58.

323 31 8
                                    

"Darüber denkst du noch nach? Manu, fahr' sofort zu ihm!", dringt die aufgebrachte Stimme meines besten Freundes aus dem Hörer meiner Handys, welches ich mir ans Ohr drücke, während ich unruhig durch mein Zimmer laufe. Als ich dann beschließe, dass das ständige Rumrennen keinen Sinn mehr macht, gehe ich schließlich zu meinem Schlafplatz.
Ich sinke seufzend auf mein Bett und lasse mich nach hinten in die weiche Matratze sinken. "Und wenn er mich nicht sehen will?", gebe ich ihm meine Zweifel Kund. Am Ende bin ich nur das fünfte Rad am Wagen und eigentlich komplett unerwünscht.
"Das wird nicht so sein, dieser Holzkopf mag dich!", protestiert Taddl und man merkt deutlich, dass er gerade einfach nur herkommen will und mich schütteln will. Meine Gedanken überzeugen mich allerdings zu sehr, als dass ich einfach so nachgeben könnte. Wieso sollte er mich auch mögen?
Erneut verlässt ein Seufzer meine Lippen und ich fahre mir durch die verstrubelten Haare. Das ganze Chaos in meinem Kopf bringt mich irgendwann noch zum Selbstmord. Dieses Fenster sieht echt verlockend aus. Ich stehe auf und gehe zu diesem, bevor ich es komplett öffne und mich auf die Fensterbank schwinge. Mein Blick schweift über die Landschaft, welche sich unter mir erstreckt, während der zur Abwechslung mal warme Wind mit meinen Haaren spielt und sanft über meine Wangen streicht.
"Kann man einen Sprung aus dem ersten Stock überleben?", frage ich Taddl beinahe abwesend, während mein Gesicht Richtung Himmel zeigt, meine Augen allerdings geschlossen sind. Ich realisiere kaum die Worte, welche ich gerade ausgesprochen habe, bis ich die laute Stimme von Taddl aus dem Hörer meines Handys dringen hören, welche mich aus meiner Trance reißt.
"Bist du bescheuert!? Solange ich lebe, wirst du nicht mal daran denken, du Dummkopf!", ruft er so laut, dass ich es locker auch verstanden hätte, wenn ich mein Handy einen Meter von meinem Ohr weggehalten hätte.
Vor Schreck kippe ich beinahe aus dem Fenster, aber kann mich gerade noch so am Fensterbrett festkrallen, ehe ich in den Abgrund gestürtzt wäre. Mein Handy allerdings fällt mir aus der Hand und landet geräuschlos im Gras unter mir.
"Fuck!", entfährt es mir, ehe ich wieder ins Zimmer klettere, welches ich kurz darauf verlasse, um die Treppe runter in den Flur zu poltern.
"Nicht auf der Treppe rennen!", ruft meine Mutter aus dem Wohnzimmer, wo sie sich ihren Unterlagen gewidmet hat, was ich an dem schnellen Tippen ihrer Finger auf den Laptoptasten erkennen kann. Diese hatte sie neulich mit Patricks Mum ausgearbeitet, als sie wieder bei uns war. Allerdings ohne Palle. Schade eigentlich, denn da habe ich noch nicht an unserer Freundschaft gezweifelt und es wäre vielleicht ganz lustig geworden.
Ich beiße mir auf die Unterlippe und reiße die Haustür auf. "Tut mir leid!", schreie ich zurück und verlasse das Haus, um mein Handy im Gras unter meinem Fenster zu suchen. Taddls verzweifelte Schreie sind der perfekte Wegweiser für mich, weshalb ich es schnell finde und es aufhebe. "Sorry, Taddl, ich habe vor Schreck mein Handy aus dem Fenster fallen lassen", erkläre ich mein plötzliches Verschwinden.
"UND ICH MACHE MIR HIER SORGEN! Erst höre ich so ein 'Wuuusch', als würde etwas fliegen! Das hättest ja du sein können, nicht wahr?", plappert mein bester Freund aufgebracht los. "Ja, und dann so ein 'BOOM!', wie als wärst du gerade auf dem Boden aufgekracht, hättest dir alle Knochen gebrochen und würdest jetzt hilflos auf dem Boden liegen und in Ruhe sterben und dann schreie ich erstmal eine Minute wie ein Bekloppt-"
"Ist ja gut!", beruhige ich ihn, wobei ich mir mein Lachen allerdings kaum verkneifen kann. Bei Taddl's geschauspieltem Dramaqueen-Auftritt bleibt mir einfach keine andere Wahl.
"Nicht lachen", protestiert Taddl, allerdings merke ich, dass er ebenfalls gleich anfängt, loszuprusten.
Ich kichere. "Würde ich nie wagen!", erkläre ich und muss mir auf die Lippe beißen, um nicht noch lauter zu lachen. Während ich mir mein Lachen verkneife, betrete ich wieder das Haus und laufe die Treppe hoch in den ersten Stock.
"Nee, du doch nicht!", kommt es aus dem Hörer, wobei ich einen breit grinsenden Taddl vor mir sehen kann. Beim Reden zieht er die Vokale der Wörter lang, um die Ironie zu verstärken.
Ich drücke meine Zimmertür auf und schließe diese hinter mir, nachdem ich den Raum betreten habe. Grinsend lasse ich mich auf mein Bett sinken und schalte mein Handy auf laut, damit ich es neben mich auf die Matratze legen kann. Es dauernd ans Ohr zu drücken wird auf die Zeit zu anstrengend. Oder ich bin einfach zu faul, das kann ich mir auch vorstellen.
"Aber jetzt mal im Ernst, Manu", sagt mein bester Freund in einem ernsten Tonfall. "Du solltest ihn wirklich besuchen. Er ist bestimmt schon wieder wach geworden und würde sich sicher freuen, dich zu sehen!"
Ich seufze. "Ich weiß ni-"
"Ich aber!", werde ich von Taddl unterbrochen. "Im Prinzip war das nicht mal wie eine Frage gemeint. Tu es!"

Filler-Chap. Whoops.

And I'm like what!? xD

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

And I'm like what!? xD

CAN'T YOU SEE? ᵏüʳᵇⁱˢᵗᵘᵐᵒʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt