Ich lasse mich leise neben Patrick auf der Bank nieder und ziehe meine Kapuze auf. "Hey...", murmele ich leise und sehe halb aus dem Augenwinkel zu ihm. Er selbst hat den Kopf zum Teich gedreht und scheint mich eben erst bemerkt zu haben.
Palle dreht sich zu mir und lächelt mich teils traurig, teils unsicher an. "H-hey...", begrüßt er mich ebenso leise, wie ich es getan habe, und wendet seinen Kopf wieder Richtung Teich, auf welchem Seerosenblätter wachsen. Es hat angefangen, leicht zu regnen und die Regentropfen prasseln sachte auf die Wasseroberfläche, wobei immer größer werdende Kreise entstehen. Es ist so ein zartes Musterspiel der Natur.
Doch dann blende ich alles aus. Den Regen, den Teich, die Enten. Meine Konzentration legt sich vollends auf den wunderbaren Jungen neben mir, die Liebe meines Lebens. Doch er ist anders als sonst. So leise und schüchtern habe ich ihn fast noch nie erlebt.
"D-du wolltest über was r-reden?", frage ich schließlich, ohne die vorher benutze Lautstärke zu erhöhen. Wir haben meines Erachtens nach zu lange geschwiegen und wir sind schließlich mit einem Grund hier. Ich schaue nun ebenfalls wieder nach vorne und beobachte die Enten, die auf dem Teich ihre Bahnen ziehen.
Langsam dreht sich Patrick komplett zu mir, weshalb ich mich nun auch in seine Richtung wende und etwas schüchtern zu ihm hoch blicke, da er knapp einen halben Kopf, vielleicht auch weniger, größer ist als ich.
Zögernd bewegt Palle seine Hand in die Richtung von meiner und egal wieviele Stimmen in meinem Kopf dagegen anschreien, sagen dass es falsch ist, lege ich meine Hand behutsam in seine und verschränke liebevoll unsere Finger miteinander. Ich merke, wie nach der Geste ein wenig Anspannung von Palle abfällt und einmal tief Luft holt, bevor er diese zittrig wieder entkommen lässt. Die Kälte hat seine Nase rot gefärbt und in seinen Wimpern hängen kleine Regentropfen.
"I-ich... also... ich habe dich j-ja... geküsst...", fängt Patrick nun leise und beinahe brüchig an. Sein Kopf ist gesenkt und er schaut scheinbar auf unsere ineinander verharkten Hände, welche auf meinem Knie liegen.
Ich nicke zögerlich, hauche noch ein leises 'ja', da er mein Nicken ja nicht sehen kann, und schaue abwartend zu ihm, streiche aber dabei mit meinem Daumen sanft über seinen Handrücken, um ihm beim Entspannen und Beruhigen zu helfen.
Als Palle wieder zum Reden ansetzt, klingt seine Stimme belegt, als müsste er sich seine Tränen unterdrücken, was mir selbst ein wenig im Herzen wehtut. "U-und das war nicht e-einfach so... Manu, ... a-auch wenn ich dich anfangs gehasst und verurteilt habe... momentan ist es so, dass ich mich dafür selbst verprügeln könnte für das, was ich dir angetan habe... Für alle Kleinigkeiten oder große Dinge, mit denen ich dich verletzt habe... Es tut mir unfassbar leid... Ich habe neulich mit Felix geredet und... er hat etwas Licht in die Sache mit reingebracht und mir geholfen zu erkennen, was ich fühle... Und trotzdem wollte ich das einfach nicht glauben und habe deswegen wieder was mit Kelly angefangen. Ich war bei ihr und wir haben uns geküsst, aber... das war viel zu komisch. Ich habe mir die ganze Zeit dich vorgestellt und dass du es bist und... ich habe mich beinahe angeekelt gefühlt, weil sie ein Mädchen ist oder so. Und als die dann weitergehen wollte, habe ich sie abgeblockt und bin abgehauen... Und da ist mir dann entgültig was klargeworden.... Dass ich was für dich fühle... Manu..." Er hebt seinen Kopf an und schaut mir nun direkt in meine Augen, in welchen schon leichte Tränen glitzern. Wahrscheinlich von der puren Freude, die ich gerade empfinde. "Du bist wirklich der wunderbarste Mensch, den ich kenne und ich kann es nicht leugnen und will das auch nicht mehr... Manu, ich liebe dich..."
"I-ich... Palle... ich habe dich schon vom ersten Tag an geliebt... ich weiß nicht, wie das so schnell passiert ist, a-aber... du hast mich einfach direkt gefangen. Vielleicht waren es deine Augen, die so wunderschön glänzen, wenn du lachst, deine Haare, die immer so wuschelig aussehen, dass man am liebsten durchfassen will, oder ein liebevoller Charakter, den ich allerdings erst vor kurzem kennengelernt habe... Keine Ahnung, was es war, aber es hält bis heute an und das wird es auch noch lange... Palle... ich liebe dich auch...", hauche ich und drücke einmal kurz seine Hand. Als ich eine Träne sehe, die sich ihren Weg Patricks Wange runter bahnt, beuge ich mich kurz vor und küsse sie sanft weg. "Nicht weinen..."
"I-ich bin nur so glücklich...", flüstert Palle und zieht mich behutsam an seine Brust, wobei er seine Arme um mich schlingt, um mich an sich zu drücken.
Bereitwillig schmiege ich mich an ihn und atme seinen einzigartigen, fantastischen Geruch ein. Ich vergrabe meinen Kopf an seiner Halsbeuge und rutschte näher zu ihm, um ihn besser fühlen zu können. Patricks Anwesenheit benebelt meinen Kopf zu sehr, dass alle bösen Stimmen ausgeblendet werden und in meinem Kopf praktisch der pure Sonnenschein herrscht. Ich liebe ihn so sehr...Ich glaub', ich habe euch happy gemacht! :3
Aber kleine Ansage. Mit dieser Lesenacht wird wahrscheinlich auch das Ende dieses Buches auf euch zukommen. Das ganze grundlos in die Länge zu ziehen, fänd' ich ein wenig unnötig!^^
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CAN'T YOU SEE? ᵏüʳᵇⁱˢᵗᵘᵐᵒʳ
FanfictionManuel kommt auf seine neue Schule, da seine Familie umgezogen ist. Am dritten Tag findet er direkt einen neuen Freund, welcher, genauso wie er, schwul ist, doch Patrick und seine Bande bestehend aus Sebastian, Freddie und Felix machen ihm das Leben...