Kapitel 37

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"Mia, hey. Mia?!"

Panische Stimmen dringen durch meine Ohren. Sie klingen besorgt, beinahe flehen sie mich an, aufzuwachen. Ich spüre, dass sich eine Hand in meine gelegt hat. Sie zittert etwas, liegt aber trotzdem fest in meiner.

Plötzlich ertönt ein leiser Schluchzer. "Das ist alles meine Schuld", höre ich die gleiche Person sagen. Es ist kein Geringerer, als Patrick.

Ich öffne vorsichtig meine Augen und blicke ihn von der Seite an. Eine Träne kullert vor, bishin zu seiner Nasenspitze und bildet einen kleinen Tropfen. Er streicht immer wieder mit dem Finger über meine Hand.

"Patrick", murmele ich überrascht, da sein Name viel leiser, als gewollt über meine Lippen kam. Sein Kopf schnellt sofort in meine Richtung und ich kann sofort Erleichterung in seinen Augen erkennen. "Gott sei Dank", haucht er und spätestens jetzt kann ich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen erkennen.

"Schatz, ich.. Es tut mir so furchtbar leid. Das ist alles meine Schuld", japst er, steht auf und streicht mir vorsichtig über die Wange.

Bevor ich etwas erwidern kann, geht die Tür auf und eine Frau mit einem langen weißen Umhang kommt hinein. "Schön, dass Sie wach sind, Frau Franke. Wir haben Sie einmal komplett durchgecheckt, also keine Angst. Ihrem Baby geht es blendend."

Ich sehe, wie Patrick sichtlich erleichtert ausatmet und sofort eine Hand auf meinen Bauch legt.

"Das war wohl nur die ganze Aufregung und der Stress. Bei Schwangeren, gerade am Anfang, ist da schnell Schluss. Da macht der Kreislauf schonmal schlapp", sagt die Ärztin beruhigend und verlässt nach einem kurzen Gespräch wieder das Zimmer.

Erst jetzt fällt mir auf, dass auch Basti an der Bettkante sitzt und erst einmal Schlucken muss. "Ich.. Ähh..lass euch dann mal allein", meint er sichtlich verlegen und geht schnellen Schrittes aus den Zimmer.

"Wie geht es dir? Also.. Euch?" Zaghaft rutscht Patrick ein Stück zu mir heran und streicht über meinen Bauch. "Du hast die Ärztin doch gehört, mit dem Wurm ist alles okay", beruhige ich ihn und lächele vorsichtig. Er nickt und auch er zeigt kurz ein erfreutes Gesicht, das sich schnell wieder ändert. "Aber du.. Wie geht es dir denn?"

Ich sehe ihn an, seine Augen sind noch immer leicht glasig und man kann seine Angst förmlich spüren. "Komm mal her." Er rutscht etwas weiter zu mir, nicht nah genug. "Noch ein Stück."

Ich lege meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn zu mir, dass sein Kopf beinahe auf gleicher Höhe ist, wie meiner. Sanft lege ich meine Lippen auf seine und spüre eine deutliche Verbesserung meines Zustandes. Sobald ich ihn bei mir habe, ist sofort alles besser.

"Mit dir kann es mir gar nicht schlecht gehen", flüstere ich und fahre mit meinen Fingerspitzen sanft durch sein Haar. "Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe", haucht er leise und streicht sanft über meine Wange. Ich lächele und rutsche ein Stück beiseite, klopfe auf die freie Seite und sehe ihn an.

"Soll ich..?", fragt er sichtlich verunsichert, doch bevor er es sich anders überlegen kann ziehe ich ihn am Arm neben mich.

"Was war das für ein hirnrissiger Zeitungsartikel?" Patrick schließt die Augen und seufzt, er weiß, worauf ich hinaus will. "Joelle hat es noch nie verkraftet, wenn wir Streit hatten. Ich habe immer an allem die Schuld getragen, egal, was es war. Aber das sie so weit geht..." Er schüttelt den Kopf und sieht sichtlich mitgenommen aus. "Ich hätte so etwas nie im Leben von ihr erwartet."

Vorsichtig drehe ich mich auf die Seite und spüre plötzlich den Schwindel. Selbst bei dieser kleinen Bewegung. Ich blinzele ein paar Male und atme dann durch. Sofort spüre ich Patrick's Hand an meinen Arm. "Hey Schatz, mach langsam", er sieht mich beunruhigt an, doch ich lächele leicht.

"Geht schon", gebe ich leise zurück. "Egal, was daraus wird. Ich stehe immer hinter dir."

Sanft streicht er die Strähne, die sich gerade auf meinem Gesicht verirrt hat, beiseite und legt seine Hand an meine Wange. "Mia.. Womit habe ich dich nur verdient? You're so perfect", flüsterst er, kleine Tränen bilden sich in seinen Augen. "Hey, nicht weinen", auch mir steigen nun die Tränen hoch. "Ich bin nicht perfekt. Ich weiß zwar nicht alles von mir, aber ich weiß, dass auch ich viele Fehler habe."

Mit einem vorsichtigem Griff zieht er mich zu sich heran und lehnt meinen Kopf an seine Brust. "In meinen Augen bist du perfekt, schon vom ersten Moment an. I love you so much. To the moon and back."

×

Als ich meine Augen öffne, höre ich neben mir ein gleichmäßiges, leises Schnarchen. Es ist jedes Mal so verdammt süß, wenn er das tut. Noch immer liege ich gemütlich in seinem Arm, er hält mich wirklich richtig fest. Als hätte er Angst, mir könne etwas zustoßen. Naja, besser gesagt uns, denn seine andere Hand ruht auf meinem Bauch.

Vorsichtig lege ich meinen Arm über seine Brust und streiche mit meiner Hand über seine Seite. Dabei kuschele ich mich noch einmal richtig an ihn heran. Oh man, kuscheln macht echt süchtig.

Plötzlich höre ich ein leises Grummeln und sehe ein zufriedenes Grinsen auf Patrick's Gesicht. Er seufzt leise, hat die Augen aber noch immer geschlossen. "Baby", murmelt er und rollt sich zu mir auf die Seite. Verschlafen öffnet er die Augen und sieht mich an.

"Baby's", gebe ich grinsend zurück und küsse ihn auf seine Nasenspitze. "Oh yes, you're right", grinst er breit und rutscht etwas herab, sodass er mit dem Kopf vor meinem Bauch liegt. "Hey little one", flüstert er und streicht sanft mit den Fingern darüber. "Paddy's here."

Ich beobachte ihn. Er sieht so glücklich aus, obwohl an meinem Bauch so gut, wie noch nichts zu sehen ist. Mir treten Tränen in die Augen. "Oder Daddy", murmele ich verträumt. Er schaut nach oben, schaut mich beinahe etwas perplex aber glücklich an, als die Tür aufgeht.




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Hallöchen Leute. 🙈 Ich weiß, das Kapitel ist etwas kürzer, aber längere bekomme ich derzeit leider nicht hin. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. 🙈❤️

Ein Leben ohne Vergangenheit [Michael Patrick Kelly]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt