28. Happy birthday, Patrick!

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POV Taddl
„Weiß jemand, wo Jodie, Sebastian, Freddie, Felix und Patrick sind?", fragt Misses Laune, welche den Spitznamen Miese-Laune trägt, da dieser zu ihrer konstanten Stimmung passt, und schaut abwartend die Klasse an.
Als Antwort bekommt die Lehrerin ein einstimmiges gemurmeltes „Nö".
Seufzend widmet sie sich wieder dem Text an der Tafel. „Okay, ihr schreibt den jetzt ab und macht dann Aufgabe 1-5 auf dem Arbeitsblatt. Den Rest macht ihr bitte-"
In dem Moment wird die Tür aufgestoßen. Im Türrahmen steht Sebastian. Leise schließt er die Tür wieder, geht zur Lehrerin und zischt ihr etwas zu.
Miese-Laune guckt zuerst erschrocken und nickt dann zögernd.
Jodies Ex-Freund geht zu seinem Platz und lässt sich fallen. Kurz darauf vergräbt er seinen Kopf in den Händen. Sein Oberkörper zittert ein bisschen.
Fragend schaue ich Manu neben mir an, doch er zuckt nur mit den Schultern und wendet sich wieder seinem Arbeitsblatt zu, da er den Text mitgeschrieben hat und somit schon die Aufgaben machen kann. Doch anstatt weiterzuarbeiten, reißt er ein Ecke des Papiers ab und kritzelt was darauf. Vorsichtig schiebt er ihn zu mir rüber.
Auf dem Zettel ist ein gebrochenes Herz. In der einen Seite steht Jodie und in der anderen Sebastian. Geschockt starre ich Manu an. Auch wenn ich Sebastian hasse und Jodie nicht mehr wirklich mag, das hätte ich nicht gedacht und ihnen auch nicht gewünscht. Die beiden tun mir leid. Jodie und Sebastian sind wie für einander geschaffen. So wie Ardy und ich. Und vielleicht sogar Manu und Patrick. Wenn man die genauer betrachtet, passen sie gar nicht zu einander, aber Gegensätze ziehen sich an. Palle muss es nur mal merken! Dieses Arschloch!
Abermals wird die Tür aufgedrückt. Diesmal ist es Jodie. Sie tuschelt ebenfalls kurz mit der Lehrerin und geht dann zu ihrem Platz. Den scheinbar hoffnungsvollen Blick von Sebastian ignoriert sie eiskalt und sinkt auf ihren Stuhl. Also hat sie mit ihm Schluss gemacht.
Wieso tut sie ihm das an? Wieso tut sie es sich an? Wer soll jetzt für sie da sein? Manu? Aber Sebastian war immer besser darin. Glaube ich. Wer weiß.

POV Patrick
Genervt klappe ich meinen Kollege Block zu. Endlich alle Hausaufgaben fertig. Es ist schon 23 Uhr. Morgen ist mein Geburtstag. Und was mache ich? Hausaufgaben. Warum zur Hölle mache ich mir eigentlich die Mühe? Auf einen Eintrag im Klassenbuch kommt es nun auch nicht an. Das können Freddie und ich wieder klauen und keinem fällt es auf. Nein. Mit Freddie kann ich sowas vorerst nicht machen. Der kann mich mal. Wenn Felix schwul ist, kann man das auch nicht ändern, aber er ist mein bester Freund. Ich kann ihn nicht hängen lassen.
Plötzlich klopft jemand an meiner Tür. „Pat? Bist du noch wach?"
Ich seufze. „Bin ich jemals vor Mitternacht eingeschlafen?", frage ich und stehe von meinem Stuhl auf, im mich kurz darauf aufs Bett fallen zu lassen.
„Versuch bitte, vor deinem Geburtstag zu schlafen."
Energisch schnappe ich mein Handy und drücke auf den Home-Button, um es an zu machen. Noch 59 Minuten. Dann werde ich sechzehn. „Scheiße, bin ich alt!", sage ich leise zu mir und füge an meine Mutter gewendet, und dementsprechend lauter, hinzu: „Ich muss doch die die Glückwünsche vom meinen unzähligen Freunden entgegen nehmen."
„Ich habe dich lieb, mein Schatz!"
„Ich dich auch, ... oder so ..."

„Happy birthday to you! Happy birthday to you! Happy birthday dear Patrick! Happy birthday to you!", weckt mich meine Mutter am nächsten Morgen.
Verschlafen richte ich mich auf und reibe mir den Schlaf aus den Augen. „Morgen, Mom", nuschele ich und betrachte den Kuchen in Moms Hand. „Mom, das ist peinlich."
„Letztes Jahr hast du das noch geliebt", erwidert meine Mutter und legt den Kopf schief. Dann stellt sie den Teller mit dem Kuchen auf dem Tisch ab und setzt sich neben mich auf die Bettkante.
Genervt rolle ich mit den Augen. „Da bin ich gerade fünfzehn geworden. Da war ich noch jung", erkläre ich.
„Du bist immer noch jung. Und jetzt komm, wir haben ein Geschenk für dich", meint meine Mutter und zieht mir mit einem Ruck die Decke weg.
Seufzend stehe ich auf und ziehe frische Wäsche aus meinem Schrank. „Du kannst jetzt gehen. Ich komme gleich nach", brumme ich und wedele mit der Hand, um meine Mom zu verscheuchen.
Fünf Minuten später trotte ich, immer noch ein wenig schlaftrunken, die Treppe runter in die Küche, wo meine Eltern schon warten. Der Kuchen steht auf dem Tisch, zwei Stücke fehlen, welche zur Hälfte aufgegessen auf den Tellern von meiner Mom und meinem Dad liegen. Dad trinkt einen Kaffee und liest Zeitung, während Mom erneut ihre Gabel in den Kuchen sticht und sich das abgetrennte Stück dann in den Mund schiebt.
„Und wo ist jetzt mein Geschenk?", frage ich ungeduldig. Wie können die nur einfach so rumsitzen und nichts machen, wenn ich doch eigentlich ein fettes Geschenk haben könnte? Wenn es toll ist. Ich kenne schließlich meine Eltern.
„Nicht so undankbar sein, mein Sohn. In zwei Jahren kriegst du gar nichts mehr. Denn dann wirst du ein erfolgreicher Leiter meiner Firma werden und in meine Fußstapfen treten", erklärt mein Vater und legt die Zeitung weg. Er richtet sich auf, stellt die Tasse mit Kaffee beiseite und kommt auf mich zu. „Dein Geschenk steht draußen vor dem Haus."
Ich hebe meine Hand und zeige ihm einen Daumen hoch. „Cool!"
Wenig später laufe ich die Treppen vor unserem Haus runter und starre erfreut auf mein Geschenk. Es ist ein schwarzes Mofa mit roten und orangenen Blitzen, um wessen Lenker eine rote Schleife gebunden ist. Ich kann mich dran erinnern. Drei Monate vor meinem fünfzehnten Geburtstag habe ich einen Führerschein dafür gemacht. Jetzt darf ich endlich fahren. Leider nur 25 km/h.
Meine Eltern kommen jeweils beim anderen untergehakt die Treppe runter und lächeln mir zu. „Und? Gefällt es dir?", fragt meine Mom strahlend.
„Das fragst du noch?", frage ich begeistert und schnappe mir das Lenker, um die Schleife zu lösen. „Ich liebe es! Danke!" Zufrieden streiche ich über den Sitz. Meine Eltern sind ja doch zu was zu gebrauchen.

Ich weiß übrigens, das Palle nicht im Oktober Geburtstag hat, wo die Geschichte spielt, sondern am 5. Januar.
Ach ja, an alle, die meckern wollen, dass Palle noch nicht fahren darf:
Drei Monate vor dem fünfzehnten Geburtstag darf man anfangen, fahren aber erst ab dem fünfzehnten Geburtstag. (Nur mit 25 km/h)
Mit Fahrerlaubnis M ab sechzehn Jahren, darf man mit 45 km/h fahren. Die theoretische Prüfung ist frühestens ein Vierteljahr vor dem 16. Geburtstag möglich. Die praktische Prüfung darf erst einen Monat vor dem 16. Geburtstag sein.
Googelt gerne selbst :)

PS: Danke, ihr Menschen dafür, dass ich in den Rängen wieder gestiegen bin! ❤️

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Und danke für 821 Reads und 205 Votes! ❤️

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CAN'T YOU SEE? ᵏüʳᵇⁱˢᵗᵘᵐᵒʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt