Vorsichtig löse ich mich aus Patricks Griff und setze mich auf. "Dann wohl heute doch lieber einen ruhigen Abend auf der Couch?", fragt Jan etwas unsicher und schaut mich an. Kopfschüttelnd verneine ich seine Aussage und sehe aus dem Fenster. "Wegen sowas lasse ich mir den Tag nicht vermiesen. Außerdem ist das Wetter so toll, da muss man einfach draußen sein. Und ich hab Lust zu baden, also los", grinse ich, springe vom Bett auf und sehe drei strahlende Gesichter.
"You are unique", lächelt Patrick und folgt uns nach unten."Na los Paddy, an die Arbeit." Patrick geht wieder zu Jan und gemeinsam machen sie sich wieder daran, den Pool aufzubauen. Pia und ich richten unsere Sitzgelegenheiten her und machen es uns danach darauf gemütlich. "Ich konnte ihn eigentlich nie leiden", sagt sie plötzlich und richtet ihren Blick weiterhin auf die Jungs. "Wen, Patrick?" Verwirrt mustere ich sie, worauf sie nur leicht lachend mit dem Kopf schüttelt.
"Tom. Er war mir irgendwie schon immer ein wenig..naja, eigenartig. Ich habe eigentlich nie begriffen, was du an ihm findest und seit der Sache jetzt, ist er bei uns komplett unten durch." Überrascht drehe ich mich zu ihr und fahre mir kurz mit der Hand über die Stelle, an der die Wunde an meinem Kopf war. "So verschieden?", frage ich neugierig. "Naja", fängt sie leise an. "Er hatte eigentlich immer andere Interessen als du und er wollte auch nie so wirklich eine Familie gründen. Du hingegen warst schon immer der Typ dafür und hast uns immer um unsere beiden Jungs beneidet", lächelt sie.
Auch ich muss jetzt schmunzeln und denke an die kurzen Momente zurück, in denen ich die letzten Tage wirklich viel Spaß mit den Kleinen hatte. "Deswegen scheine ich auch so gut mit ihnen klar zu kommen."
"Na, was ist jetzt? Kommt ihr, oder was?", ruft Jan, der mit Patrick an der Seite aus dem Haus gelaufen kommt. Wir beide drehen uns herum und ich muss sofort schlucken. Beide tragen nur noch eine Badehose und laufen geradewegs in unsere Richtung. Als wäre das noch nicht genug, fährt sich Patrick mit der Hand durch seine Haare und grinst uns verlegen an. Er sieht einfach zu gut aus. Moment. Was denke ich hier?
"Na, wer ist denn der gutaussehende Mann hier?", grinst Pia und geht zu Jan, der sie mit offenen Armen empfängt. "Los, Gleichberechtigung", meint der nur frech und schiebt sie in Richtung Haus. "Macht euch mal fertig."
Pia zieht mich an meiner Hand mit zum Glück, denn sonst hätte Patrick vielleicht noch gesehen, dass mein Blick noch immer an ihm hängt. Gemeinsam gehen wir nach drinnen und ich durchforste meinen Schrank. Meine Entscheidung fällt mir schwer. Einen schlichten schwarzen Bikini, der allerdings schon etwas hermacht, oder doch der bunte?
Letztendlich ziehe ich mir doch den Schwarzen an und betrachte mich noch einmal im Spiegel. Er schmeichelt meinem Körper wirklich nur zu sehr, sanft legen sich die Kleidungsstücke um meinen Körper. Ja, sogar ich gefalle mir damit. Schnell hab ich mir noch ein Handtuch geholt und warte nun auf Pia, die gerade die Treppe hinab kommt.
"Gut siehst du aus", grinst sie mich an und beobachtet mich. "Du aber auch", gebe ich zurück, denn auch sie hat wirklich eine Top-Figur, die man jetzt nur noch besser sieht. Etwas schüchtern gehe ich mit ihr hinaus, die zwei Männer stehen bereits im Pool. Plötzlich dreht sich Jan in unsere Richtung, der erst einmal aus dem Staunen nicht mehr heraus kommt. "Was habe ich nur für ein Glück?", ruft er Pia entgegen, die mit einem verlegenen Lachen antwortet.
Durch seinen Ruf ist auch Patrick aufmerksam geworden und schaut zu uns. Wie gefesselt schaut er mich an und bewegt sich keinen Millimeter weiter. Verlegen streiche ich mir sie Haare nach hinten und folge Pia, die gerade zum Pool marschiert. Im Augenwinkel sehe ich, dass er immer wieder, auch nur ganz kurz zu mir blickt und sich dann wieder schnell etwas anderem zuwendet.
"Rein mit euch." Wie ein Gentleman hebt Jan Pia hinein und überhäuft sie erst einmal ausgiebig mit Küssen. Patrick und ich müssen etwas lachen, schauen uns verlegen an, bis er zu mir geschwommen kommt und mir seine Hand reicht. "Na komm", lächelt er.
DU LIEST GERADE
Ein Leben ohne Vergangenheit [Michael Patrick Kelly]
FanfictionWas passiert, wenn man von jetzt auf gleich alles vergisst, was jemals passiert war? Du hast keine Vergangenheit, Nichts, an dem du festhalten kannst. Du bist allein. [Alle Inhalte sind frei Erfunden und dienen nur der Story der Geschichte. Einzig u...