⚜Fünftes Kapitel⚜

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Meine Nerven lösten sich ein bisschen von der Spannung. Keine Antwort bedeutet, dass wirklich niemand hier war.

Zur Sicherheit versuchte ich es ein weiteres mal. "Hallo?" Ich wartete wieder ein paar Sekunden. Keine Antwort. Ich blieb weiter wachsam, auch wenn niemand antwortet. Genausogut hätte jemand in der nächsten dunkeln Ecke auf mich warten könnte.

Das Hämmern hörte auf.

Angewurzelt bleib ich stehen. War ich vielleicht doch nicht alleine ? Ich umklammerte den griff des Messers fester und ließ auch die Taschenlampe aufgeregt überall und in jeden Winkel leuchten.

Das Hämmern fing wieder an.

Ohne noch lange zu fackeln, steuerte ich auf das Geräusch zu. Egal wer oder was dieses Geräusch verursachte, ich hatte ein Messer, zwei Jahre lang Selbstverteidigungskurs und konnte schnell sprinten.

Das Hämmern wurde unregelmäßig.

Einen Vogel konnte ich ausschließen. Dadurch wurde meine Angst nurnoch größer.

Ich stand mitten in dem  Wohnzimmer. Es musste ein bisschen mehr einstecken als der Flur, der noch fast wie neu aussah. Die Tapete fehlte an manchen Stellen und einige Dielen standen aus dem Boden gefährlich hoch. Dies waren böse Stolperfallen, die mich nur zu gerne zu Fall bringen würden. Möbel waren mit weißen Lacken und einer dicken Staubschicht bedeckt. Mein Blick glitt weiter und mein Licht viel auf eine etwas versteckte Treppe, die nach oben führte.

Zielstrebig trat ich auf sie zu und erklomm die ersten Stufen. Auf halber Strecke hielt ich inne und drehte mich nach unten. Niemand zusehen. Schnell  richtete ich den Blick wieder vor mich auf die Stufen. Ich erstarrte, ein Kälte kroch meinen Rücken hoch und ließ sich nicht abschütteln. Sie rührte nicht von meiner großen Angst. Es war eine völlig andere, wie ich sie vorhin vor dem Haus gespürt hatte. Sie fühlte sich dunkler an. Es kam mir so vor als würde ich in dickem Schlamm waten, ohne halt zu finden.

Eine schwarze Gestalt zeigte sich am oberen Ende der Treppe und schaute bedrohlich zu mir herunter. Voller Schreck ließ ich die Taschenlampe fallen. Sie fiel durch das Geländer und schien mir kurz in mein Gesicht, bevor sie klirrend auf dem Boden aufschlug. Es wurde stockdunkel ohne die Lampe und ich versuchte die Person irgendwo auszumachen.

Meine Augen gewöhnten sich in wenigen Sekunden an die Dunkelheit. Mit Erleichterung fand ich die Umrisse noch immer am Ende der Treppe. Wir scheinen uns beide schweigend anzustarren, ob es sich um ein er oder sie handelte konnte man schlecht erkennen. Doch bald würde ich das noch erfahren, wenn ich nicht bald los lief. Mit schnellen Schritte überflog sie fast die einzelnen Stufen.

Ich schrie wie am Spieß. Meine Haut prickelt leicht und es war definitiv kein angenehmes Gefühl. Ich hörte wie die Stufen knarrten, doch ich bewegte mich nicht. Sie kam immer näher und näher. Ich hörte schon das knarren der Stufen unter ihrem Gewicht. Endlich schien mein Körper zu wissen, dass es Zeit zum abhauen war. Ich trampelte die Treppen herunter. Im letzten Augenblick konnte ich noch meine Rolle verhindern, als die letzte Stufe plötzlich endete.

Der Raum war leicht durch den Mondschein beleuchtet, sodass ich wenigstens etwas sehen konnte. Blind rannte ich Richtung Tür, zumindestens  vermutete ich sie irgendwo dort.

Ich stand in einer Sackgasse und hinter mir tauchte die Person auf. Langsam kam sie immer näher, ich spannte meine Arme an und machte mich drauf gefasst, mit dem Messer zu zustechen.

Ich startete einen Versuch an ihr vorbei zu schießen. Doch sie packte mich mit einem Arm und hielt mich zurück. Die Hände waren kräftig. Es würde bestimmt einen blauen Fleck hinterlassen, wo sie mich festhielt. Mit Reflexen von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie überhaupt besaß, stieß ich mit meinem Messer zu.

Hate Me - Unkontrollierbare Sinne Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt