Kapitel 27

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-Sarah-

Zuhause sollte ich so weit es geht auf den Rollstuhl verzichten und mit den Hilfen der Krücken mich fortbewegen, auch wenn das alles länger dauerte. Im Wohnzimmer lief Thor und ich humpelte gerade zur Tür, an der es geklingelt hatte. Ich wusste ja bereits wer es war. Denn Marco hatte mich zuhause abgesetzt dann war er bei sich und wollte nachdem er dort alles gemacht hatte noch was zu essen besorgen und dann zu mir kommen. „Lieferservice" grinste er und kam rein. „Na endlich. Ich sterbe vor Hunger" sagte ich und ging im nach. „Das wollen wir ja nicht. Setzt dich schon mal hin und ich hol uns was zu trinken"

„Das hab ich besonders vermisst" sagte Marco in die Stille herein. „Hm?" fragte ich eher überrascht, denn ich war kurz vor dem Einschlafen. Das vibrieren von Marcos Brust weckte mich halbwegs. „Einfach die Ruhe zu genießen. Einfach mal entspannen bevor es mit der Rückrunde losgeht" sagte er und spielte weiter mit einer Haarsträhne von mir. „Na komm. Es hört sich so an als ob du gerade überhaupt keine Lust mehr hättest auf den Platzt zu stehen" sagte ich und hob den Kopf um ihm ins Gesicht zu sehen. „Nein. Ich liebe es aber manchmal wünschte ich mir nicht so ein Trubel um meine Person. Ich mach doch nur das was ich liebe. Ich spiele Fußball und ich hab das Gefühl die denken ich könnte sonst was heilen"

„Es muss schwer sein immer im Fokus zu stehen. Ich stell mir das immer als große Bürde vor. Das ist aber wohl ein Opfer welches man hinnehmen muss wenn man sich den Traum eines Profispieler erfüllt" sagte ich eher Gedanken verloren. „Hört sich für mich an als ob du dir darüber schon mal Gedanken gemacht hast" Ich hatte wohl Marcos Neugierde geweckt. „Hmm. Als ich noch jünger war, war es für mich auch ein Traum Fußball zu spielen,also Berufsmäßig doch für mich stand nur der BVB als Verein fest. Obwohl der HSV, Wolfsburg oder sogar Bremen mich hätten haben wollen, wollte ich nur nach Dortmund. Nur meinte Aki dass es nicht passieren würde, solange Onkel Jürgen hier sein würde. Er wollte einfach verhindern das man mir immer wieder vorwerfen würde das ich den Platz nur wegen meiner Verwandtschaft zu Jürgen bekommen hätte"

„Und jetzt? Würdest du es nochmal versuchen?" fragend sah er mir in die Augen. Ich schüttelte nur den Kopf und sah ihn dann wieder an. „Dafür bin ich komplett aus der Übung und ich liebe die Arbeit im Laden. Auch wenn ich lange nicht mehr da war. Das soll nicht nur ein Hobbie bleiben so wie früher. Alles im Leben hat ein Grund und meiner sollte wohl sein das ich nicht als Profi Fußball spiele sondern deren Partnerinnen ihre Kleider Schneider" lachte ich und entlockte auch Marco ein kleines Lächeln. „Und das machst du wunderbar. Cathy und Jenny sahen zur Weihnachtsfeier wirklich bezaubernd aus. Marcel und Mats hatten alle Hände voll zu tun. Die Presse wollte unbedingt wissen wo die beiden ihre Kleider her hatten"

„Du kommst doch zum ersten Heimspiel in der Rückrunde oder?" fragte Marco nach einiger Zeit des Schweigens. „Aber Klar, du glaubst doch nicht das ich mir das entgehen lasse. Selbst beim Auswärtsspiel gegen Wolfsburg bin ich dabei" sagte ich denn ich durfte mir jetzt schon anhören das ja nicht zu vergessen. „Also sitzt du an deinem Geburtstag im Stadion" stellte Marco fest. „Ich durfte mir schon anhören das ja nicht zu vergessen. Leider sind meine Mädels nicht dabei, aber dafür sind meine Freunde aus der Schulzeit in Wolfsburg da. Wenn man bedenkt das die alle am Studieren sind. Ich bin so froh mein Studium geschmissen zu haben. Ich wäre dabei nie Glücklich geworden"

„Bist du denn Glücklich?" kam die Frage und ich brauchte nicht mal drüber nach zu denken, denn ich kannte die Antwort. „Mehr als das. Auch wenn der Start hier in Dortmund etwas turbulent war. Dafür fühle ich mich hier einfach zu wohl. Ihr habt mich hier alle mit offenen Armen empfangen und ich würde ich niemals meine Sachen packen und mein altes Leben zurück haben wollen" gestand ich und versuchte die Röte zu unterdrücken, denn ich wollte nicht das Marco sie sah. Er war schließlich einer der Gründe, wenn nicht sogar der Wichtigste Grund warum ich Dortmund nicht verlassen wollte.

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