Dieses Kapitel widme ich:
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Dann wurde es uns aber zu unbequem und wir beschlossen, uns in Ash's Zimmer zu verkriechen.
Es war bereits der nächste Tag angebrochen. Nachdem Mom sich nach dem Frühstück auf die Heimreise begeben hatte, beschäftigte ich mich ein wenig mit meinen Hausaufgaben. In einigen Tagen würde wieder der Unterricht bei Mrs. Wright beginnen und da wollte ich natürlich gut vorbereitet sein.
Stundenlang beschäftigte ich mich mit der Schule, paukte hier Mathe, lernte da die wichtigsten Ereignisse des Kalten Kriegs auswendig. Doch irgendwann rauchte mir der Kopf und ich musste aufhören.
In dem Moment als ich mein Schulzeug zusammenpackte, klingelte mein Telefon. Es war Jessy, die gestern Abend wieder nach Hause gekommen war. Zwar hatten wir schon die ganze Nacht durchgequatscht, aber irgendetwas hatte sie wohl vergessen, zu berichten.
Ich nahm mein Handy in die Hand und nahm den Anruf an.
"Hey, was gibt's?", fragte ich, ging zu meiner Kommode und holte eine Packung Chips heraus, damit ich im Bett was zu Knabbern hatte.
"Du glaubst nicht, was passiert ist!"
Sie kreischte so laut ins Telefon, dass ich der Überzeugung war, Ash könnte es selbst in seinem Zimmer noch hören. Im Hintergrund erklang, die verärgerte Stimme von Jessys Mom. Die Ausdrucksweise, indem sie zu ihrer Tochter sagte, sie solle sich, wie ein normaler Mensch am Telefon verhalten und nicht wie ein wild gewordener Pavian, zauberte mir ein vergnügtes Grinsen ins Gesicht.
"Sorry, Mom", rief sie in den Hintergrund hinein und war dann wieder bei mir am Telefon.
"Und was ist denn so tolles passiert?", fragte ich lachend.
"Es ist nichts tolles. Ich habe nie behauptet, dass es toll ist", gab sie besserwisserisch von sich.
"Ja, okay. Dann ist es halt nichts tolles. Jetzt sag doch!"
Ich riss die Chipstüte auf und stopfte mir eine Handvoll der Kartoffelscheiben in den Mund, während ich darauf wartete, dass meine Freundin mir endlich sagte, weswegen sie angerufen hatte. Allerdings war es im Hintergrund verdächtig still.
"Jessy?"
Keine Antwort.
"Hallo?"
Immer noch nichts.
Ich atmete genervt aus und griff erneut in meine Tüte. Wie sehr ich meine Freundin doch liebte. Da hatte sie mich tatsächlich liegen lassen, schon wieder. Es passierte nämlich öfter einmal, dass Jessy sich kurz anderweitig beschäftigte und mich dann am Telefon vergaß, wo ich bereits am Verschimmeln war. Mittlerweile hatte ich gemerkt, dass es kein Sinn hatte, unnötig zu warten. Deswegen legte ich meist nach wenigen Sekunden schon auf. So wie jetzt auch.
Kaum war dies geschehen, rief sie auch schon wieder zurück.
"Du hast nicht ernsthaft aufgelegt, weil ich auf dem Klo war, oder?"
"Was weiß denn ich, wo du dich wieder rumtreibst. Du weißt, wie oft du mich am Telefon sitzen lässt", belehrte ich sie eines besseren.
"Ist ja gut. Also willst du hören, was ich zu erzählen habe?"
"Ne eigentlich nicht", gab ich ironisch von mir.
"Okay, dann nicht."
Ehe ich mich versah, legte Jessy auf und ließ mich verdattert mit dem Telefon am Ohr dreinschauen. Ich schüttelte ungläubig mit dem Kopf und wählte die Nummer meiner besten Freundin.
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The Royal Family ~ Lasst das Chaos beginnen | ✓
Teen Fiction„Endlich hatte ich das fehlende Stück in meinem Herzen gefunden." Die 17-jährige Kathy findet durch Zufall zu ihrem Vater, der sie vor ihrer Geburt verlassen hat. Sie erfährt, dass sie ihm doch nicht so egal ist, wie sie immer geglaubt hat. Dabei be...