Kapitel 39

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Dieses Kapitel widme ich:

fbousfia123

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Ich kuschelte mich ins Bett, holte eine Schokoladentafel aus meinem Nachttisch und begann einen Schreib-Marathon mit meiner besten Freundin.

Weihnachten rückte immer näher und ich freute mich schon riesig darauf, das erste Mal mit meiner Mom und meinem Dad gemeinsam zu feiern. Doch die Sache mit Anabeth und Ash trübte meine Stimmung ein wenig.

Ich versuchte es mir so wenig wie möglich anmerken zu lassen, aber mich machte die Tatsache, dass sie so tat, als wäre nichts gewesen, sehr wütend. Ich hatte sogar ein wenig Stress mit Logan deswegen. Er wusste, dass mich etwas beschäftigte und wollte mir helfen, Dampf abzulassen, nur konnte ich ihm nicht die Wahrheit sagen. Er selbst steckte da drinnen und ich wollte nur ungern, dass er es vor Ash erfuhr. Immerhin spielte er die Hauptrolle in diesem Schlamassel, auch wenn er nichts davon wusste.

Ich seufzte nachdenklich auf.

"Hey, Kopf hoch. Ich weiß, dass es schwer ist, das passende Weihnachtsgeschenk für jeden zu finden, aber genieße einfach die weihnachtliche Stimmung und schon fühlst du dich besser", meinte Meghan fröhlich und hielt sich Ohrringe in Form von niedlichen Weihnachtsbäumchen an ihr rechtes Ohr, nachdem sie einmal aufmunternd über die Schulter gestrichen hatte.

Meghan hatte heute ihren freien Tag und dadurch, dass ich sowieso noch Geschenke organisieren musste, beschloss ich, mich ihrem jährlichen Weihnachtsrummel anzuschließen. Gerade durchstöberten wir eine Art Ramschladen, der an jeder Ecke etwas anderes interessantes darbot. Da fiel mir wieder ein, dass ich früher mit Mom in solche Läden gegangen war, wenn wir mal wieder etwas Abwechslung vom Alltag brauchten. Wir könnten stundenlang in einem Ramschladen herumkramen und nach neuen Kleinigkeiten Ausschau halten.

In diesem Moment wünschte ich mir wieder ein kleines Mädchen zu sein, dann hätte ich jetzt nicht diese ganzen Probleme und könnte ganz unbeschwert das Leben einer sechs-Jährigen leben.

"Kathy!"

Ich zuckte förmlich zusammen, als meine Freundin mich aus den Gedanken riss.

"Was?"

"Ich habe dich dreimal gefragt, ob ich mir lieber die Ohrringe mit den Weihnachtsbäumchen oder die mit den Schneeflocken holen soll, aber du scheinst nicht ganz bei der Sache zu sein. Ist alles okay?", erkundigte sie sich.

"Ja. Ja, es ist alles gut. Ich bin nur ein bisschen in Gedanken."

"Ein bisschen?"

Meghan kicherte los und steckte somit auch mich an.

"Ja, okay. Mehr als ein bisschen. Und um zu deiner Frage zurückzukommen: Wieso nimmst du nicht einfach beide Paare?"

Sie sah zwischen den beiden Ohrringpäckchen hin und her und schien zu überlegen.

"Nein, das kann ich doch nicht machen."

"Warum denn nicht?"

"Ich will ja nicht kaufsüchtig rüber kommen, wenn ich zwei Paar Ohrringe auf den Tresen lege. Das wirkt ja voll so, als könnte ich mich nicht zwischen den beiden entscheiden", klärte Meghan mich auf.

"Aber du kannst dich doch auch nicht entscheiden."

"Ja, aber das muss doch niemand wissen!"

Lachend schüttelte ich den Kopf und sah meiner Freundin dabei zu, wie sie mit einem leidenden Blick noch einmal die Ohrringe betrachtete und schließlich das Paar mit den Schneeflocken weglegte.

"Tut mir leid ihr beiden, aber die Weihnachtsbäumchen habe ich zuerst gesehen", sagte sie flüsternd und ging dann in einigen Schritten fort, um sich einer anderen Ecke dieses Ladens zu widmen.

Ich sah Meghan hinterher und griff dann so unauffällig wie möglich nach den Ohrringen.

"Hey, Kathy! Schau dir diese süße Schneekugel an! Ist die nicht putzig?", quietschte sie auf und hielt das besagte Stück in die Luft.

So ging das die nächste halbe Stunde weiter, bis wir schließlich vollbepackt bei der alten Kassiererin ankamen, die uns die ganze Zeit mit belustigten Blicken betrachtet hatte.

"Welch eine Ehre, so hübsche Mädchen, wie euch in meinem Laden zu haben", sagte sie und lächelte uns glücklich an.

"Ihr Laden hat sehr viele und schöne Sachen zu bieten. Das kann man sich nicht entgehen lassen."

Ich stimmte Meghans Worten mit einem Nicken zu. Die Kassiererin lächelte erneut und widmete sich unseren Einkäufen.

"Sagt, kennt ihr die drei dunkel gekleideten Männer, die vor meinem Laden herumlungern?", fragte sie und nickte in Richtung Schaufenster.

Draußen standen drei Männer der SG, die dafür sorgten, dass uns nichts passierte.

"Ach das. Das sind nur unsere drei übervorsichtigen Brüder", erwiderte Meghan und lachte kurz auf.

Erstaunt über ihre Antwort starrte ich sie an, doch sie kommentierte nur mit einem kaum merklichem Schulterzucken.

"Ach ja, das kenne ich nur zu gut. Große Brüder zu haben ist schon nicht einfach, was?"

Meghan und ich antworteten mit einem 'Nein'.

"Bitte, entschuldigt meine Neugier. Für einen Moment dachte ich, dass du Miss Katherine wärst, denn du siehst der Tochter des Königs sehr ähnlich. Aber das wäre ja viel zu verrückt, dass sie ausgerechnet in meinem Laden ist, nicht wahr?"

"Ja, das wäre allerdings verrückt", erwiderte ich und musste mir ein Lachen verkneifen.

Wenn die gute Frau nur wüsste. Nachdem Meghans Sachen in eine Tüte gepackt wurden, waren meine Kleinigkeiten an der Reihe.

"Oh! Du kaufst die Schneeflocken-Ohrringe?"

"Jup", antwortete ich kurz und knapp.

In Meghans Worten war ein Hauch von Traurigkeit rauszuhören, doch ich tat so, als wäre mir das nicht aufgefallen. Nachdem ich bezahlt hatte, verließen wir den Laden, doch ich stoppte kurz vor der Tür.

"Kathy?"

Ich ignorierte sie und kramte in meiner Tüte herum, bis ich in den Händen hielt, was ich soeben gesucht hatte. Mit einem Lächeln hielt ich es meinem Zimmermädchen vor die Nase.

"Was soll ich denn damit?", fragte sie etwas dümmlich, schien aber schon zu vermuten, was ich vorhatte.

"Wenn du dir nicht die Ohrringe kaufst, muss ich es ja für dich tun," ich zwinkerte ich zu, "Sieh es als verfrühtes Weihnachtsgeschenk."

Kaum hatte ich das ausgesprochen, wurde ich auch schon stürmisch von Meghan umarmt.

"Danke! Wie toll ist das denn?!"

"Nichts zu danken. Es ist schön, dass ich dir eine Freude machen konnte."

Hand in Hand gingen wir aus dem Laden und machten uns dann in Begleitung der Männer von der SG auf den Rückweg in den Palast.

"Es war schön, mit dir den Tag zu verbringen", sprach ich glücklich und bettete meinen Kopf an Meghans Schulter.

"Ja, fand ich auch."

Die restliche Heimfahrt saßen wir Kopf an Kopf im Auto und schwelgten in Erinnerungen dieses schönen Tages.

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Hey, ho!

Hier ist das neue Kapitel 😊

Irgendwie bin ich voll traurig, dass der Sommer vorbei ist. Wem geht es auch so?

Bis bald ❤

_summergirl_2001🌹

The Royal Family ~ Lasst das Chaos beginnen | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt