Ja. Logan stand vor meiner Tür. Dann haben wir uns geküsst und er hat Andeutungen darauf gemacht, ob wir zusammen sein wollen! Glaub ich zumindest."
"Was?!", quietschte sie.
"Ach, ich weiß nicht so richtig. Es hat sich so angehört, aber vielleicht hab ich es ja falsch aufgenommen."
"Was hat er denn gesagt?"
Ich schilderte genauestens die Situation und gab Logan's Worte wortwörtlich wieder.
"Also für mich klingt das schon so. Frag ihn einfach das nächste Mal, wenn du ihn siehst", sagte sie im Anschluss von meiner Erzählung.
"Joa. Und gerade eben war ich noch bei Ash", sagte ich, um ein bisschen vom Thema abzulenken. Es hatte erfolgreich funktioniert. Gottseidank.
"Und wie geht es ihm?"
Ihre Wangen begannen bei ihrer Frage zu glühen. Mir war schon öfter aufgefallen, dass sie in seiner Umgebung schüchtern und ein wenig zurückhaltend ist. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, das noch mehr dahinter steckte.
"Meghan?", begann ich vorsichtig.
"Ja?"
Sie blickte mich fragend an.
"Könnte es sein, dass du in meinen Bruder verliebt bist?"
Sie erstarrte in ihrer Haltung und sah mich mit großen Augen an.
"Woher weißt du das?"
◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇
Hello!
Jetzt ist die gute Meghan auch noch in Ashton verliebt. Hoffnungslose Liebe oder eine Chance in Sicht?
Wann ist es für euch okay mit einer Person zusammenzukommen? Gibt es einen gewissen Zeitpunkt oder lasst ihr es auf euch zukommen?
Bis bald ❤
_summergirl_2001🌹
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The Royal Family ~ Lasst das Chaos beginnen | ✓
Teen Fiction„Endlich hatte ich das fehlende Stück in meinem Herzen gefunden." Die 17-jährige Kathy findet durch Zufall zu ihrem Vater, der sie vor ihrer Geburt verlassen hat. Sie erfährt, dass sie ihm doch nicht so egal ist, wie sie immer geglaubt hat. Dabei be...