Nachdem ich aufgelegt hatte, machte ich mich so schnell wie möglich daran, eine Reisetasche zu packen.
Ich fühlte mich gerade wie ein Schwerverbrecher und wollte das Haus zügig verlassen. Ehe meine Mutter noch auf die Idee kam, wieder früher von der Arbeit nach Hause zu kommen.
Da ich im packen ja schon Übung hatte, war das in wenigen Minuten erledigt. Ich zog mir Jeans und Pullover über und schlüpfte in meine Chucks. Na ja, zumindest in einen. Den anderen musste ich erstmal suchen.
>>Ich hätte mein Zimmer wirklich mal aufräumen sollen.<<
Unter dem Bett wurde ich dann fündig und angelte den zweiten Schuh hervor.
Vollgepackt mit Mantel und Tasche, stand ich in der Zimmertür und schaute noch einmal in den Raum.
Wer weiß, wie lang ich diesmal wegbleiben würde.
Um nicht noch sentimental zu werden, ging ich runter und warf die Tasche, sowie Mantel auf die Couch.
Tony hatte mir mitgeteilt, das er jemanden schicken würde, um mich abzuholen. Zuvor hatte ich protestiert und gesagt, das ich ein Taxi nehmen könnte. Aber Tony wäre nicht Tony, wenn er es nicht geschafft hätte, mir das auszureden. Er hatte nicht durchblicken lassen, um was es ging, was ich aber auch erwartet hatte. Deswegen war ich ein klein wenig aufgeregt.
Die Zeit, in der ich auf ein klingeln an der Tür wartete, verbrachte ich damit, am Küchenthresen gelehnt, auf einen Stapel Notizblätter zu starren. Ich war immer noch sauer auf meine Mutter, aber trotzdem musste ich ihr wenigstens einen Zettel dalassen.
Und am besten auch einen wo etwas draufstand.
Mit einem Stift bewaffnet, machte ich mich ans Werk.
Hey Mum.
Ich werde für eine Weile in den Stark Tower ziehen.
Ja, ich weiß, du bist dagegen. Aber du kannst mich ja später anschreien.
Oder am besten gar nicht.
Ich rufe dich an, wenn irgendetwas ist. Mach dir solang bitte keine Sorgen.
P.S.: Ich habe den letzten Jogurt gegessen.
Zufrieden mit meinem Werk, legte ich die Notiz auf den Tisch und nahm mir aus dem Kühlschrank dann den besagten Jogurt.
Was für eine teuflische Tat.
Ich war keine fünf Minuten mit essen fertig, da klingelte es schon an der Tür.
Mir war gar nicht aufgefallen, das es schon so spät war.
>>Taxi ist da.<<
Mit wenigen Schritten war ich bei der Tür und hatte diese geöffnet.
Mir stand ein etwas korpulenterer Mann mit kurzen dunklen Haar gegenüber. Ich kannte ihn vom sehen. Er war, glaubte ich, so etwas wie Tonys Bodyguard Schrägstrich Mädchen für alles.
"Mein Name ist Harold Hogan. Mister Stark schickt mich."
"Ähm, hi. Ich muss nur schnell meine Tasche holen." meinte ich, zog mir den Mantel an und schnappte mir meine Tasche, die mir aber an der Tür schon wieder abgenommen wurde.
"Vielen dank Mr. Hogan."
Dieser machte sich schon auf den Weg zum, wie ich ich nicht anders erwartet hatte, schwarzen Wagen, während ich dir Tür zuschloss.
"Das ist mein Job. Und nennen Sie mich Happy. Das machen alle."
>>Okay, wenn es Sie glücklich macht.<<
Eine Stunde später, stand ich auch schon vor dem imposanten Gebäude.
Dem Stark Tower.
Im Gegensatz zum letzten Jahr, war er jetzt fertig gestellt, weshalb auch keine Kräne mehr herum standen.
Leider musste ich meine Tasche wieder alleine tragen, da Happy noch einen anderen Auftrag von seinem Boss bekommen hatte. Was mich ein wenig störte, da ich keine Ahnung hatte, wo ich genau hin musste.
>>Na ja, Tony wohnt sicher ganz oben... Wäre zumindest nicht verwunderlich.<<
Aber erst einmal musste ich dahin kommen.
Im riesigen Foyer des Towers war eine Menge los. Überall wuselten Menschen herum.
Eigentlich sah es hier aus, wie in jedem anderen Geschäftsgebäude.
Hier und da standen Sofas auf denen man auf irgendwas warten konnte, ein Wasserspender war vorhanden und an Pflanzen wurde auch nicht gespart. Der einzige Unterschied war, das auf den Bildschirmen oft das Logo von Stark Industries, sowie Tony erscheinte.
>>Überhaupt nicht selbstverliebt.<<
Ich rückte den Trageriemen auf meiner Schulter zurecht und ging zum Empfangstresen.
Anscheinend liefen hier nicht oft Leute mit Reisetaschen herum, denn die Frau dort, musterte mich mit sichtlicher Skepsis. Und besonders nett sah sie nicht aus.
Wie eine strenge Bibliothekarin.
Sie schaute mich über den Rand ihrer viereckigen Brille hinweg an, sodass ich erst einmal schlucken musste.
"Kann ich etwas für Sie tun?" fragte sie mit hörbarer Abneigung.
Ich fand meine Sprache wieder und nickte.
"Äh, ich weiß nicht. Ich bin mit Mister Stark verabredet. Er müsste mich eigentlich erwarten. Mein Name ist Sarah Mitchel."
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, das sie zum Telefonhörer greifen würde, um mein Erscheinen zu übermitteln, doch sie lachte nur kurz amüsiert auf, ehe sie mir einen grimmigen Blick zuwarf.
"Ich habe keine Zeit um mich um verrückte Fans von Mister Stark zu kümmern. Stören Sie gefälligst nicht mehr und gehen wieder. Ansonsten rufe ich den Sicherheitsdienst."
Mir fiel fast die Kinnlade bis zum Boden.
Wie war die denn bitte drauf?
"Moment mal, ich-"
Doch sie schnitt mir das Wort ab.
"Ich sage es nicht noch einmal! Verschwinden Sie!"
Jetzt würde mir das ganze zu bunt. Ich drehte mich verärgert um und wollte wirklich gehen.
Das konnte doch nicht wahr sein!
Doch bevor ich einen Schritt Richtung Eingangstür machen konnte, ging plötzlich ein Fahrstuhl, keine drei Meter entfernt auf, und Tony trat grinsend heraus.
>>Das wurde auch langsam Zeit! Diese Frau ist ja schlimmer als... Fury!<<
Und das sollte was heißen.
Diese Furie wandelte sich plötzlich um 180 Grad und lächelte den Milliardär zuckersüß an.
"Mister Stark. Ich wünsche ihnen einen guten Morgen. Es tut mir sehr leid, aber dieses Gör wollte-"
Er winkte ab und kam grinsend vor mir zum stehen.
"Ich wusste das du kommst Sarah."
>>Ich hab ja auch vorher angerufen.<<
Er wandte sich an die Dame.
"Dieses "Gör" ist mein Gast, Margret. Seien Sie ein wenig netter zu ihr."
Ehe sie etwas antworten konnte, schob er mich an den Schultern in den Fahrstuhl. Ich konnte es mir nicht verkneifen, der blöden Kuh frech die Zunge rauszustrecken, bevor sich dir Türen schlossen.
Im Aufzug stieß ich ihm mit dem Ellbogen in die Rippen, was er mit einem erschrockenen "Aua" kommentierte.
"Du hättest der auch Bescheid sagen können. Oder einfach unten warten." zischte ich aufgebracht. Doch er nahm das nicht so ernst.
"Wieso? Ist doch gut gelaufen."
Anstatt zu antworten, seufzte ich nur und ließ die Schultern hängen.
Auf was hatte ich mich da nur eingelassen?
Als die Türen sich das nächste mal wieder öffneten, ging er rückwärts voran und breitete die Arme aus.
Natürlich mit einem grinsen, das von einem Ohr zum anderen ging.
"Willkommen in deinem neuen Zuhause."
DU LIEST GERADE
Der Spaß hat ein Ende!(?)
FanfictionNeun Monate sind vergangen, seitdem ein durchgeknallter Gott die Menschen unterwerfen wollte. In New York ist alles wieder beim alten. Doch es dauert nicht lang, da tauchen neue Feinde auf, mit denen nicht zu Spaßen ist. Sarah muss sich mit nie erwa...