53. Krisen

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VIVIAN'S POV

"Lass mich gehen und du wirst es nicht bereuen", redete ich auf den blauäugigen Kerl, der mich am Arm zu Lunas Vater zerrte, ein und hoffte, dass das irgendwas brachte.

"Wie wär's wenn du einfach mal still bist? Wir wollen doch nur mal mit dir reden", knurrte er und er schien so gar nicht in der Stimmung zu verhandeln.

"Vivian, Liebes. Na, hast du mich vermisst?", fragte mich der verabscheuungswürdige Mann, der lässig an seinem Wagen lehnte und wartete, bis wir zum Stehen kamen. Er trug eine teure Anzughose mit weißem Hemd und passender Weste dazu.

Angst machte sich in mir breit. Ich war hilflos. Ich wusste nicht, wann Tony zurückkommen würde und außer dem alten Ehepaar war hier keine Menschenseele.

"Was willst du?", brachte ich überraschenderweise mit fester Stimme heraus und visierte diese verfluchten grünen Augen an.

"Du solltest auf deinen Ton achten, Vivian", mahnte er, zeigte seine Zähne.
"Ich brauche dich, um eine Botschaft an Luna weiter zu geben. Es ist eine sehr wichtige Nachricht und sie muss sie auf jeden Fall erhalten. Verstanden?"

Ich wollte diesem Bastard nicht antworten, also machte ich es auch nicht. Schweigend hielt ich den Blickkontakt stand und erkannte eine gewissen Bewunderung in seinen Augen.

"Du bist mutiger als gedacht. Nun gut. Wie wär's, wenn ich dir erstmal sage, was diese Botschaft ist? Sag meiner Tochter bitte, dass sie bis zum Dritten Zeit hat sich mit mir zu treffen. Drei Tage. Und wenn nicht, dann mal sehen was ich mit dieser kleinen Schönheit anstellen werde", knurrte er letzteres und kam mir immer näher.

Mein Körper fing an vor Angst zu zittern und mein Mut bröckelte. Ich bekam Panik und musste an die Zeit zurück in New Orleans denken. All die Schläge und Bemerkungen. Ohne es überhaupt zu wollen, bahnten sich Tränen über meine Wangen.

Ich bin ein emotionales Wrack, wenn ich meine Tage habe.

"Nicht doch. Wein nicht, Schöne."
Er kam auf mich zu, was meine Panik nur noch steigerte. Kurz darauf stand er unmittelbar vor mir und mein Körper zitterte wie verrückt.
Mein Schluchzen war alles, was von mir kam.
"Du hast bestimmt Angst, dass du deinen neuen Freund nicht mehr sehen wirst, doch das wirst du. Er bekommt, dank meiner Großzügigkeit, eine Freikarte zum Paradies, das du bestimmt schon vermisst", hauchte er mir zu, packte meine Schulter, nickte seinem Genossen zu, damit Marco mich loslassen und gehen konnte. Dann strich er mir über's Haar und die Tränen flossen weiterhin unkontrolliert über mein Gesicht.
"Unterschätze meine Macht nicht, Vivian. Ich werde euch überall finden und vor allem Anthony McKnight wird einfach zu finden sein. Also, denk an meine Worte."

Er entfernte sich wieder ein wenig von mir, drückte mir irgendwas in meine Hand, ehe er mir zuzwinkerte, in sein Auto stieg und davon fuhr.

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich meine Luft die ganze Zeit angehalten hatte und erst jetzt wieder durchatmen konnte.
Heulend sank ich in mir zusammen und landete auf meine Knie mitten auf dem Parkplatz.

Scheiße! Was mache ich jetzt nur?

Ohne weiter darüber nachzudenken nahm ich mein Handy zur Hand und tippte auf Tonys Kontakt.

Luna✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt