⚜Sechstes Kapitel⚜

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Mein Wecker klingelte.

Gequält verzog ich mein Gesicht bei dem ständigen Piepen. Ein letztes mal vergrub ich meinen Kopf in meinem Kopfkissen. Mit meinen Finger tastete ich mich in der zwischen Zeit zum Wecker. Wo war dieser verdammte Knopf nur?

Ich quälte mich aus meinem Bett und zog mich schnell an. Ich hatte ganz dunkle Augenringe. Woher die wohl kamen? Ich konnte mich nicht daran erinnern die letzten Tage spät eingeschlafen zu sein.

Mom war noch in der Küche, als ich die Treppe herunterspampfte. Eigentlich war sie schon immer weg, wenn ich auf stand. Sie hatte mich anscheinend schon gehört, denn eine Müslischale mit Müsli standen bereits auf der Kücheninsel.

"Du musst gleich los." Erinnerte sie mich und gab mir einen kurzen Abschiedskuss.

Kurz davor verschwand ich noch unter der Dusche und versuchte meine Augenringe ein bisschen zu kaschieren.

Mit ein paar Schritten war ich bei meinem Auto. Ich setzte mich herein und startete den Motor, doch er gab nicht mal ein Geräusch von sich. Mist. Ich hatte nur noch ein paar Minuten und würde zuspät kommen.

Genervt stieg ich aus und knallte die Tür hinter mir zu. Das hatte mir noch gefehlt!

Seit dem ich an dem Wald vorbei lief, hatte ich das dumpfe Gefühl beobachtet zu werden. Mehrmals drehte ich mich herum oder schaute Richtung Wald.

Kurz vor 10 stand ich pünktlich vor dem Schuleingang. Wie um alles in der Welt hatte ich das geschafft?!

Kayden ließ sich noch nicht blicken. Vielleicht würde er gar nicht mehr kommen.

Der Hausmeister kam wieder um Punkt 10 Uhr aus der Tür. Diesmal musste ich zum Glück keine Gänge wischen, das hat echt keinen Spaß gemacht.

Wir gingen gemeinsam um die Schule herum. Er drückte mir eine kleine Gartenschere in die Hand.

"Dort hinten ist eine großer Busch der dringen mal geschnitten werden müsste." Und damit verschwand er wieder und ließ mich mit der Schere allein. Nicht mal ein Tipp: Was ich abschneiden soll oder wohin ich die ganzen Zweige bringen soll? Nein ?

Ich machte mich auf zu dem Busch und mit Freude stellte ich fest, dass es der riesige Busch vor dem Chemieraum war.

"Jetzt bekommst du die gerechte Strafe!" Grinsend machte ich mich mit großer Freude ans Werk.

Der Busch hatte viel Zeit bekommen zu wachsen. Manche Äste waren großer als meine Hände. Die kleine Schere konnte dagegen gar nicht ausrichten. Der Hausmeister wollte mich wohl auf den Arm nehmen. Hier brauchte man eine gescheite Motorsägen und nicht so eine kleine Omas Gartenschere.

"Wenn du so weiter schneidest. Kann man nicht mal mehr erkennen das das mal ein Busch war." Erschrocken fuhr ich zuusammen. Kayden war aufgekreutzt. Oh Nein. Ich versuchte es mit ignorieren, vielleicht würde er irgendwann abhauen.

"Wenn du gerne das Leben armer Büsche zerstörst, lasse ich dich gerne allein."

"Wäre besser für die gesamte Schule, wenn du gleich ganz verschwindest" erwiederte ich verbissen,"Siehst du nicht wie du jeden nervst?"

"Hoho, dem Fußabtreter wurde heute auf die Matte geschissen. Bitte, es wäre echt besser wenn du mir das schneiden überlässt." Er versuchte etwas sanfter zu sprechen, doch dies machte mich nur noch wütender.

Argh. Wie konnte man nur mit so jemandem länger als 5 Minuten zusammen sein. Am liebsten hätte ich wie ein klein Kind mit dem Fuß aufgestampft und extra einfach aus Spaß ihm die Schere nicht gegeben. Aber wenn er unbedingt schneiden wollte. Liebend gerne! Ich setzte ein zuckersüßes Lächeln auf und drückte ihm nur zu gerne die Schere in die Hand.

"Wenn der Idiot so freundlich wäre, ich gehe." selbstbewusst maschierte ich davon.

"Hey, Fußabtreter ! Du hast deinen Sweater vergessen." Ich drehte mich wieder zu Kayden. Lässig Schritt ich auf ihn zu. Bevor er ihn wegziehen konnte, schnappte mir meinen Sweater.

"Ich bin keine Fußmatte Und habe absolut nichts mit hier gemeinsam, weißt du was ? Du bist kein Idiot, sondern du hast es geschafft eine Liga aufzusteigen und zum Vollidioten zu werden."

"Gibt es da auch bessere Bezahlung?" Fragte er grinsend und ich drehte mich einfach nur um und zeigte ihm den allerheiligen Mittelfinger.

Er lachte kehlig und ich wusste nicht mal was dran nun so lustig war. Kopfschüttelnd ging ich um die Ecke in Richtung Toilette, weil ich dringen mal auf's Klo musste.

Als ich zurück kam, war der große Busch auf Pony Höhe geschrumpft und ordentlich geschnitten. Wie hatte er das so schnell hinbekommen ? War ich wirklich so schlecht im Hecken schneiden? Selbst die ganzen Äste waren weg, einfach verpufft. Ich war doch höchstens 10 Minuten weg ?

Ich machte mich auf zum Hausmeisterbüro, die mich dann nach Hause schickten.

Ich machte einen kleinen Abstecher zu meinem See und zog mir im Haus meinen schwarzen Bikini an. Das Wasser war angenehm warm durch die Sonne geworden. Ich schwamm ein paar Runden, bis ich dann kurz untertauchte, um mich komplett nass machte.

Durch das trübe Wasser musste ich meine Augen zukneifen. Als mir langsam die Luft ausging tauchte ich wieder an die Oberfläche.

Die Luft ein meiner Lunge tat gut. Leicht fing ich an zu zittern. Es wurde Zeit, dass ich endlich auf dem Wasser verschwand.

Abgetrocknet und mit frischen Klamotten saß ich mit Decke auf dem kleinen Holzsteg und ließ meine Beine im Wasser baumeln.
Auch wenn der Tag stressig angefangen hatte, war es ein schöner Tag. Bald würde es Herbst werden und ich könnte nicht mehr ganz so oft im See schwimmen gehen. Schade eigentlich. Wieso konnte nicht immer Sommer sein? Ich mochte es auch, wenn es manchmal regnete.

Das Wasser wurde immer dunkler. Gewitterwolken zogen auf.

Zu schnell packten mich Hände am Bein und zogen mich tief in den See. Meine Decke hatte ich bei dem Schreck auf dem Steg fallen lassen.

Erschrocken strampelt ich mit meinen Beinen und versuchte mich zu befreien. Fehlanzeige.

Egal wie gut jemand schwimmen konnte, es war verdammt gefährlich mit Alltagskleidung im Wasser zu schwimmen.

Meine Kräfte ließen nach. Wir tauchten unter und meine Lunge fing an zu brennen. Ich musste Luft bekommen und zwar bald.

Hate Me - Unkontrollierbare Sinne Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt