Keine zwei Sekunden, nachdem ich im Fahrstuhl stand, meldete sich Jarvis und berichtete, das Pepper sich bereits um das Mittagessen gekümmert und mich wohl eingeplant hatte.
Im Nu brachte die KI den Aufzug in der Etage zum stehen, in dem sie und Tony ihr Penthouse hatten.
Bis jetzt war ich noch nicht einmal hier, weil ich dachte, das die beiden auch mal ein wenig Privatsphäre bräuchten und einen Rückzugsort.
Als ich aus der Kabine trat, blieb ich gleich wieder stehen und klappte staunend meinen Mund auf.
Es war einfach unglaublich.
Tony hatte mir zwar erzählt, das nur dieses Penthouse und sonst kein anderes, 2. Etagen besaß, aber nach alldem was ich schon gesehen hatte, hatte ich nicht gedacht, das es mich beeindrucken würde.
Doch das hier stellte meine ganze Weltanschauung auf den Kopf.
Na ja, gut. Das vielleicht dann doch nicht, aber es war schon ziemlich... Wow.
Die erste Etage bestand eigentlich nur aus einem Wohnraum mit angrenzender Küche.
Die obligatorische Fensterfront reichte hoch bis in den 2. Stock, zu dem man durch eine Art Galerie hochschauen konnte.
Sicherlich waren dort oben die anderen Räume, wie Bad Schlafzimmer und Büro.
"Hi, da bist du ja. Hunger?"
Pepper werkelte in der Küche herum, aus der, wie ich jetzt feststellen musste, ein mehr als köstlicher Duft strömte, weshalb ich auch gleich dorthin ging und nebenbei an der marmornen Wendeltreppe vorbeikam, die nach oben führte.
"Pepper, ich muss meine Meinung über den Tower nochmal revidieren. Das hier ist der genialste Ort im ganzen Gebäude."
Sie lächelte, umarmte mich kurz zur Begrüßung und deutete auf einen der beiden gedeckten Plätze an der Küchenthecke, die die Küche vom Wohnbereich trennte.
"Ich wollte es eigentlich ein wenig schlichter, aber du kennst ja Tony." meinte sie, während ich mich setzte.
"Ja. Das ganze ist protzig. Aber auf eine positive Art." erwiderte ich grinsend und bekam dann auch schon einen Teller vor die Nase gestellt.
Nachdem zwei andere ebenfalls beladen waren und der eine in der Mikrowelle verschwand, setzte sich Pepper auf den Hocker neben mich.
>>Yeah, Steak! Fleisch ist mein Gemüse!<<
Natürlich war auch richtiges Gemüse anwesend.
Als der Fahrstuhl dann plötzlich ein "Pling" von sich gab, brauchten wir uns gar nicht umzudrehen, um zu wissen, wer da eingetroffen war.
"Hey! Wieso sagt mir keiner, das es was zu essen gibt?" fragte Tony vorwurfsvoll, stellte sich vor uns und schaute von einem Teller zum anderen.
"Ich habe dir schon vor einer halben Stunde Bescheid gesagt." bemerkte seine Freundin trocken.
Er schien nach der Erinnerung zu suchen, fand sie dann wohl auch und ging zur Treppe.
"Ich bin in zehn Minuten wieder da. Und Sarah, Finger weg von meiner Portion!"
"Wenn du länger brauchst gehörts mir." entgegnete ich grinsend, was ihn dazu veranlasste, noch einen Zahn zu zu legen.
Ein paar Minuten später stand Pepper auf und brachte ihren Teller weg, während ich dabei war, die letzte Kartoffel zu vernichten.
"Wie geht es dir eigentlich? Tony hat mir von dem Angriff erzählt. Alles okay?"
Ich schaute auf und drehte meine Gabel in der Hand herum.
"Ja, alles wieder gut. Dank ihm. Wäre er nicht aufgetaucht, dann wäre ich jetzt sicherlich etwas... unlebendig. Bist du eigentlich noch sauer auf ihn? Wegen dem Anzug?"
Pepper füllte drei Gläser mit irgendeinem Saft und stellte dann eins vor mich und auf den Nachbarplatz, während sie ihres in der Hand hielt..
"Nein, nicht mehr so wie am Anfang. Da hätte ich ihm nämlich den Hals umdrehen können."
>>Uhhh... Das kling schmerzhaft.<<
Ich rutschte etwas unruhig auf dem Platz herum und schob den Teller beiseite.
"Tut mir leid, das ich es dir nicht gesagt habe... Ich hatte den Mark 42 ja gesehen..." meinte ich schuldbewusst, doch sie beruhigte mich gleich wieder.
"Hör auf dich zu entschuldigen. Ich hätte mit so etwas rechnen müssen. Er hängt eben an Iron Man. Wenigstens verwendet er ihn nicht, um sinnlos in der Gegend herum zu fliegen wie früher und rettet lieber Menschenleben."
>>Jap. Wie meins zum Beispiel.<<
Da ich gerade so in Redelaune war, nutzte ich das, um Tony für die Zukunft, und vorsichtshalber, in Schutz zu nehmen.
"Ähm, er hat übrigens wegen noch einer Sache... Sagen wir... Geflunkert."
Ja, bis jetzt sah das nicht nach "in Schutz nehmen aus".
Als sie mit gerunzelter Stirn und mehr als skeptisch zu mir schaute, hob ich die Arme.
"Nicht von sich aus. Na ja, vielleicht ein bisschen. Es geht um den Grund, wegen dem ich mich nicht verwandeln kann. Der Arm war nur eine Ausrede. Er wusste das mir das ganze unangenehm ist und hat deshalb gelogen... Dreh ihm deswegen nicht den Hals um."
Aus einem mir unerfindlichen Grund, musste sie schmunzeln.
"Okay. Ich denke darüber kann ich hinweg sehen. Hauptsache dir geht es gut."
"Jap, alles gut." erwiderte ich grinsend und beschloss, das Tony mir jetzt einen Gefallen schuldete.
Ich wechselte das Thema, um das ganze Verwandlungsproblem wieder aus meinen Gedanken zu verbannen.
"Wenn er sich nicht langsam mal beeilt, bekommt der arme Milliardär nichts zu essen."
Pepper schaute automatisch lächelnd zu Treppe und schaltete die Mikrowelle ein.
Tony kam, wie von Hornissen gejagt, diese in T-Shirt, schlabber Jogginghose und Socken hinunter gehetzt.
"Neun Minuten! Ich hab nur Neun Minuten gebraucht!"
Vollkommen außer Puste setzte er sich neben mich und leerte sein Glas.
"Sonst brauch er zum duschen fast eine ganze Stunde." klärte Pepper mich amüsiert auf.
Tatsächlich schien er sich so beeilt zu haben, das er nicht mal Zeit hatte, seine Haare zu trocknen, da diese noch deutlich nass waren.
>>Vielleicht hilft Küchenrolle. Wir könnten seinen Kopf damit einwickeln.<<
Während ich das in Gedanken schon in die Tat umsetzte, grinste Tony seine Freundin an.
"Es braucht eben Zeit um starktastisch auszusehen."
"Starktastisch? Dein ernst?" fragte ich ihn stirnrunzelnd, was mir aber auch nur ein grinsen einbrachte.
Bevor er antworteten konnte, bekam er sein essen vorgesetzt und futterte auch gleich munter drauf los.
"Sei froh das du pünktlich bist. Sonst müsstest du jetzt hungern." sagte ich und betrachtete den Teller, den er skeptisch dreinblickend gleich ein wenig von mir wegschob.
"Du hast das Buch gelesen." stellte er dann fest und deutete auf das Mythologiebuch, das ich auf meinen Schoß gelegt hatte.
"Ja, ein paar Seiten. Aber es ist verwirrend."
"Genau deshalb lese ich es nicht."
Lachend steckte er sich ein Stück Fleisch in den Mund.
Den restlichen Tag verbrachte ich bei den beiden und erzählte Tony das, was Loki berichtet hatte.
Natürlich ohne den Gott zu erwähnen.
Irgendwann driftete das Gespräch zu langweiligeren Themen ab, ich half Pepper später beim Abendbrot und dann war der Tag auch mal zu Ende.
In dieser Nacht träumte ich von goldenen Palästen, grünen Wäldern und fruchtbaren Wiesen.
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Der Spaß hat ein Ende!(?)
FanfictionNeun Monate sind vergangen, seitdem ein durchgeknallter Gott die Menschen unterwerfen wollte. In New York ist alles wieder beim alten. Doch es dauert nicht lang, da tauchen neue Feinde auf, mit denen nicht zu Spaßen ist. Sarah muss sich mit nie erwa...