35. Ein Wunder

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LUNA'S POV

Da Vivian sich plötzlich und völlig unerwartet anspannte, löste ich mich von ihr und sah sie verwirrt an.
Ihr Blick haftete streng an einem Punkt hinter mir, weswegen ich mich stutzig und alamiert umdrehte und mein Herz dann geschockt stehen blieb.

Hunter und Trey standen wie Statuen wenige Meter von uns entfernt und Derek stand mit dem Rücken zu uns und hielt eine Waffe direkt auf meinen Bruder.

"Bist du verrückt geworden?", rief ich mit Herzrasen, war völlig überrascht von mir selbst, da ich vor wenigen Sekunden noch dachte, dass ich keinen Ton aus mir bekommen hätte.
"Nimm deine Waffe runter!"

"Ich habe einen klaren Befehl bekommen, Luna. Am besten ihr geht rein", kam von Derek knurrend zurück. Er schien sich nicht vom Fleck zu bewegen, was mir nur noch mehr Angst machte. Mein Bruder und Hunter waren seiner Waffe völlig ausgeliefert. Natürlich konnten beide ihre in den Händen liegenden Waffen benutzen, jedoch würde von Derek ebenfalls Schüsse fallen und es wäre hundertprozentig einer von beiden umgekommen.

"Das bist nicht du Derek. Denk doch an deinen Vater. Er würde das ganze sicher nicht gut heißen. Er wäre enttäuscht von dir. Er war dafür Menschen zu helfen, nicht wahr? Er wollte dieses Leben nicht für dich. Er..."

"Halte die Klappe, Luna! Du weißt rein gar nichts", unterbrach er mich schreiend, wodurch ich zusammenzuckte.

"Derek, ich..."
Weiter kam ich nicht, denn ein lauter, markerschütternder Knall ertönte gefährlich nah an mir und mein Körper zuckte ein zweites Mal schrecklich zusammen.

Zuerst war meine Sicht kurz verschwommen und ich hörte ein lautes Piepsen in meinen Ohren, bis ich erkannte was gerade passiert war.

Ich fiel in eine Art Starre, als ich mit aufgerissenen Augen und offenen Mund auf den blutenden Körper starrte.

"What the fuck, Vivian?", vernahm ich Hunters Stimme schreien und sie war näher als gedacht, weswegen ich meine Augen von dem im Knie getroffenen Derek abwendete und Hunter erblickte, der Vivian gerade eine Waffe aus der Hand riss und sie sicherte.
Dann fanden seine eisblauen Augen meine und ich erkannte dieses vertraute Funkeln, das ich so vermisst hatte.
Dieses Funkeln, das mich hypnotisierte und mich meine Ängste und Furcht vergessen ließ.
"Woher hast du diese Waffe?", fragte ihr Bruder sie streng.

"Ich habe sie von jemanden geklaut. War ein Kinderspiel", zuckte sie gleichgültig mit ihren Schultern.

"Wie geht's dir, Luna? Fehlt dir etwas? Hat er dir etwas getan?", riss mich erneut eine Stimme aus meinen Gedanken und ich erkannte das Gesicht meines Bruders vor mir, der mich gerade auf Verletzungen untersuchte.

"Nein, aber Vivian. Sie braucht einen Arzt!"

"Mir geht es gut", meinte sie bockig und schlug die Hand von Trey weg, als er sie panisch auf Verletzungen, bis auf die offensichtlichen im Gesicht, untersuchen wollte.

"Luna, du musst mir kurz zuhören, okay? Das ist vielleicht kein guter Zeitpunkt dafür, aber es muss einfach raus."
Mir zusammengezogen Augenbrauen studierte ich Hunters Gesicht und war wieder kurz davor zu weinen. Allein wie er mich so ansah und mit mir sprach, brachte mein Herz zum Schmelzen.

"Entschuldige, Luna. Es tut mir so leid, dass ich dein Vertrauen ausgenutzt habe. Ich will nicht in Zukunft neben irgendeiner Schlampe aufwachen und mir Vorwürfe machen, dass es wegen mir nicht mit uns geklappt hat. Ich will meinem Spiegelbild nicht sagen müssen, was für ein Arsch und Vollidiot ich war. Ich wollte das nie. Eine Beziehung. Eine Bindung. Das kam für mich nie in Frage, doch mit dir fühlt es sich einfach richtig an. Seitdem ich dich kenne, raubst du mir den Verstand. Wenn du nicht bei mir bist, kann ich nicht klar denken, oder schlafen. Ich liebe dich, Luna und ich möchte, dass du mir gehörst, nur mir. Ich hätte dein Vertrauen nicht ausnutzen sollen und dir von Anfang an meine Unterstützung geben sollen. Ich hab dabei nicht an dich gedacht, oder unseren Kindern, sondern alleine an mich und an mein Ego. Doch das war falsch von mir und und deswegen will ich dich fragen, ob du mir verzeihst. Ich kann nicht ohne dich...", sprach er ehrlich, bis ein erschrockener, schmerzerfüllter Schrei aus mir kam.

Luna✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt