Er erstarrte mitten in der Bewegung. Und Scheiße.
So sehr ich ihn auch nicht mochte... er sah gut, mehr als gut gerade aus.
Manchmal hasste ich echt das ich eine Frau war. Denn in den dümmsten Moment steuerte 'Er ist heiß' gerade mein Gehirn und 'Ich denke normal' hat den Raum gerade verlassen.Ich war bisher noch nie in Seths Zimmer gewesen. Ich hatte dazu auch keinen Anlass gesehen.
Ich konnte immer noch nicht meine Augen von Seth abwenden, der mich genauso entgeistert anstarrte.
Neben mir sah ich aus den Augenwinkel ein Bett.
Sein Bett.Im Hinternteil hatte er so eine Art Judoraum eingebaut. Der komplette Boden bestand ab einer gewissen Grenze nur noch aus schwarzem Matten. Dazu die weißen Wände gab einen ziemlich starken Kontrast. Und mitten im Raum stand Seth, den ich immer noch wie eine Kuh anstarrte.
Er hatte oben nichts mehr an. Ein großer Fehler. Denn meine Augen wanderten andauernd von seinem Gesicht die Strecke runter bis zu seinem Bauch über die Arme und wieder zurück. Er sah wirklich zum anbeißen aus.
Was dachte ich da ? Gott, ich bin echt behindert.Ich musste über längere Zeit zurück denken. Ich hatte bisher nur hübsche Menschen getroffen. Mal abgesehen von mir im Spiegel. Aber wenn ich eine Liste in meinem Kopf erstellte gab es keinen der hässlich oder keine Muskeln hatte. Was sagte das jetzt über mich aus.
Seth löste sich als erstes aus der starre und legte das Gewicht auf den Boden, doch sein Sixpack sah immer noch unverändert aus. What the fuck? Wie.
Innerlich heute ich, weil ich nicht mal richtige Muskeln hatte.
"Layla?" Meine Wangen glühten wie Lava als ich wieder in sein Gesicht schaute. Mein Gesicht fühlte sich sogar wie ein Vulkan.
"Ja?" Fragte ich etwas dümmlich.
"Du wolltest was ?" Ein kleines Lächeln breitete sich auf seinem Mund aus. Awww.... Klappe Layla !
Wahrscheinlich machte er sich innerlich über mich lustig das ich ihn so anstarrte, denn das war mehr als offensichtlich."Kann ich nach draußen? Ich... Ich brauche einfach ein bisschen frische Luft." Das Lächeln verschwand wieder.
"Du kannst auf den Balkon. Aber nicht nach draußen." Er kam ein paar Schritte auf mich zu und ging dann neben mir aus der Tür. Puh. Leise folgte ich ihm. Mit jedem Schritt spielten seine Muskeln auf dem Rücken ein kleines Spiel. Konnte er sich vorher nicht mal etwas anziehen ? Ich hasste mich selbst dafür, dass ich ihn so anstarrte.
Wir durchquerten das Wohnzimmer und liefen auch durch die Küche.
Er hielt mir nur die Tür auf und verschwand dann sofort wieder. Besser, sonst hätte ich wahrscheinlich noch Selbstmord begangen. Denn die ganze Zeit über hatte er sich noch nichts wieder angezogen. So langsam schöpfte ich den Verdacht.
Ich wette er macht das extra.
Aber nicht mit mir.Er ging auf einen schweren schwarzen Vorhang zu und zog ihn ein bisschen zuseiten.
Gott, dass ich darauf aber auch nicht früher gekommen bin.Er öffnete eine Glastür und im nächsten Moment kam mir gleich ein ganzer Stoß voller frische Luft.
Mir war gar nicht bewusst wie sehr ich sie vermisst hatte. Ich drängelte mich an ihm vorbei und trat aus der Tür auf den Balkon. Jetzt hörte man auch das Hupen der einzelne Autos und die ganzen anderen Geräusche die von der Stadt zu hören waren.Ich drehte mich mit dem Rücken zur Stadt und wollte gerade ein kleines Danke herausbringen als Seth schon wieder verschwunden war. Sein Pech. Es hatte mich eh schon Mühe gekostet ein Dankeschön wenigstens in Erwägung zu ziehen. Ich schaue nach links und rechts, konnte aber keine Sitzgelegenheit sehen, weshalb ich einfach an die Brüstung gelehnt bleib und die Stadt beobachtete.
Welche Stadt war das bloß? Ich hatte sie noch nie gesehen, auch keines der Gebäude die hier herausragten. Komisch.
Es kühlte sich ziemlich ab und mir wurde langsam kalt. Vielleicht würde mich Seth auch nicht mehr heraus lassen. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte die Kälte irgenwie zu ignorieren.
"Willst du eine Decke?"
Ich zuckte zusammen als Seth an der Tür lehnte und eine Decke in der Hand hielt. Warte, Stop. Seit wann war er Nett. Vielleicht war das auch eine Falle und km nächsten Moment warf er mich über den Balkon.
Nein, egal wie viel Fantasie ich hatte, das würde er ganz sicher nicht machen.
Er schaute mich weiter fragend an. Oh.
"Äh, ja. Danke." Seth hielt mir die Decke hin und ich schnappte sie mir schnell. Ich war schon fast eine Eisskulptur. Ich schlang sie um mich und freute mich sofort auf ein bisschen wäre, die die Decke bereits hatte.
Ich drehte mich wieder zu der Stadt und ließ die letzten Tage einfach fallen. Ich wollte einfach nur wieder bei meiner Mutter sein. Einen Filmabend mit ihr machen oder wieder verbrannte Kekse backen.
Einfach nur zuhause sein.Aus dem Augenwinkeln sah ich eine Bewegung. Seth stellte sich neben mich und schaute ebenfalls die Stadt an. Sein Blick schien aber weit über die Stadt hinaus zu wandern.
Über was er wohl gerade nach dachte ?Ich ertappte mich selbst dabei, wie ich zu ihm herüber schielte. Sein Wangenmuskel zuckte. Plötzlich schaute er mich an. Ich versuchte so zu tun als würde ich immer noch die Stadt anschauen, aber ich wusste genau das er gesehenen hatte, dass ich ihn angestarrt hatte.
Angestarrt war falsch. Ich habe ihn ganz normal angeschaut.
"Wieso hälst du mich hier fest ?"
Ich schaute ihn immer noch nicht an. Doch das Schweigen zog sich ewig hin. Bis ich doch zu ihm schaute."Ich bin ein Bendiger. Und ich brauche dich. Aber das habe ich dir schon alles einmal erklärt. Wir sind jetzt verbunden. Du wirst also immer in meiner Nähe sein, sollte das nicht der Fall sein und so weit wird es nie kommen, wird ein Teleportzauber dich unmittelbar wieder in mein Umfeld telepotieren."
Ich würde also wirklich nie mehr nach Hause kommen.
"Wird das für immer so sein?" Fragte ich dennoch vorsichtig.
Sein Schweigen darauf war Antwort genug.
Ich brauchte dringen etwas Abstand zwischen uns. Er schien mir viel zu nah zu stehen, auch wenn mindestens zwei Meter zwischen uns waren.
Ich verschwand wieder nach drinnen und ließ die Decke los. Wie ein verängstigtes Tier schaute ich mich um und suchte einen guten Ort wohin ich mich jetzt verkrümeln konnte.
Meine erste Wahl wäre wohl mein Zimmer gewesen, aber ich wusste genau das Seth dort als erstes nach mir schauen würde.
Seth...
Mir kam ein Gedanke, ein völlig bekloppter, aber dort würde er niemals dort nach mir suchen.
Ich steuerte auf sein Zimmer zu. Kurz schaute ich noch einmal über meine Schulter, ob Seth mir gefolgt war, aber alles war leer. Perfekt.
Schnell verschwand ich hinter der Tür und drückte sie leise zu.
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Wow. 4.5k Readers.
Dabei bin ich schon bei 1k mega glücklich gewesen. Das kommt jetzt vielleicht ein bisschen komisch vor, aber ich habe höchstens mit 100 Reader gerechnete oder mir als Ziel gesetzt. ^^
Danke an all die fleißigen Leser, die bis hier hin noch lesen. :)
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Hate Me - Unkontrollierbare Sinne
FantasíaAlles fing mit dieser kleinen Explosion im Chemieraum an. Das Leben einer Highschool Schülerin hätte sich nicht mehr gegen sie wenden können. Ein gutaussehender Junge taucht plötzlich auf und entführt Layla in eine geheimnisvolle Welt, welche so f...