12 Jahre vor der eigentlichen Geschichte
Point of view: Erzähler
Ängstlich klammert sich Patty an die Hose seiner Mutter. "Aber was, wenn die alle ganz böse sind?", schluchzt er und wischt sich mit seinen kleinen Fäusten die Tränen aus den Augen. Er lugt zwischen den Beinen seiner Mami durch zu den anderen Kindern, die auf dem Spielplatz des Kindergartens miteinander fangen spielen, Sandkuchen bauen oder um die Wette rutschen. Jedoch hat der kleine, vier-jährige Angst, die anderen anzusprechen.
Pattys Mama nimmt ihn auf dem Arm und schaut ihm in seine kugelrunden, tränennassen Äuglein. "Die werden nicht böse sein, die sind ganz lieb. Die lassen sich auch bestimmt mitspielen", verspricht sie dem Kleinen und wischt ihm mit einem Taschentuch, dsss sie aus der Hosentasche gezaubert hat, die Tränen weg.
Patty nickt zögernd und strampelt ein wenig, damit seine Mutter ihn runterlässt. Trotz den ermutigenden Worten seiner Mutti traut er sich noch nicht ganz, zu den anderen Gleichaltrigen. Während Frau Meyer mit der Kindergärtnerin spricht, sitzt Patty auf ihrem Schoß und trinkt O-Saft aus einem Becher, den er bekommen hat. Doch auf einmal hebt einer der Kleinen seinen Kopf und legt seinen Bagger beiseite. Dann steht er auf und tapst mit kleinen Schritten auf Patty zu. Er klettert auf die Bank und hält ihm die Hand hin. "Wills du mi mir und meinem Bagger spielen? Ich hab' auch einen Drador!" Zögerlich sieht Patty zu seiner Mami, die ihm nickend zulächelt.
Die Kindergärterin schaut mit einem ermahnenden Blick zu ihm. "Felix, man sagt 'Traktor' und nicht 'Drador'!", widerspricht sie ihm, hat aber dabei ein nettes Lächeln auf dem Gesicht, was Patty sofort toll findet.
"Drador!", nickt Felix verstehend und strahlt. Danach schaut er wieder zu dem Kleinen, der auf dem Stoß seiner Mutter sitzt und unschlüssig zu ihm runterguckt. "Komms du?"
Patty nickt leicht und rutscht von dem Schoß seiner Mami runter. Zögernd nimmt er die Hand von dem Kleinen, welcher offenbar Felix heißt und wird von ihm sogleich zur Sandkiste gezogen, wo auch einige andere Kinder spielen.
Gerade lassen sich die beiden zusammen in den Sand plumpsen und wollen zu den Spielsachen greifen, als diese auf einmal weggezogen werden und sich ein älterer Typ vor den beiden aufbaut. Patty staunt. Der ist bestimmt schon ganze fünf Jahre alt!
"Bissst du etwa neu oder wasss?", zischt der Kleine, wobei er durch einen Sprachfehler die 's' besonders betont. Spucke spritzt auch etwas aus seinem Mund, die Patty ins Gesicht bekommt und sie schnell wegwischt, ehe er schüchtern nickt. Sofort will er wieder zurück zu seiner Mami, die sind gar nicht nett!
"Denk jetzt aber nicht, dasss du hier Ssspielzeuge abhaben darfssst!", sagt der Ältere und stemmt die kleinen Fäuste in die Hüften.
Da steht Felix auf. "Du bis doof, Luca! Du kanns das voll nicht beschimmen, die sind für alle!", entgegent er mutig. Man merkt an seiner Ausprache, dass er wohl Probleme mit der Aussprache des 't's hat.
Patty bekommt langsam Tränen in die Augen, weil der Große so doof zu ihm ist. Er mag das nicht, wenn Ältere denken, dass sie mehr bestimmen dürfen! Die sind ja wohl keine Bestimmer!
"Aber meine darf der Dummi nicht mal anfasssen!", verkündet Luca und verschränkt die Ärmchen vor der Brust, wobei er eine sandige Schaufel an seinen Bauch drückt, die er anscheinend beschlagnahmen will.
Felix macht 'pfff'. "Deine will er auch gar nich haben, die sind voll nich gut! Und er is kein Dummi, du bis der Dummi!"
Luca schnappt empört nach Luft und stupst den kleinen Felix an, wobei der nach hinten fliegt und hart auf dem Bagger aufkommt. Sofort fängt der Kleine an zu weinen, was Patty sofort auch zum Weinen bringt, da er seinem Freund nicht helfen kann. Als Luca merkt, dass die Kindergärtnerin auf sie aufmerksam geworden ist, will er sich aus dem Staub machen, wird allerdings schnell von dieser fest gehalten. "Hiergeblieben, du Frechdachs!"
Während sie ihn weiterhin an der Hand hält, nimmt sie Felix mit der anderen Hand auf dem Arm und versucht ihn zu trösten. Dabei macht sie sich auf den Weg zum Kindergartenhaus, um seinen Rücken zu kühlen.
Pattys Mutter kommt schnell auf ihren Sohn zu und kniet sich neben ihn, wobei er direkt seine Ärmchen nach ihr ausstreckt. "Komm her, mein Mäuschen, was ist denn los?", fragt sie besorgt und nimmt ihn auf dem Arm, wo sie anfängt ihn zu trösten.
"Der Luca hat Feli geschubst und dann hat er geweint", presst Patty hervor und klammert sich an seine Mami, die ihm beruhigend über den Kopf streichelt. "Aber warum weinst du denn dann?", erkundigt sie sich und geht mit ihm auf dem Arm in Richtung Kindergartenhaus, wo sie mit dem Rücken die Tür aufdrückt.
"I-ich", murmelt der Kleine und wischt sich die Tränen aus den Äuglein, da er sich nun einigermaßen wieder beruhigt hat. "Mami, der Luca ist voll der Doofe! Und Feli ist mein Freund!"
"Patrick, man nennt andere nicht doof", ermahnt seine Mutter ihn, lächelt aber trotzdem nett wie immer.
"Tut mir leid, Mami...", nuschelt ihr Sohn schuldbewusst und klammert sich an seine Mami. Doch dann hört er aus einem Zimmer das Weinen seines Freundes und strampelt mit den Beinen, bis seine Mutter ihn runterlässt. Mit kleinen Schritten tapst er auf das Zimmer zu und lugt durch einen kleinen Spalt rein.
Das Zimmer ist wie ein Krankenzimmer eingerichtet, nur das die Wände kunterbunt sind und auf der Liege eine Menge Kuscheltiere und rote Decken, die sehr kuschelig aussehen, liegen. Auf der Liege liegt Felix, welcher sich an einen Kuscheltier-Stitch kuschelt und leise weint, während ihm ein kleines Kühlpack auf den Rücken gehalten wird. Zwischen seinem T-Shirt und dem Kühlpack liegt allerdings noch ein Handtuch, weshalb es nicht zu kalt ist für ihn.
Auf einem Stuhl daneben sitzt die Kindergärtnerin, die von allen Kindern nur Tuffi genannt wird, da sie einen polnischen Vornamen und Nachnamen hat, den die Kleinen nicht aussprechen konnten, mit Luca auf dem Schoß, welcher nun auch weint. Sie redet die ganze Zeit auf ihn ein, was Patty aber nicht verstehen kann.
Er tapst vorsichtig in den Raum und klettert über einen Hocker zu Felix hoch auf die Liege. Zögernd legt er ihm eine Hand auf den Kopf und streicht ihm durch die Haare. "Nicht weinen, Feli!", murmelt er leise, woraufhin sich der Kleine neben ihm aufrichtet und sich sogleich zusammen mit dem Plüschstitch an ihn kuschelt.
Patty legt die Ärmchen um seinen Freund und nuschelt ihm leise zu: "Danke, dass du mich vor dem gerettet hast, mein Held." Er lächelt ein wenig und sieht, dass auch Felix ihn anlächelt, als er das mit dem Held sagt. Felix ist bestimmt auch Superman-Fan! "Kein Problem, der Luca is auch doof."
"Mami sagt, man darf nicht 'doof' sagen", schmollt Patty.
Felix nickt. "Meine Mami sag das auch, aber der verdien das auch!", beschließt er und das findet auch Patty einleuchtend.Aufgeregt quetscht Patrick die Hand seines besten Freundes, als der Direktor der Grundschule gerade dabei war, vorzulesen, welche Schüler in welche Klassen kommen. Er wünscht sich so sehr, zusammen mit Felix in eine Klasse zu kommen, aber Luca kann gerne in eine andere Klasse, dieser Doofe. Gemeinsam mit Felix waren die Jahre im Kindergarten toll, aber Luca hat die beiden immer wieder genervt und das fand Patrick nicht so super.
Im Kindergarten wurde Patrick von allen Patty genannt, aber seine neuen Klassenkameraden, werden ihn wahrscheinlich Patrick nennen. Bis auf Felix, der hat nämlich immer noch Probleme mit dem 't' und hat ihn deshalb immer 'Palle' genannt und das wird ja auch weiter so sein.
"Und in die Waschbärklasse kommen: Leni Müller, Felix Hardy..." Der Direktor liest weitere Namen vor, während Felix aufsteht und sich von Patrick verabschiedet. "Du bis bestimm auch bei mir!", grinst er beruhigend, nimmt seinen Rucksack und seine Schultüte und geht schnell nach vorne.
Patrick drückt sich seine Daumen so sehr, dass es schon wehtut. Er will nicht alleine mit Fremden in eine Klasse, er will zu Felix! Er ist viel zu schüchtern, um von sich aus andere Leute anzusprechen.
"... Julia Andrés, Sebastian Maier und Patrick Meyer!", verkündet der Direx die letzten Namen der Waschbärklasse. Eilig springt Patrick auf und schnappt sich seine Sachen, ehe er zu Felix stürmt und sich neben ihn stellt.
Als die beiden zwanzig Minuten später mit ihrer neuen Lehrerin zu ihrer Klasse spazieren, kommt auf einmal ein Junge auf sie zu. "Hallo! Ich bin Sebastian und kann schon 6 Buchstaben schreiben und ich kann bis 9 zählen!"
Felix kichert. "Du bis ja doof, ich kann bis 15 zählen!" Er wechselt schnell die Position von neben Patrick auf die zwischen Patrick und dem anderen Jungen. Während die beiden fröhlich miteinander quasseln, geht Patrick mit gesenktem Kopf neben den beiden her. Felix ist sein bester Freund und nicht der von diesem Sebastian!
Die Klasse kommt an ihrem Raum an und setzen sich an ihre Tische, während die Lehrerin vorne ihre Sachen auspackt und die frischgebackenen Schüler bittet, noch einen Moment zu warten. Felix setzt sich neben Patrick und Sebastian nimmt gegenüber von denen Platz. Neben ihm setzt sich ein Mädchen hin, die aber nur da sitzt, weil am Tisch ihrer Freundinnen kein Platz mehr frei ist.
"Und das is mein bester Freund, Palle!" Felix legt einen Arm um Patrick und dreht ihn in Sebastians Richtung. Dabei hat er doch gar keine Lust mit dem zu reden! Der nimmt ihm ja bloß seinen besten Freund weg! "Also eigenlich heiß er Pad... Padt... also..." Hilflos schaut Felix zu Patrick. "Sag du mal!"
"Patrick", erklärt eben dieser und lächelt Sebastian ein bisschen zu, will ihm aber irgendwie vermitteln, dass er keine Lust auf ihn hat.
"Hallo Patrick! Kannst du auch schon was tolles?", strahlt der Junge und zeigt dabei eine Zahnlücke an einer Stelle, wo eigentlich ein Schneidezahn hätte sein sollen.
Zögernd schüttelt Patrick den Kopf. "Ich kann nur malen." Er wartet auf irgendeine blöde Bemerkung von dem Jungen, jedoch schaut dieser ihn nur staunend an. "Kannst du auch Drachen malen?", fragt er begeistert.
Und von dem Moment an beschließt Patrick, dass er Sebastian auch mag.1200 Wörter wie Felix und Patrick sich kennengelernt haben und knapp 400, wie auch Sebastian zu ihnen gestoßen ist! Es sind nur so wenig, weil die Frage hauptsächlich war, wie Felix und Patrick sich kennengelernt haben. Ich hoffe, mein Idol ist zufrieden! <3
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CAN'T YOU SEE? ᵏüʳᵇⁱˢᵗᵘᵐᵒʳ
FanficManuel kommt auf seine neue Schule, da seine Familie umgezogen ist. Am dritten Tag findet er direkt einen neuen Freund, welcher, genauso wie er, schwul ist, doch Patrick und seine Bande bestehend aus Sebastian, Freddie und Felix machen ihm das Leben...