Kapitel 1

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-Sarah-

Seit diesem Tag waren drei Monate vergangen. Ich konnte mit allem was vergangen war halbwegs abschließen, doch plagten mich nachts immer noch Albträume. Mein Vater nahm mir mein hingeschmissenes Studium nicht übel, aber mein Erzeuger dafür umso mehr. Ich durfte mir eine Predigt anhören, wie ich es wagen konnte mein Wirtschaftslehre Studium einfach hinzu werfen.

Jetzt stand ich hier in mitten von zu vielen Umzugskartons in meinem neuen Zuhause. „Wollen wir? Mit euch zu Ikea dauert wieder Jahren" fragte mein Vater der hinter mir aufgetaucht war. Mit euch meinte er seine Freundin und mich und es stimmte wirklich. Als wir das letzte Mal bei Ikea waren kamen wir erst nach 6 Stunden wieder raus und dabei haben wir noch nicht mal da was gegessen.

„Deswegen bleibst du ja auch mit den Männern hier und fängt schon mal mit dem Streichen an. Wir haben es sogar schon vor gezeichnet wo welche Farbe hinkommt. Bis später" sagte Marion küsste mein Vater auf die Wange bevor wir uns zu den Autos gingen.

„Alles gut mein Schatz?" fragte Marion mich als wir nach gut 8 Stunden wieder bei mir waren. „Eigentlich schon nur ist das alles so neu. Ich hab über ein Jahr in New York gelebt, studiert und lebte auf meinem kleinen Fleckchen Erde. Nun bin ich hier in Dortmund, wo ich immer leben wollte, stehe vor meinem Haus. Hallo wozu brauche ich bitte ein Haus? Aber es ist wie ein Neuanfang den ich schon immer gebraucht habe. Auch wenn es bedeutet dass ich jetzt noch weiter von Mama entfernt bin" gestand ich und blickte noch in den Wolkenfreien Himmel.

„Sie wird immer bei dir sein, auch hier in Dortmund. Sie ist in deinem Herzen auch wenn ihr Grab über 500km entfernt ist" kam es leise von ihr während sie mich in die Arme nahm. Und damit hatte sie Recht. Ich war gerade mal 13 Jahre alt als meine Mutter gestorben war und ihr tot hat mich damals wirklich aus der Bahn geworfen. „Ich glaube wir sollten den Jungs Bescheid geben das wir wieder da sind und wir alles rein tagen können" Immerhin hatten wir nicht gerade wenig eingekauft.

Marion war mit dem VW T5 von Papa gefahren, meine Cousine Pia mit dem Mercedes Vito und ich mit meinem Audi SQ7 und wie durch ein Wunder hatte auch alles seinen Platz in die Autos gepasst.

„Oh Bitte nicht. Habt ihr ganz IKEA leer gekauft?" stöhnte mein Cousin Pascal auf als er den Inhalt in den drei Autos sah. „Fast, aber etwas ist noch da" meinte ich und zum ersten Mal seit langem lächelte ich wieder. „Da ist es ja. Ich dachte schon wir sehen dein Lächeln nie wieder" meinte Marion und es tat gut. „Na dann lasst uns Auspacken und aufbauen. So langsam würde ich das hier gerne zu meinem Zuhause machen und das am besten schon gestern" und so machten wir uns daran die drei Autos auszuladen sie in mein neues Zuhause zu tragen und aufzubauen.

„Kommt fahrt schon. Ich schaffe das auch alleine" meinte ich als soweit alles aufgebaut war. „Bist du dir sicher?" fragte mein Vater besorgt. „Ja macht schon. Ihr seid ja auch fast noch 3 Stunden unterwegs. Ihr könnt gerne immer wieder vorbei kommen. Aber jetzt möchte ich einfach in Ruhe meine Sachen einräumen" ich wollte jetzt einfach alleine sein, egal wie gerne ich meine Familie um mich hatte, jetzt brauchte ich einfach Zeit für mich. Tatsächlich verstanden sie es und machten sich auf den Weg heim.

Doch sobald ich sie nicht mehr sah prasselt alles wieder auf mich ein. Ich musste hier raus. In meinen Koffern kramte ich nach meinen Laufsachen und nach wenigen Minuten setzte ich mir die Kopfhörer auf, drehte die Musik lauter und lief los. Wenn mich meine Gedanken nicht vollkommen kontrollierten hätte ich vielleicht die Person die an mir vorbei lief bemerkt. Die Person die mir helfen würde aus meinem Loch zu ziehen und mich endlich wieder vertrauen ließ. 

 

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