✴Kapitel 15✴

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Schreiend schreckte ich auf. Mein ganzer Körper stand unter Strom und hatte sich unangenehm verspannt. Keuchend strich ich meine Haare aus meiner Schweiß nassen Stirn.

Seitdem ich Chris mehr oder weniger auf dem Boden des Pools verrecken ließ, kamen die Albträume häufiger. Bisher waren mehrere Tage, glaube ich, vergangen, denn ich hatte überhaupt kein Zeit Gefühl mehr.

Ausgerechnet in Chris's Zimmer hatten sie mich zurück gebracht, dabei erinnerte mich absolut alles hier an ihn, ist ja auch sein Zimmer. Ich hatte die grauen Vorhänge zugezogen und sonst auch kein Licht hereingelassen. Und schlief kaum, denn immer wenn ich meine Augen schloss, hatte ich keine Dinge mehr, die mich von Chris ablenkten.

Mein Blick ging zur Tür, sie wurde nur geöffnet, wenn meine fast noch vollen Teller mit Essen abgeräumt und neue hingestellt wurden.

Nicht nur mein Misstrauen gegenüber diesem Essen ließ mich nichts anrühren, sondern auch diese unglaublichen Schuldgefühle. Immerhin hätte ich Chris retten können...

Es fühlte sich an, als wären Wochen vergangen, als ich aus dem Bett stieg und endlich wieder eine Dusche genoss. Das Wasser hatte ich mir so kalt gestellt, dass ich anfing zu zittern, doch ich wollte mir, wollte meinem Körper, zeigen, was Chris durchmachen musste.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und kam wieder aus der Dusche. Ich schnappte mir ein kuscheliges Handtuch und drückte es an mich.

Während ich bei Chris im Zimmer schlief, waren mir neue Klamotten gebracht worden und jetzt machte ich davon gebrauch. Die schwarze Hose passte perfekt und auch das weiße T-Shirt hatte meine Größe.

Ich machte mir keine Gedanken darüber, woher sie das alles wussten, denn es schien mich nicht mehr zu überraschen. Was sie wohl noch alles wussten? Dabei bekam ich einen knallroten Kopf und tart schließlich aus dem Badezimmer.

Der Tisch hatte immer noch den Teller mit kaltem Hähnchen und Kartoffeln auf sich. Mein Magen knurrte dabei, doch ich rührte es nicht an.

Auch wenn niemand in diesem Raum war, schlich ich mich leise zur Tür und schaute, ob sie offen war. Und tatsächlich sie war es! Diese Chance nutze ich natürlich. Zwar klebten an der Wand keine Landkarten oder Touristenführer, die mir hier rausfeholfen hätten, aber ich streunerte dennoch herum.

Überraschenderweise stand neben der Tür keine Wache. Ich hatte damit gerechnet, dass ich unbekannte Ninja-Kampfkünste anwenden müsste, jedoch bleib das aus. Irgendwie schade. Irgendwo musste ich meinen Dampf ablassen.

Alles schien so still zu sein, als ich die Gänge entlang lief. Keine einzige Person lief mir über den Weg. Dabei dachte ich immer, in einem Palast ist viel los. Falsch gedacht.

Vielleicht hing es auch damit zusammen, dass sie alle um Chris trauerten. Möglich wäre es, doch zu hoffen nicht, denn ich wäre an seinem Tod Schuld und diese Schuldgefühle brachten mich jetzt schon um.

Bisher hatte ich nichts von ihm gehört. Wie auch?! In Gedanken schlug ich mich selbst für diese dumme Frage.

Ich bog um die nächste Ecke und stand vor einer großen Glastür, die ich öffnete. Sie führte in den Schlossgarten, stellte ich fest. Einem riesigen Schlossgarten. Ehrfürchtig schloss ich die Tür wieder und lief den Weg entlang. Ich lief etwas abseits, denn auf dem Hauptweg wäre ich etwas auffällig gewesen.

Irgendwann verwandelte sich der Weg in Holzplanken und der Schlossgarten ging zu einem Strand über. Das Meer rauschte sanft und die Sonne schien im Meer zu versinken. Ein schöner Sonnenuntergang.

Hate Me - Unkontrollierbare Sinne Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt