Kapitel 25

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Gemeinsam setzen wir uns nach dem kurzen Gespräch zurück an den Tisch, wo die anderen schon auf uns warten. Gemütlich spielen wir mit den Kindern ein paar Brettspiele und alle sind vollkommen zufrieden. Bis auf einmal ein Telefon klingelt. Patrick kramt es schnell aus der Hosentasche und schaut darauf.

"Sorry, da muss ich wohl kurz ran", entschuldigt er sich und geht ein ganzes Stück weg.

Paddy's Sicht:

Das hat mir jetzt noch gefehlt. Was zum Teufel will er denn jetzt von mir? Die Konzerte beginnen doch erst wieder in über einem Monat.

Genervt nehme ich den Anruf meines Managers entgegen und halte mir das Telefon an mein Ohr. "Hey, what's up?"

"Sag mal, Pad. Bist du eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Du weißt, dass du jetzt wieder ganz schön tief in der Scheiße steckst, oder?!", brüllt er mir entgegen, sodass ich das Handy ein Stück weiter weg halten muss.

Was meint er damit? Ich habe mir doch nichts zu Schulden kommen lassen, oder doch?

Etwas unsicher hake ich nach und warte ungeduldig auf eine Antwort.

"Deine Frau, oder sollte ich lieber Ex-Frau sagen, hat publik gemacht, dass ihr getrennt seit! Und ihr euch heftig gestritten habt! Sie hat da nicht gut über sich geredet, glaub mir. Und eine Nachbarin soll wohl auch etwas mitbekommen haben. Man, Patrick. Du weißt, dass du dir sowas nicht erlauben kannst!"

Shit. Natürlich bin ich jetzt wieder an allem Schuld. Die Hintergrundgeschichte kennt wie immer niemand und nur ich bin jetzt für mein Auftreten verantwortlich.

Verzweifelt versuche ich ihm klar zu machen, wie die Lage wirklich ist und wodurch dieser ganze Streit überhaupt entstanden ist. Aber leider interessiert ihn das nicht einen Funken.

"Das will aber keiner wissen, Patrick. Du weißt, wie sie Presse auch das Maul zerreißt, wenn sowas passiert. Außerdem war jetzt noch von einer anderen Frau die Rede. Irgendeiner Mia. Was sollen wir denn jetzt machen? Du wirst damit leben müssen, dass du zu einigen Statements herangezogen werden wirst", gibt er mir zu verstehen.

Als ich den Name Mia höre, setzt bei mir alles aus. Ich verfolge auch den Rest seiner Ansprache nicht mehr und spüre einfach nur eine Wut.

"Haltet Mia da raus. Sie hat damit Nichts zutun", keife ich ihn an. "Sag das nicht uns, sag das der Presse. Wir nehmen uns weitestgehend da heraus, tu das, was du für richtig hältst. Es geht ja schließlich um deinen Ruf", sind seine letzten Worte. Danach legt er einfach auf.

Mia's Sicht:

Unaufmerksam starre ich in die Richtung, in die Patrick vorhin verschwunden ist. Wie lange dauert dieses Telefonat denn? Unruhig klopfe ich mit meinem Finger auf dem Tisch herum und werde schon bald von meiner Schwester ermahnt, das zu unterlassen.

Endlich kommt auch Patrick wieder hinter dem Haus hervor gelaufen und geht direkt auf mich zu. Ohne auf dir andern zu achten, stellt er sich zu mir und schaut mich etwas bekümmert an. "Wir müssen reden. Am Besten jetzt", flüstert er mir ins Ohr und ich lasse mich nicht zweimal bitten.

Die anderen sehen uns zwar etwas unverstanden an, aber das ist mir gerade egal. "Sag schon, was ist denn los?", fragend lehne ich mich an die Hauswand und schaue ihn suchend an.

"Mein Manager hat angerufen." Schon jetzt klingt seine Stimme zerbrechlich und irgendwie unklar. Er erzählt mir das ganze Telefonat und auch, dass ich erwähnt wurde. Dieser Trubel, die vielen Fragen. "Patrick, ich.. Ich kann das nicht", sage ich aufgelöst und wende mich zu dem Boden.

"Hey Mia, ich regele das alles, ja? Dich wird keiner belästigen oder ausfragen, das verspreche ich dir. Es wird alles gut werden."

Entschuldigend zieht er mich in seine Arme und küsst mich sanft auf den Haaransatz.

Ich will nicht in der Öffentlichkeit stehen. Das schaffe ich nicht und das kann ich auch nicht. Tausende Menschen werden mich auf der Straße ansprechen und diesem Druck kann ich einfach nicht standhalten.

Nickend vergrabe ich mich in seiner grauen Sweatjacke. Gleich kann ich mich wieder beruhigen. Seine Anwesenheit hilft mir jedes Mal auf's Neue. "Schon okay", murmele ich.

"Paddy, Mia, kommt ihr jetzt?!" Max rennt ungeduldig zu uns und zupft an unseren Hosenbeinen herum. Er schiebt seine Kulleraugen hervor und zieht einen Schmollmund, der uns beide erweichen lässt.

"Okay Buddy, dann los."





Das Kapitel ist etwas kürzer, als die anderen, da wir dann erstmal einen kurzen Zeitsprung machen und ich jetzt unnötig langweilige Details erwähnen wollte. Hoffe, das ist nicht schlimm. 🙈🙈

Ein Leben ohne Vergangenheit [Michael Patrick Kelly]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt