Kapitel 12

8.2K 146 6
                                    

Der Heimweg war eine absolute Qual. Ich lief nachdem ich Jake sah direkt nach draussen und ohne jemanden Tschüss zu sagen, durch die Straßen der Nacht.
Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Sie liefen ihren Weg über meine Wangen und ich schmeckte die Salzige Flüssigkeit. Ich wusste nicht warum ich weinte, schließlich war es Jake, der Typ der mich jeden Tag auf die Palme brachte. Ich mochte ihn ja nicht einmal besonders, aber irgendwie tat es mir weh, dass er mit der nächst besten rum machte und das keine 5 Minuten nachdem wir uns so gut amüsiert hatten. Anscheinend hatte der Alkohol jetzt auch meine Sinne benebelt.

-
Der nächste Morgen begann, als ich durch das zwitschern der Vögel und den herein scheinenden Sonnenstralen geweckt wurde. Anscheindend hatte ich es gestern Nacht nicht mehr geschafft die Jalousien herunter zu lassen und mich umzuziehen, denn ich lag in meinen nun zerknitterten Party Klamotten von gestern im Bett.
Als ich mich aufsetzte merkte ich die leicht aufkommende Übelkeit und die starken Kopfschmerzen. Ich hätte gestern nicht so viel trinken sollen.

Ich stand auf und machte meine Haare zunächst in einem unordentlichen Dutt zusammen und zog mir auf dem Weg in mein Bad meine Sachen aus, um eine ordentliche Dusche nehmen zu können. Dies war eines der Vorteile ein eigenes Bad zu haben, in das man direkt aus seinem Zimmer gehen könnte ohne es direkt verlassen zu müssen. Niemand sah mich halb nackt durch die Gegend rennen.

Ich zog mir eine kurze Hose an und warf mir ein T-Shirt über und ging zurück in mein Zimmer. Man mir war echt schwindelig und mein Kopf dröhnte. Ich beschloss nun frühstücken zu gehen und öffnete die Türe zum Flur. Es roch bereits nach Rührei und Pancakes. Doch als ich den Flur zu den Treppen entlang ging, fand ich eine Spur von Anziehsachen vor. Er hatte also wieder hier geschlafen. Ich ging etwas weiter und entdeckte zwischen den Klamotten die verstreut herum lagen einen BH. Ich verspürte ein Stechen in meiner Brust, er musste die Schlampe von gestern noch mit hier her genommen haben. Ich wurde sauer und lief nach unten in die Küche.
Jake saß in Boxershorts am großen Esstisch und aß sein Rührei.
Ich würdigte ihm keines Blickes und ging Wortlos an ihn vorbei, um mir auch etwas zu essen zu holen.

Ich hörte ein "Guten Morgen" hinter mir, was mich scheinbar darauf aufmerksam machen sollte, dass ich kein Ton gesagt hatte. Auch dies ignorierte ich einfach und schaufelte mir eine Ordentliche Portion Rührei auf meinen Teller.

"Gibt es ein Problem? Oder hat dir der viele Alkohol gestern deine Stimme geklaut ? " Er war mein Problem.

Ich rollte nur mit den Augen und setzte mich mit meinem Teller an den Tisch.
"Callie was ist dein scheiß Problem?"

"Du bist mein Problem" rutschte es mir voller Wut heraus.

"Warum das denn? Weil ich kein guter Tänzer bin?" Er hatte ein Grinsen aufgesetzt, doch das ließ mich noch wütender werden, denn es stimmte überhaupt nicht er war ein guter Tänzer, ein verdammte guter. Doch die Erinnerung an den gemeinsamen Tanz gestern ließ es aus mit heraus brechen.

"Nein, weil du ein scheiß verdammtes Arschloch bist" zischte ich.

Er sah mich verwundert an, anscheinend hatte er bis jetzt nicht einmal geschnallt, dass ich wirklich sauer war und er der Grund dafür ist.

"Erst bin ich so naiv und du darfst wirklich mit mir tanzen, dann verstehen wir uns so gut und ich möchte uns etwas zu trinken holen und als ich verdammt noch mal zurück komme, sehe ich dich knutschend mit irgendeiner Schlampe die auf deinem Schoß sitzt"
Reihte ich lautstark an.

"Wow wow wow, warte mal und was daran ist jetzt dein Problem, es ist ja nicht so, dass es dich irgendwie was angehen würde"
Autsch.

"Mein Problem ist es, dass du dauernt an mir herumbaggerst," - falsch ich genoss seine Aufmerksamkeit- " du dich wie ein Arsch aufführst und dich seit Tagen hier im Gästezimmer einquartierst"

Sein Blick wurde finsterer als zuvor. Ich hatte irgendeinen Wunden Punkt bei ihm getroffen.
"Jetzt Pass mal auf, ich glaube da schwingt ein Hauch von Eifersucht in deinen Worten mit- " Er wollte weiter sprechen aber ich fiel ihm ins Wort.

"Worauf sollte ich bitte eifersüchtig sein? " sagte ich etwas zu patzig als geplant.

"Ich war gestern dabei dich zu Küssen - du weißt, dass es so war also Versuch es gar nicht erst abzustreiten-aber anscheinend habe ich da ein paar Zeichen falsch gedeutet, da du ja abgehauen bist. Also wer hat hier einen Grund sauer zu sein? "
Er machte mich so wütend. Er war jetzt sauer auf mich? Ich konnte es echt nicht fassen.

"Ach und nachdem der feine Herr dann nicht bekommen hatte was er wollte, hat er sich dann die nächst beste gesucht um dann doch noch seine gewünschte Befriedigung zu erlangen?" provozierte ich ihn und merkte wie sauer er nun wurde.

" Jetzt Mal erlich, du dachtest doch nicht ernsthaft, dass ich noch Jungfrau bin, DU hasst mich heiß gemacht und einfach stehen gelassen, dann musste ich mir halt jemand anderen suchen, besser gesagt wurde ich gefunden aber das tut ja nichts zur Sache."

Wow das tat echt weh. Ich hätte nicht erwartet, dass er so direkt und ehrlich antworten würde. Ich war den Tränen nahe, konnte sie aber noch gut zurückhalten indem ich den Kloß in meinem Hals runterschluckte.

"Und dann die Frechheit besitzen und sie noch mit in MEIN Zuhause zu nehmen?" Ich musste meiner Wut freien Lauf lassen, denn diese Diskussion war für mich noch lange nicht beendet.
"Callie wovon redest du? Was sollen die Unterstellungen? "

"Denkst du ich hätte die Klamotten und den BH im Flur übersehen?"
Wow ich war ja eifersüchtiger als gedacht und das wusste er spätestens jetzt auch.

"Das sind nicht meine Sachen" sagte er trocken und blickte mich mit ausdrucksloser Mine an.
"Ach klar ich trage neuerdings gerne Männer Sachen " sagte ich sarkastisch.
"Callie mir reicht es langsam, nachdem du gestern abgehauen bist, bin ich sofort los dich suchen gegangen und als ich dich dann friedlich schlafen gesehen habe bin auch ich schlafen gegangen und das alleine."

Ich wollte gerade etwas erwiedern da flog die Türe meines Bruders auf und ich hörte ihn leise reden und ein weibliches kichern im Hintergrund. Scheiße ihm und seinem Besuch gehörten also die Sachen im Flur.

Ich hatte mich die Hälfte des Gespräches umsonst aufgeregt und ihm nicht geglaubt.

_______________________________________

Wie hättet ihr reagiert, wenn ihr einen fremden Bh zwischen den vermeintlichen Sachen eueres Schwarmes gefunden hättet ?

Wärt ihr ruhig geblieben oder hättet ihr ihn konfrontiert?

~Franzi🎀

My Brothers Best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt