Kapitel 17

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Sein Blick wirkte so gequält und er fühlte sich sichtlich unwohl.
Ich bat ihn nun endlich rein und er folgte mir stillschweigend ins Wohnzimmer. Er setzte sich auf die Couch, ans gefühlt letzte Ende.
Ihm war die Situation anscheinend echt unangenehm. Aber darauf wollte ich es nicht beruhen lassen und setzte mich genau neben ihn und drehte mich zu ihm hin.
"Das sieht echt schlimm aus" stellte ich fest. Na toll als ob es das nicht selber wüsste, mach dich ruhig weiter zum Affen.
Er schaute mich nun auch wieder an, aber in seinem Blick lag nichts als leere. Sein Gesicht was sonst immer irgendwas ausstrahlte, meistens ein anzügliches grinsen, war nun leer.
"willst du mir nicht erzählen, was passiert ist? Vielleicht geht es dir danach ja besser"
Er sagte wieder nichts, aber ich meine ein leichtes Kopfschütteln erkannt zu haben. Ich wartete kurz ob er nicht vielleicht doch noch etwas sagen würde, doch dazu kam es nicht. Ich sah nochmal auf seine Lippe runter, die wirklich nicht gut aussah und bemerkte auch, dass auf seinem grauen Tshirt -er hatte anscheinend seinen Pulli ausgezogen- ein paar Blutflecke waren.
Ich stand nun auf "Komm wir machen dich wenigstens etwas sauber und versorgen deine Wunde" All die Wut von heute Mittag war nun verschwunden. Ich griff nach seiner Hand, er stand auf und gab ein ziehendes "Aahh" von sich. Ich schaute auf seine Hand hinunter und musste mich korrigieren " deine Wunden" denn seine Hand war rot und angeschwollen und etwas Blut zierte sich auf ihr.  Ich will mir Gar nicht ausmalen was da gerade passiert ist. Ich nahm nun seine andere Hand und er lächelte leicht.

Dieses kleine Lächeln gab mir das Zeichen, dass es für ihn in Ordnung war und er mir die Erlaubnis gab, mich um ihn zu kümmern.
Ich zog ihn hinter mir her ins Badezimmer. "Setz dich schon mal auf den Toilettendeckel"
Irgendwo musste ich hier doch noch ein paar erste Hilfe Sachen haben.
Als ich die Tasche in der sich ein paar Verbände und Pflaster befinden endlich gefunden hatte, streckte ich mich nach ihr um sie aus dem obersten Schrank zu holen.
" weißt du, du bist echt wunderschön" ich drehte mich um und blickte in ein grinsendes Gesicht, was mich anscheinend die ganze Zeit lang stumm beobachtet hatte. Er hatte etwas von sich gegeben, natürlich wieder etwas Jake typisches, aber es freute mich wirklich. Ich lächelte ihn an " Danke, dieses Kompliment würde ich dir jetzt eigentlich gerne zurück geben, aber die Flecken auf deinem Shirt sind eeetwas unheimlich"
ich zog das 'etwas' bewusst in die Länge und er lachte leicht.

"Dann hilf mir" sagte er schließlich und bewegte sich etwas komisch, als versuche er es doch noch einmal selbst.
"Wobei denn ?" fragte ich, denn ich konnte mir aus seiner komischen Bewegung von vorhin leider nicht erschließen was er von mir wollte.

"Hilf mir bitte mein Tshit auszuziehen" er lächelte mich etwas verschmilzt an, aber auf eine liebevolle und keine neckende Weise wie sonst immer.
Ich schluckte kurz aber setzte mich direkt in Bewegung, als ich sah wie er verzweifelt und unter Schmerzen  versuchte nach dem Saum seines Shirts zu greifen.
"Ok,Lass mich das machen" ich legte das Täschchen neben mich und griff nach dem Saum seines Shirts. Ich zog es behutsam über seinen Arm und achtete darauf, dass Seine Lippe nicht ans Tshirt kommt. Als ich ihm das Tshirt über den Kopf zog und mir so sicher sein konnte, dass er im Moment nichts sah, traute ich mich einen kurzen Blick nach unten auf seinen perfekten Oberkörper zu werfen. Doch so schnell ich mir erlaubt hatte zu gucken, hatte ich  ihm nun sein Shirt in der Hand und wollte es gerade in die Badewanne schmeißen, als er mich am Arm zurück hielt und ein " Danke Callie" hauchte und mich anlächelte. Ich merkte wie er ganz langsam mit seinem Daumen über meine Haut Strich und die Stelle fing sofort an zu prickeln.
"Keine Ursache" entgegnete ich ihm und schmiss nun das Shirt endlich in meine Wanne. Wow Callie dein keine Ursache gerade war auch echt das dämlichste was du in diesem Moment hättest sagen können.

Ich kniff kurz die Augen zusammen und drehte mich wieder zu ihm um und er blickte mir genau in die Augen. "Dann wollen wir uns mal um die Wunden kümmern. Ich kniete mich vor ihn hin und Strich ganz leicht mit einem nassen Waschlappen über seine Hand, um das Blut zu entfernen. Er verzerrte etwas sein Gesicht, aber da müsste er nun wohl oder übel hindurch. Ich schmierte etwas Salbe auf seine Knöchel und verband sie dann mit einem kurzen Verband.
Ich war anscheinend so konzentriert auf das was ich da gerade machte, dass ich nur so halb merkte, wie er mir mit seiner anderen Hand eine Strähne hinters Ohr Strich. Ich blickte zu ihm hoch und er lächelte etwas schüchtern. "Cal es tut mir leid wegen heute Mittag, aber im Moment ist bei mir einfach so viel los und ich bin einfach durchgedreht"
"Schon ok Jake, wirklich" ich hätte zwar gerne nachgefragt warum, aber wollte ihm seinen Freiraum lassen. Irgendwann wird er mir den Grund schon von sich aus nennen.
Ich ging zum Waschbecken und wusch den Lappen aus um als nächstes seine Lippe säubern zu können.
Doch das säubern der Lippe stellte sich doch etwas schwieriger heraus als gedacht. Ich stand in einem Winkel neben ihm, der echt nicht gesund sein konnte. " Das geht so nicht" brachte ich verzweifelt hervor. "Dann setz dich" als ich gerade fragen wollte wohin denn, zog er mich rittlings auf seinen Schoß. Ich schluckte, wow das war auch eine Antwort. Ich war seinem Gesicht jetzt so nah, dass ich problemlos leicht das Blut an seiner Lippe wegtupfen konnte. Ich konzentrierte mich wieder ganz auf die Wunde als er seine Hand auf meine Hand legte, die gerade so halb auf seiner Wange lag, da ich überprüfen wollte ob noch irgendwo etwas vom Blut zu sehen war. Ich konnte nicht anders als ihn nun anzugucken und das selbe Tat er auch.
Wir blickten uns gegenseitig so tief in die Augen, als könnten wir auf diese Art erfahren was der jeweils Andere gerade denkt.
"Deine Lippe sieht Gar nicht mehr so schlimm aus" brachte ich nun heiser hervor, denn irgend etwas musste ich sagen.
"Dank deiner Hilfe,Cal" erwiderte er, und seine Stimme klang genau so beschlagen wie meine zuvor. Gott ich liebe es wenn er meinen Namen ausspricht. Ich merkte wie er immer wieder kurz zu meinen Lippen runterschielte und mir wurde plötzlich ganz warm. Seine Lippe war auf der linken Seite nur noch ein kleines bisschen aufgeplatzt.
" Auch wenn ich immer noch etwas geschändet aussehe.."
Er grinst mich schief an
".. würde ich trotz alldem gerne versuchen, ob es mit einer geschwollenen Lippe noch klappt"
Bevor seine Worte und dessen Bedeutung bei mir ankamen, trafen seine Lippen auch schon auf die meinen.

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So ihr Lieben,
hier ist das nächste Kapitel 😊

Sie sind sich also nach ihrer kleinen Auseinandersetzung wieder näher gekommen.

Wird Jake bald den Grund für seinen Zustand nennen?

Lasst gerne ein Vote und Kommis da 😊💗

Schöne Weihnachtszeit❄🎁
~Franzi 💗🌹

My Brothers Best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt