🔲37. Kapitel🔲

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Ich starrte sie nur an. Ewig konnte ich sie hier auch nicht festhalten, aber wenn sie hier herum schlenderte wäre das auch nicht gerade hilfreich.

Ich musste es einfach riskieren.

Ich trat von der Wand weg, ab der ich mich abgelehnt hatte. Ich warf noch einen Blick über die Schulter und dann verschwand ich durch den kleinen Höhlenausgang. Ich ließ meine Knochen knacken und in weniger als fünf Sekunden hatten sich meine Flügel wieder auf meinem Rücken ausgebreitet.

Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus. Alles schien still zu sein. Der Wind verwuschelte nicht mehr mein Haar. Die Büsche raschelten nicht mehr und Vögel hörte ich auch nicht mehr. Ich öffnete meine Augen und befand mich wieder in diesem scheiß Rauch.

Als er sich etwas gelegt hatte, sah ich wieder das Zelt der Hexe, die mir Gegenüber saß. Wie zu vor hatte sich Samanta auch keinen Zentimeter von ihrem Stuhl gerührt. Abrupt stand ich auf und machte mich dran aus diesem Zelt zu verschwinden. Hinter mir hörte ich noch Samanta mit der Hexe reden und keinen Moment später stand sie neben mir.

Ich breitete meine Flügel aus und kniete mich hin. Diesmal sollte sie auf meinen Rücken bleiben. Sie merkte wahrscheinlich das ich angepisst war und stieg ohne Diskussionen auf meinen Rücken. Den Flug legte ich so schnell wie möglich zurück. Der Wind pfiff in meinen Ohren und die Wolken unter mir sausten nur so vorbei.

In Rekordzeit landete ich wieder auf dem Balkon und ließ Samanta wieder absteigen. Ich wollte mich schon wieder aus dem Staub machen, als sie sich mir in den Weg stellte.

"Würdest du mir mal erklären was los ist? Du bist mega angefressen und rennst ja förmlich Weg." Sie starrte mich mit wütenden Augen an und sah jetzt nicht mehr danach aus als würde sie sich gleich an meinen Hals werfen. Besser so. Ich atmete einmal tief ein und schaute sie dann aus ebenfalls bösen Augen an.

"Geh mir aus dem Weg. Ich sage es nur einmal." Wenn sie klug ist würde sie das auch tun. Sie trat einen Schritt zuseite und ich maschierte ohne ein weiteres Kommentar auf die Tür zu.

Komplizierte Eisenranken versperrten mir jedoch die Tür. Wie aus dem nichts waren sie da.
Samanta.

Ich rang wirklich um Beherrschung sie nicht abzufackeln. Ich schloss meine Augen, öffnete und schloss meine Fäuste. Als ich glaubte wieder einigermaßen Kontrolle zu haben öffnete ich meine Augen wieder und brannte mir einen Weg durch das Eisen. Ich hatte schon zu viel Zeit verloren.

Halb fliegend, halb laufen sauste ich den Gang entlang und überfolg die Treppen in der Eingangshalle. Ich stürmte durch das große Tor und hätte fast die Schar Wachen umgerannt die gerade von ihrem Trainingslauf wieder kamen. Verdutzt schauten sie mich an, doch ich lief einfach weiter und ignorierte die Fragen die sie sich zuwarfen.

Über den Marmorboden joggte ich dann, bog nach links ab und sauste an den goldenen Statuen meiner Vorfahren vorbei. Ich hielt erst vor dem Tor zur Menschwelt an. Normalerweise müsste ein großes Portal direkt zwischen diesen schwarzen Säulen sein, doch ich blickte nur eine Steinwand an.

Vater hat es verschlossen dachte ich mir. Es gab nicht viele Portale zur Menschwelt, ums genau zu nehmen nur drei. Das Höllentor, eins in unserer Hauptstadt Camtox und dieses hier.

Kochend vor Wut lief ich den ganzen Weg wieder zurück bis zu meinem Zimmer. Zum Glück war mir niemand über den Weg gelaufen, denn ich wüsste nicht was ich mit ihm angestellt hätte. Ich zog mir nur noch das T-Shirt über den Kopf und warf die Schuhe in eine Ecke. Ich musste mich jetzt dringen abregen.

Die meiste Zeit versuchte ich irgenwie meine Kräfte auf zu brauchen, denn dann konnte ich auch niemanden schaden. Es war bereits mitten in der Nacht als ich endlich ein ziehen in meinen Muskeln spürte. Morgen würde ich los ziehen, ich musste also schlafen. Ich wechselte meine Hose und legte mich dann ins Bett.

Dort dachte ich aber noch lange nicht an Schlaf sondern wälzte mich hin und her. Irgendetwas war hier im Busch, ich spüte etwas. Wie ein ziehen im Magen oder ein leichtes Stechen im Kopf. Schließlich bekam ich dann doch meine Augen zu. Ich brauchte nicht viel Schlaf, höchstens drei Stunden, ein weiterer Vorteil den wir als Aurus hatten.

Es lag irgenwie in unserer Gene, doch wenn wir erstmal schliefen, weckte uns so leicht erstmal nichts. Das war dann der Hacken der ganzen Sachen, denn genau das machte uns so angreifbar. Ich sprang aus dem Bett und suchte mir meine Rüstung. Sie war wie sonst alles auch schwarz, extra Panzer. An den Armen waren Flammen angemalt, die wirklich zu brennen schienen. Ich schnappte mir einen kleinen Silber Dolch und befestigte ihn zusätzlich an meiner Wade, man konnte nie genug Waffen im Kampf haben.

Und diesmal glaubte ich, dass die Sonos sich nicht kampflos geschlagen geben. Ich schnappte mir mein Eisen Schwert um die Hüfte, nahm meinen Mantel in eine Hand und verließ dann mein Zimmer. Es war noch sehr für, doch halb Alkatras schien wach zu sein.

Ich ging wieder auf den Balkon, wo ich mit Samanta gestartet war, und schaute nach unten. Unserer halbe Armee hatte sich bereits versammelt. Der Platz vor Alkatras bot genug Platz um 2.000 Soldaten zu versammeln.

Mein Vater tauchte neben mir auf und stützte sich mit seinen Händen an der Steinbrüstung ab.

"Ich hoffe das du diesmal mit deinem Kopf dabei bist." Er meinte genau das, was ich nicht sollte. Dieser Albtraum mit Layla auf der Klippe wollte ich nicht im Schlachtfeld haben. Es wäre sinnvoller meinen Kopf auszuschalten und einfach zu kämpfen, als über Laylas Vorwürfe nachzudenken.

"Ich rechne mit Erfolg." Er klopfte mir auf die Schulter. Typisch. Ich machte mich auf den Weg und ging mit Kayden zusammen die Treppen herunter zu unserem Platz. Einige nickten uns zu und warteten dann auf meine Befehle. Ich blickte einmal noch nach oben zu unserem Balkon, wo mein Vater immer noch herunter schaute. Ich konnte zwar sein Gesicht kaum noch erkennen, aber ich hatte schon so oft seine "Mach was gescheites" Miene gesehenen, dass ich es mir perfekt vorstellen konnte.

Ich drehte mich wieder weg und gab dann den Befehl los zu ziehen. Ich und Kayden stiegen auf Pferde und ritten dann ganz vorne an der Spitze.

Das würde ein langer Ritt werden.

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Danke für 1.4k Readers 💖

Diese Menge ist echt Unglaublich

Hate Me - Unkontrollierbare Sinne Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt