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(Daylin)

Als ich aufwachte war Layla spurlos verschwunden. Sie würde doch nicht ohne mich gegangen sein ? Nein, das traute ich Layla nicht zu.

Es war, aber auch mein eigener Fehler. Ich hatte die Höhle nicht geschlossen als ich eingeschlafen war.

Scheiße,man.

Wut packte mich und ich raste aus der Höhle. Ich wusste genau Wer sie mit genommen hatte. Nur einer konnte sich so leise bewegen das selbst ich ihn nicht im Schlaf hörte.

Dieser scheiß Waldzwerg, wenn ich ihn in die Finger bekam. Ich würde ihn eigenhändig mit dem Wald so verbinden, dass er ihn fühlte.

Ich schlug mir die Äste aus dem Gesicht. Layla wäre bestimmt dagegen gelaufen, bei dem Gedanken musste ich ein bisschen lächeln. Doch schnell kam meine Wut wieder.

Hätte ich sie doch nie hierhin mit genommen. Ich könnte mich selbst Ohrfeigen. Sollten die doch in ihrem eigenen Grab verrotten. Layla hatte nicht damit zutun.

Ich lief noch etwas schneller und kam an der Stelle an, wo ich die Tür vermutete.

Der Stein war verschoben. Er hatte sie also wirklich hier her gebracht ! Ich kochte förmlich. Mein ganzer Körper vibrierte vor Kraft nur so. Doch wenn ich sie frei ließ, würde ich Layla mit ihnen begraben.

Ich schnaubte. Ich musste da rein, sie würde da nie hinaus kommen.

Ich rannte hinein, die Wände leuchteten in einem türkis, grün und schimmerten auf meine Haut. Am Ende des Ganges kam mir erst der Gedanke. Ich war ihr Feind, sie würden mich niemals einfach so zu Layla lassen, geschweige denn, mich überhaupt herum laufen zu lassen.

Es war bereits zu spät. Sonoskrieger hatten mich bereits genommen und drückten mir mit Handschuhen den kühlen Obsidian in den Rücken.

Er brannte sich durch den dünnen Stoff meines Shirts und blockierte meine Kräfte.

Obsidian war ganz nützlich, wenn man ihn nicht selbst gerade auf der Haut hatte.

Ich biss meine Zähne zusammen, dass sie mir fast brachen. Die Krieger waren ungeschickt und hielten mir nur schwach den Arm auf den Rücken.

Ich schlug meinen Kopf nach hinten und traf einen, es knackten Knochen und das Aufbrüllen gab mir wenigstens etwas Befriedigung. Der andere hielt mich weiter fest.

Doch mit meiner anderen Hand zerrte ich ihn von mir weg und gab ihm einen Arsch tritt in den Sand.

Der Obsidian fiel zu Boden, doch wenn ich ihn aufheben würde, wären meine Fähigkeiten wieder weg. Ich durfte keine Zeit verlieren und musste Layla endlich finden.

Wenn sie einmal ihre Erinnerungen wieder hatte, würde sie mich auf ewig hassen und das konnte ich wirklich nicht aushalten. Sie war mehr als nur Ok für mich. Was redete ich denn da ? Sie war meine Freundin.

Ich stürmte los und suchte mit meinen Augen den Platz ab, niemand war zu sehen und aus manchen Ecken konnte ich die Wachen herankommen sehen.

Mir fiel eine Person im hintern Teil der Höhle auf, sie stand zu mir mit dem Rücken, erkannt hätte ich sie aber trotzdem. Ich lief auf sie zu und rief ihren Namen.

Sie drehte sich herum, als sie mich sah wich sie zurück. Ihr Vater, Akim, stellte sich schützend vor sie.

Ich hatte es in ihren Augen gesehen, sie wusste es. Ich taumelte zurück.

Ich konnte nicht länger hier bleiben.

Ich war zu spät gekommen.

"Es tut mir leid Layla." Ich lief rückwärts von ihr weg und drehte mich um und rannte im vollem Tempo auf den Ausgang zu.

Wachen schoben sich zwischen mich und den Eingang.

Lernten sie denn gar nicht? Niemals sollte man sich zwischen mich und mein Ziel stellen. Auf Kommando wallten Flammen in meinen Händen auf.

Sie wirkten jetzt etwas unsicherer. Gut so. Ich blieb ein paar Meter vor ihren stehen und sah sie an.

"Geht ihr freiwillig ? Oder bracht ihr erst einen Arsch tritt?"

Normalerweise war es jetzt eine gute Chance sich zu bewegen, aber sie rührten sich nicht von der Stelle. Idioten, dachte ich mir in Gedanken.

Ich war gerade dabei die Flammen auf sie loszulassen, als ich diese eine Stimme hörte.

"Daylin." Ich drehte mich von den Wachen weg und schaute Layla dirkt an. Sie war hinter ihrem Vater hervor gekommen und ein paar Meter gelaufen. Meine Brust hebte und senkte sich.

Ich vergaß alles um mich und wäre am liebsten mit ihr von hier verschwunden.

Ich bekam eine Schlag auf meinen Kiefer, von rechts, der mich in die Wirklichkeit zurück holte. Layla zuckte dabei zusammen.

Ich wurde nach unten gedrückt und dieser verfluchte Obsidian bohrte sich wieder in meinen Rücken.

Jemand stellte zusätzlich, sein Knie in mein Rücken. Mein Kopf wurde flach auf den Sand gedrückt, doch ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden.

Ich biss auf meine Zähne, ich sah es. Layla war nicht komplett weg, denn sie kämpfte innerlich ob sie mir helfen sollte oder nicht. Einmal in meinem Leben wünschte ich mir das sie es nicht tat, es würde sie nur in Gefahr bringen.

Der Sand drückte stärker gegen meine Wange. Etwas stach in meinen Nacken und ich bäumte mich auf.

Diese Schwachköpfe sollten endlich von mir herunter gehen.

Mein Blick verschwamm etwas und als ich mich drauf konzentrierte klar zu blicken, sah ich ein letztes mal Layla ins Gesicht. In ihrem Blick spiegelte sich entsetzten wieder. Das Mittel war stärker als ich und ich lag schlaff auf dem Boden.

Ich war noch bei vollem Bewusstsein, konnte nur nichts mehr sehen. Sie hoben mich unsanft vom Boden auf und ein Raunen ging durch die Menge. Die sich um mich versammelt haben musste.

Meine Beine schleiften auf dem Boden als sie mich wegzogen.

Es wurde kalt und meine Hände wurden hochgerissen. Ich flog auf meinen Bauch und blieb so liegen.

"Mist echt kein helles Kerlchen, wenn du glaubst du könntest herein und dann wieder heraus maschieren."

Pff.

Nach Stunden erholte ich mich ein bisschen und schleppte mich zu einer Wand. Sie hatten mich in eine Obsidianzelle gesteckt.

Diese bastarde.

Ich blickte auf, weil ich einen Blick auf mir spürte. Layla stand etwas entfernt vor dem Käfig und beobachtete mich.

"Tja, ziemliche verkorkste Situation."
Ich grinste halbherzig. Nicht ein Muskel rührte sich in Laylas Gesicht. Sie war so reserviert, das gefiel mir gar nicht.

"Das einzig verkorkste hier, bist DU." Sie drehte sich herum und verschwand wieder.

Ja ich hatte sie verloren.

Hate Me - Unkontrollierbare Sinne Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt