⚜Viertes Kapitel⚜

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Ich rollte mich zur Seite und erwartete eine schöne weiche Matratze, doch ich fiel von meinem Bett. Nicht Bett, eher unbequemes Sofa.

Unter Schmerzen und knackenden Knochen richtete ich mich auf. Ich wollte einen Schritt tun, doch die Decke verhedderte sich in meinen Beinen und ich fiel ein weiteres mal mit dem Gesicht auf den Boden.

Stöhnend richtete mich ein weiteres mal auf, befreite mich sofort aus der Decke und tappte durch das Wohnzimmer richtung offener Küche.

Ich öffnete den Kühlschrank und eine kühle Brise kam mir entgegen, die eine schöne Abwechslung zu der Sommerhitze abgab.

Ich nahm mir ein Glas vom obersten Regal, welches ich gerade mal mit Zehnspitzen erreichte und schüttete mir Milch ein.

Heute hatte ich wieder frei und durfte mich meiner Langeweile hingeben.

Mir kam das Buch wieder in den Sinn.

Ich stieg die Treppe hinauf, setzte mich in den Sitzsack und begann zu lesen.

Ich hatte die Zeit komplett vergessen. Es war schon Nachmittag, als Mom nach Hause kam. Bisher hatte sie kein Wort mehr über meinen "Unfall" in der Schule verloren und darüber war ich auch ganz froh.

Schweigend gingen wir beide zu ihrem Auto. Luden ein paar Werkzeuge aus der Garage ein und fuhren gemeinsam Richtung Schule. Wo immer noch meine knatter Karre stand.

Ein bisschen verstand ich etwas von rumschrauben an Autos. Ich glaube die Batterie hatte einfach nur ihren Geist aufgegeben, dazu war der Kühler ein bisschen zu heiß geworden.

In der Zeit, wo Mom ihr Auto mit meinem Verband und die Batterie wieder auflud, machte ich mich an den Kühler und schaute welches Kabel durchgebrannt war.

Es war praktisch,dass Mom auch gleich ein paar Ersatzkabel eingepackt hatte, denn tatsächlich fand ich das durchgebrannte Kabel. Sofort schraubte ich es ab und ersetzte es durch ein neues.

Schnell setzte ich mich wieder vor das Steuer, um zu testen, ob er anspringen würde. Zum Glück tat er das auch und ich brauste mit Tempo 30 durch unsere Kleinstadt, da mein Sprit auch fast alle war.

Quietschend blieb ich vor der Tanke von Bill stehen. Hier kannte jeder jeden und ich könnte auch morgen noch das Geld für den Sprit von heute bezahlen. Ich tankte randvoll und machte noch einen kleinen Umweg ins Flowercenter. Früher sollte es wohl so heißen, aber bei dem F und dem C waren die Birnen kaputt gegangen. Bisher hatte sich auch niemand mehr darum gekümmert.

Ich war nicht die Einzige auf dem Parkplatz. Man könnte meinen, dass Schlussverkauf wäre. Ich musste mindestens fünf Runden drehen, um endlich mal einen Parkplatz zu finden.

Ich betrat das große Gartencenter und beeilte mich schnell in den Blumenbereich zu kommen, da es abends noch regnen sollte.

Ich schnappte mir ein paar Blumenerde- und Rindenmulchsäcke, warf sie auf den Wagen und rollte weiter. Dazu nahm ich mir noch ein paar Blumen. Schneller als gedacht kam ich durch die  Kasse.

Ich kam wieder Zuhause an und machte mich sofort daran das Beet nicht nach einem Friedhof aussehen zu lassen.

Das Unkraut, was sich angesammelt hatte, war innerhalb einer halben Stunde beseitigt. Imoment konnte ich mein Werk noch nicht loben, denn es sah wie ein Schlachtfeld aus. Nun war es offiziell, unser Garten und ich waren keine Freunde.
Den Rasen übernahm zum Glück Mom.

Ich hatte mich schnell abgemüht die Säcke aus meinem Auto zu holen. Wieso musste Mom immer dann nicht da sein, wenn sie mir bei etwas helfen konnte?

Hate Me - Unkontrollierbare Sinne Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt