Kapitel 47

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-Sarah-

Cathy kam auf mich zu gerannt und schloss mich in eine feste Umarmung. „Aua Cath nicht so fest" sagte ich zwischen zusammen gebissen Zähnen. „Hey nicht weinen das ist deine Hochzeit" sagte ich nachdem sie den Klammergriff gelöst hatte und ein Schritt nach hinten ging. „Mach das nie wieder. Keiner wusste wo du warst" sagte ich und wischte sich die Tränen mit den Handrücken fort. „An einem Ort an den ich dich nie sehen möchte, glaub mir da willst du nicht sein. Aber genau an diesen Ort muss ich jetzt zurück. Ich muss in drei Stunden wieder da sein und allein das Essen welches ich hier riechen ist nicht gerade gut für mich" sagte ich und schon war Jürgen neben mir.

„Kommst du wieder?" fragte Mats der seine Frau umarmte. „Sobald es mir bessergeht und ich nicht nur gefühlt aus Oberweite und Arsch bestehe"

„Geht es?" fragte Jürgen, als wir fast beim Auto ankamen. Ich hatte nicht mehr wirklich viel Kraft und merkte wie Jürgen mich mehr trug, als das ich auf meinen eigenen Beinen stand. „SARAH" rief uns jemand hinterher. Mein Herz schlug sofort im doppelten Tempo weiter. „Ich warte auf dich" sagte Jürgen und ging etwas Abseits, so dass er mich noch sah und notfalls eingreifen konnte.

Ich blieb auf der Stelle stehen und drehte mich in die Richtung aus der Marcos Stimme zu mir drang.

Da stand er vor mir, eigentlich wie immer doch die tiefen dunklen Augenringe erinnerten mich an meinen. Er wollte noch ein Schritt auf mich zu gehen doch ich hob abwehrend die Hände „Bitte nicht" denn, wenn er mich umarmte wäre es um mich geschehen.

„Sarah es tut mir so leid" begann er und ich merkte wie mein Herz sich zusammenzog. „Ich hätte das nicht sage dürfen" „Das hast du aber und sieh was es uns gebracht hat. Ich muss mit drei Verlusten zurechtkommen und das ist nicht so einfach. Ich wollte verdrängen und bin nur noch ein Schatten meiner selbst" meine Sicht verschwamm denn in meinen Augen bildeten sich immer wieder neue Tränen. „Ich bin doch noch da, auch wenn ich das größte Arschloch auf diesen Planeten war, der dich gar nicht verdient hat. Deine Mama ist auch da wann immer du sie brauchst, sie ist in deinem Herz und wird dir den Richtigen Weg zeigen" sagte er und ich weinte Stumme Tränen. „Aber unser Kind wird nie wieder zurück kommen" sagte ich und sah ihn gerade Wegs in die Augen.

Den Schock sah man ihn an und auch bei Marco sammelten sie die Tränen. Er sackte auf seine Knie und ließ den Kopf nach unten hängen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten so dass seine Knöchel hervortraten. Er litt genauso wie ich es tat, ohne wirklich davon gewusst zu haben. Die Stimme in meinem Kopf die mich anschrie das nächste nicht zu tun, ignorierte ich einfach. Ich ließ mich auch auf meine Knie fallen und schloss Marco in meine Arme. Vorsichtig legte ich mein Kopf auf seinen Ab während er sich an mich klammerte. „Ich bin so ein Idiot" weinte er und ich lächelte leicht „Ja das bist du, aber du bist mein Idiot" meinte ich und weinte mit ihm. Hier waren wir also. Beide auf den Boden und weinten gemeinsam. „Sarah wir müssen" erinnerte Patrick mich und ich hob vorsichtig den Kopf. „Ist gut" sagte ich und stand langsam auf. Marco half mir da ich immer noch etwas wackelig auf den Beinen war.

„Wir schaffen das zusammen. Bitte gib uns noch nicht auf" kam es von Marco und ich nickte. „Aber langsam bitte. Ich muss erstmal wieder selber mein Leben auf die Reihe bekommen bevor ich mich mit anderen beschäftige" sagte ich und hoffe das er es verstehen würde. „Ich richte mich nach dir. Du bestimmst das Tempo, aber schließ mich bitte nicht aus" sagte Marco und half mir ins Auto wo Patrick, der Pfleger aus der Klinik, bereits wartete. „Ich schreib dir" sagte ich und legte die Hand auf die Scheibe mit einem kleinen Lächeln. Als Patrick losfuhr, lief Marco noch neben mir her als ob er mich nicht gehen lassen wollte. „Ich liebe dich" flüsterte ich mit dem letzten Blick auf ihn bevor wir auf die Straße bogen und ich ihn nicht mehr sah.

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