POV Sebastian
Freddie rollt in meine Straße ein und hält vor meinem Haus. Es ist sehr groß und hat einen ebenfalls riesigen Garten mit einem Pool. „So, da wären wir", verkündet dieser und klatscht mit mir ab.
Das gleiche mache ich mit Patrick und Felix und dann steige ich aus und winke den Jungs noch zum Abschied.
Aus meinem Rucksack krame ich meinen Schlüssel und betrete wenig später die Eingangshalle. Meine Jacke hänge ich an einen Harken und meine weißen Sneaker landen unordentlich unter der Garderobe.
Ich blicke wieder auf und plötzlich steht mein Vater vor mir. Mein leiblicher. Es ist eine komische Geschichte. Mein leiblicher Vater Mark hat mich ‚gemacht', ist dann aber mit seinem Freund Hannes zusammengezogen und wenig später haben sie geheiratet. Ich habe keinen Kontakt zu meiner Mutter, aber ich bin glücklich mit Mark und Hannes, auch wenn ich in der Schule einen auf Homophob mache.
„Hallo, Basti!", lächelt er und nimmt mich in den Arm. Er ist der einzige, der mich noch ‚Basti' nennt.
„Hey, Dad", grinse ich und löse mich von meinem Vater. „Ich gehe mal in mein Zimmer, wenn's okay ist."
Dad nickt und lässt mich durch.In meinem Zimmer angekommen, setze ich mich auf mein Bett und hole mein Handy raus. Ich habe in der Stunde gesehen, wie Jodie mit dem neuen geredet hat und würde sie gerne darauf ansprechen.
Jodie♡
Hey, Babe <3
Hey, Schatz <3
Ich habe gesehen, wie du mit Manuel geredet hast ...
Ja, und?
Naja ... ich finde den ja nicht so toll ...
POV Jodie
Angespannt gucke ich auf mein Handy. Eben hat Manu mich zu Hause abgesetzt und kaum war ich drin, hat mein Handy vibriert. Sebastian findet das „nicht so toll"? Ja, ich weiß. Trotzdem muss er sich nicht so aufspielen, finde ich.Bastie <3
Alles ist okay <3 Du weißt doch, dass er schwul ist ...
EBEN!
Jetzt komm mir nicht mit so einer homophoben scheiße!! Du hast zwei Väter und hasst Schwule?! Was läuft da falsch?!
Jodie, ich will dich nicht verlieren... du weißt, wieso ich so bin...
Das ist scheiße, Sebastian! Das weißt du! Nur wegen Freddie bist du so geworden! Weißt du überhaupt, wie Manu sich fühlt?!
Nee, aber du, oder wie?
Ja, weiß ich!
Woher?!
Ich kaue an meiner Unterlippe. Soll ich es ihm sagen? Er wird sauer auf Manu sein, keine Frage. Und ich weiß nicht, was Sebastian dann mit ihm macht.
Aber in unser Beziehung ist Ehrlichkeit sehr wichtig und wir lügen uns nicht an. Vielleicht bin ich auch zu weit gegangen. Ich habe schließlich am ersten Tag direkt Nummern ausgetauscht und waren zusammen essen.
Mein Handy gibt einen Ton von sich und ich sehe, dass mein Freund mich fragt, warum ich ihm nicht antworte und was da los ist.
Ehrlichkeit ist wichtig für uns, also MÜSSTE ich es ihm sagen. Aber ich werde eher langsam an die Sache rangehen und nicht direkt von dem Treffen erzählen.Bastie <3
Er hat es mir erzählt.
Nach dem du mich weggeschickt hast? Da haben wir aber noch gar nichts gemacht.
Doch! Patrick und Freddie haben diese „Ha! Gaaaay"-Scheiße gemacht und DU hast seine Hand gepresst.
Also habt ihr da geredet?!
Nein ...
Wann dann?
Ich hole tief Luft. Ich werde es ihm sagen und morgen werde ich einfach versuchen, Manu zu Schützen. Irgendwie kann ich ja schon anfangen, Sebastian zu erklären, dass alles okay ist.
Bastie<3
Wir haben uns nach der Schule getroffen ...
WAS?! DU HAST DICH MIT DIESEM SPAST GETROFFEN?! Hat er dir etwas angetan? Hat er dich bedrängt? Hat er das gleiche gemacht, wie dein Ex?
Nein, nein und nochmals nein, aber Sebastian, du musst dich damit abfinden, dass ich mich auch mit anderen Jungs gut verstehe. Ich liebe dich über alles, meins Schatz! <3
Aha. Ich dich auch, Baby <3 Trotzdem wird Manu das bereuen. >:(
POV Manu
Nachdem ich das Mountainbike in der Garage abgestellt habe, durchsuche ich meinen Rucksack nach meinem Schlüssel. Ich hoffe einfach, dass ich ihn mithabe, denn momentan ist bestimmt keiner zu Hause. Endlich entdecke ich ihn und ziehe mir wenig später im Flur meine Schuhe aus. Meine Jacke lege ich schnell auf eine Kommode und lasse meinen Rucksack neben diese auf den Boden fallen. Dann schlittere ich auf meinen blau-schwarz-gestreiften Socken in Richtung Küche.
Aus dem Schrank neben ich mir eine Packung Toast, von dem ich zwei Scheiben in den Toaster verfrachte. Aus dem Kühlschrank nehme ich Butter und Marmelade. Mit einem undefinierbaren Geräusch ploppen die Toasts hoch und ich schmiere zuerst Butter und dann Marmelade auf die einzelnen Scheiben.
Summend hüpfe ich mit dem Teller, auf dem die Toasts liegen, die Treppe hoch und betrete mein Zimmer. Der Computer auf meinem Schreibtisch erinnert mich daran, dass ich noch ein Video aufnehmen und bearbeiten muss.
Ich setze mich an den Tisch und nehme mein Handy aus der Tasche. Bestimmt hat Michael Zeit. Mit dem kann ich dann „Sea of Thieves" spielen.Ich betrete das Schulgebäude und spüre direkt mehrere Blicke auf mir. Wahrscheinlich hat sich die Tatsache, dass ich schwul bin, rumgesprochen wie ein Lauffeuer, oder es sind immer noch diese ‚Ha! Der ist neu hier!'-Blicke?
Doch plötzlich bestätigt sich die erste Vermutung, als mir ein Junge ein Bein stellt und, als ich auf dem Boden lande, nur grinsend: „Schwacher Schwuchtel!" ruft und dann weitergeht.
Einige lachen mich aus, andere sehen aus, als würden sie mir gerne helfen, aber sie trauen sich nicht, weil die Angst haben, dass dieser idiotische Junge wiederkommt.
Schnell rappele ich mich auf und verschwinde schnell die Richtung des Raums, in dem das nächste Fach stattfindet. Ich weiß nicht welches, aber das werde ich schon noch rausfinden.
Ich biege in den Flur ab und sehe Sebastian, der mich schadenfroh angrinst. Bevor ich reagieren oder nachdenken kann, werde ich auch schon von zwei Jungen gepackt und mir werden meine Augen und mein Mund zugehalten. Ich lasse es geschehen, weil ich mich sowieso nicht retten kann. Ich bin einfach zu schwach.
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CAN'T YOU SEE? ᵏüʳᵇⁱˢᵗᵘᵐᵒʳ
FanfictionManuel kommt auf seine neue Schule, da seine Familie umgezogen ist. Am dritten Tag findet er direkt einen neuen Freund, welcher, genauso wie er, schwul ist, doch Patrick und seine Bande bestehend aus Sebastian, Freddie und Felix machen ihm das Leben...