Kapitel 34

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Dieses Kapitel widme ich:

blackangelwhitedevil

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"Versprochen."

Soeben waren wir in meiner Heimatstadt gelandet und während mein Gepäck organisiert wurde, ging ich mit vier Männern der SG und James in Richtung Ausgang. Noch mehr Aufmerksamkeit konnte man kaum erregen. Überall am Flughafen wurde getuschelt und das ein oder andere Handy gezückt.

Ich fühlte mich richtig unwohl in meiner Haut, weil ich bisher noch nicht so viel von Paparazzi und Co. mitbekommen hatte. Gott sei Dank blieb ich bisher recht verschont davon.

Sobald wir aus dem Flughafen draußen waren, atmete ich auf. Hier war es nicht mal ansatzweise so voll, wie im Gebäude.

"Kathy, ist alles in Ordnung bei Ihnen?", James hatte einen besorgten Blick aufgesetzt.

"Ja, alles gut. Ich bin es nur nicht gewohnt, so angeglotzt zu werden."

Mein Butler gab ein amüsiertes Grunzen von sich, was auch mich zum Schmunzeln brachte. Wir erreichten einen Mietwagen, dessen Autotür für mich geöffnet wurde, damit ich einsteigen konnte. James stieg bei der Fahrerseite ein und setzte sich ans Steuer.

"Sind sie froh, wieder in Ihrer Heimat zu sein?", fragte er und blickte mich mit freundlichem Gesichtsausdruck durch den Rückspiegel an.

"Ja, das bin ich."

Ich seufzte auf. Der Anblick meiner Heimat, bereitete mir ein wohliges Gefühl im Körper und die Vorfreude, darauf, meine Mutter und meine Freunde bald wieder sehen zu dürfen, ließ mein Herz glücklich auf und ab hüpfen. Wir begannen schließlich loszufahren. Da ich mich fragte, wo die Männer der SG hin waren, erklärte James mir, dass jeweils ein Wagen vorne und ein anderer hinter unserem Auto fuhr. Meiner Meinung nach war es etwas unnötig, doch ich erwiderte nichts mehr darauf.

Nach einigen Minuten Fahrt mussten wir links abbiegen, um zu mir nach Hause zu kommen, doch James bog rechts ab.

"Ähm, James? Wir fahren in die falsche Richtung."

Ein kurzer Blick von ihm in den Rückspiegel.

"Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg."

"Aber zu mir nach Hause geht es in eine andere Richtung", setzte ich an und stockte. Ich blickte gar nichts mehr.

"Kathy, es ist gar nicht geplant, dass Sie nach Hause fahren."

Ich musste ziemlich dumm aus der Wäsche geguckt haben, mit meinem offenen Mund und der in Falten gelegten Stirn.

"Das gehört alles zum Plan Ihres Geburtstages", klärte der Mann mich schmunzelnd auf.

"War die stundenlange Planung mit Dad und dir dann also komplett umsonst?!"

Empört schnappte ich nach Luft.

"Nein, natürlich nicht. Seine Königliche Hoheit hat sich lediglich die Freiheit herausgenommen, Ihren Geburtstagsort zu verlegen."

"Und wo genau?"

"Nicht so neugierig, Kathy. Das sehen Sie gleich."

Danach wandte er sich von mir ab und ließ mich ungeduldig werden. Lange musste ich jedoch nicht warten, um zu wissen, an welchen Ort wir fuhren.

"Nein! Ist das euer aller Ernst?! Wir fahren zum teuersten Hotel der Stadt! Meine Güte!"

Ich war völlig außer mir und wusste nicht, ob ich glücklich, aufgeregt oder überrascht sein sollte. Ich entschied mich einfach dafür, alles gleichzeitig zu sein. Langsam fuhr James in Richtung Hotelparkplatz, wo Angestellte darauf warten, das Auto entgegenzunehmen. Ich wurde ganz hibbelig, wie ein ungeduldiges Kind, und beobachtete meinen Butler und den jungen Angestellten bei ihrer Unterhaltung. Mein Blick schweifte zu dem großen Schild, welches am Hoteleingang angebracht wurde und auf dem in großen, geschwungenen Lettern 'Hotel Royal' stand. Ich kicherte, der Name nur allzu gut zu meiner Situation passte. Nach kurzer Zeit trat der junge Mann an meine Tür und öffnete diese für mich.

"Herzlich willkommen im Hotel Royal, Miss Katherine", sprach er und verneigte sich vor mir.

Mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen sah ich ihn an und stieg aus dem Auto. Ich bekam mit, wie James dem jungen Mann die Autoschlüssel in die Hand drückte, nachdem die beiden das Gepäck aus dem Auto geladen hatten, und mir im Anschluss sagte, dass ich ihm folgen solle. Vor dem Hoteleingang warteten bereits die vier Männer der SG.

Gemeinsam traten wir durch die gläserne Eingangstür, die uns von einem Portier des Hotels geöffnet wurde. Auch er begrüßte mich mit einer Verbeugung. Dieses ganze Prinzessinnen-Gehabe war mir so unangenehm, dass ich meinen Blick von dem Mann abwenden musste. Doch stattdessen sah ich Hotelgäste wie -angestellte, die mich faszinierten Blicken betrachteten. Ich konnte nachvollziehen, dass es etwas Besonders war, die Tochter des Königs von England, vor sich stehen zu haben, aber ich fühlte mich wie ein Tier im Zoo.

Ein schlaksiger Mann mit Halbglatze und Brille kam lächelnd auf uns zu und verbeugte sich ebenso wie die anderen vor mir.

"Herzlich willkommen im Hotel Royal. Ich bin Günther Schneider, der Geschäftsführer des Hotels und Ihr persönlicher Ansprechpartner in jedem Fall. Haben Sie eine gute Anreise gehabt, Miss Katherine?"

Ich nickte etwas verblüfft. Der Geschäftsführer des teuersten Hotels meiner Stadt war mein persönlicher Ansprechpartner. Vor ein paar Monaten noch, bevor das ganze Schlamassel angefangen hat, hätte dieser Günther mich nicht einmal ansatzweise mit dem Arsch angeschaut. Und jetzt lag er mir quasi zu Füßen. Ich wusste nicht ob ich das toll finden sollte oder nicht.

"Das ist erfreulich zu hören. Nun denn, sind Sie bereit die beste Suite des Hotels zu beziehen?"

Mein Kopf schnellte in James' Richtung, der mich unschuldig anlächelte. Wieder einmal nickte ich nur und folgte dann dem Geschäftsführer, der fleißig auf meinen Butler und mich einredete und uns unnötige Informationen des Hotels lieferte. Ich versuchte erst gar nicht zuzuhören und sah mir deswegen das Hotel genauer an. Alles hier wirkte so kostbar und prachtvoll. Der gesamte Hotelempfang war mit Marmorsäulen und goldenen Verzierungen ausgestattet. Ein bisschen erinnerte mich die Ausstattung an die des Palastes.

Wir stiegen in einen recht großen Aufzug und fuhren in das höchste Stockwerk. Nach kurzer Zeit stiegen wir aus und befanden uns in einem breiten Gang mit einigen Hotelzimmern. Wir mussten bis zum Ende des Ganges laufen, bis wir vor einer hölzernen Doppeltür standen.

"Da wären wir nun", sagte Günther Schneider, steckte einen Hotelschlüssel ins Schlüsselloch und öffnete die Hoteltür.

"Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt, Miss Katherine."

Den letzten Satz bekam ich jedoch nicht mehr wirklich mit, da sich ein Szenario vor mir offenbarte, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich stand mit offenem Mund vor der Hoteltür und starrte drei meiner liebsten Menschen an, die mich mit Partyhüten auf dem Kopf und Luftschlangen um die Schultern angrinsten.

"Willkommen zu Hause, Kathy!"

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Das war Teil 2 der Lesenacht.

Übrigens wollte ich euch für die ganze Motivation, die ich in den letzten Wochen von euch bekommen habe, sei es über Kommentare oder Privatnachrichten, bedanken. Es ist schön, wenn ihr mit mir in Kontakt treten wollt!

Ihr könnt mich übrigens immer anschreiben, wenn ihr das Bedürfnis haben solltet, mit wem zu reden, egal über was. Scheut euch nicht, ich beiße nur in 5 % der Fälle ;)

Auf zu Teil Nummer 3!

Bis dann ❤

_summergirl_2001🌹

The Royal Family ~ Lasst das Chaos beginnen | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt