Irgendwann hatte ich mich auch getraut die Augen aufzumachen.
Mir bleib die Luft weg, zwar konnte ich nicht die Landschaft sehen, aber dieser Anblick. Direkt über den Wolken zu fliegen war einfach nur cool. Ich bin noch nie geflogen, wenn ich jemals hier leben rauskomme. Würde ich das nachholen.
"Fliegst du oft ?"
"Nein, nur wenn es weiter Wege sind."
"Kann ich das auch ?" Die Vorstellung, dass ich selbst fliegen konnte, war so berauschend, dass ich fast herunter gefallen wäre.
"Eigentlich müsstet du es auch können, natürlich erfordert das auch ein bisschen Training." Ich sprang fast aus Daylin's Armen.
"He ! Pass auf, ich kann dich auch nicht immer halten. Obwohl du ein echtes FlIegen Gewicht bist." Sofort saß ich wieder still. Ich schaute eine Weile seinen Flügeln zu, wie sie so schwangen.
"Wir sind gleich da." Wir flogen etwas tiefer und ich konnte auch die Berge direkt vor mir sehen.
Wir landeten an einem kleine See.
"Ab hier müssen wir laufen, dass kann ich unmöglich fliegen."
"Was ist denn da ?" Denn für mich sah alles komplett frei aus.
"Da oben sind so starke Luft Strömungen, die würden mich wie ein Blatt mit dir wegwehen."
Er lief vorraus und ich folgte ihm. Es war ein ziemlich steiler weg. Und irgendwann kam Daylin auch seiner Aufgabe nach, mich wieder zu tragen. Ich fühlte mich unglaublich mies, dass er mich schon den ganzen Tag trug.
"Wieso tust du das ? Wieso rettest du mir mein Leben und trägst mich den ganzen Tag herum?"
"Ich bin dir etwas schuldig, außerdem finde ich dich ganz ok." Was soll denn heißen,er war mir was schludig. Wohl eher anders herum.
"Und was bist du mir schuldig?" Fragte ich weiter.
Er hielt mir einen tief hängenden Ast hoch und ich schlüpfte schnell drunter durch.
"Das geht in eine andere Richtung die du vielleicht denkst."
"Ich habe Zeit, wenn du mir es erklären möchtest." Insgeheim hoffte ich, dass er es mir endlich erzählte.
"Ein anderes mal." Und damit gingen wir den Weg schweigend weiter. Manchmal hielt er mir einen Ast aus dem Gesicht, oder half mir über einen umgestürzten Stamm.
Der Weg wurde immer steiler und mir ging langsam die Luft aus. Daylin schien noch topfit den Weg weiter zu laufen zu können.
"Schwitzt du nicht irgendwie ?"
"Nein. Ich bin sowas gewöhnt." Er deutete auf den Weg. Puh.
Irgendwann konnte ich nicht mehr und setzte mich einfach auf einen großen Stein. Daylin bleib auch stehen, aber nicht wegen mir, sondern nur, wegen einer Steinwand.
Er tastete sie mit den Fingern ab und schien etwas zu suchen.
"Wir sind in der Nähe. Kannst du noch ?" Ich richtete mich mit knackenden Knochen auf.
"Ich brauche einfach nur eine kleine Pause."
" Gut, dann schlagen wir hier unser Lager auf." Sofort stand eine kleine Höhle vor uns, wo vorher noch eine Felswand war.
Ich kroch hinein und sofort brannte auch in der Mitte eine Feuer. Er hatte echt überlebens Fähigkeiten. Ich konnte nur Leute einfrieren und mit Wasser ausnocken.
Ich fand ein warmes Plätzchen nah am Feuer und rollte mich zusammen. Daylin kam kurze Zeit später auch und lehnte sich an die Wand. Ein bisschen beobachtete ich ihn noch, aus halb geschlossenen Augen. Er schaute die ganze Zeit nach draußen in den Nachthimmel.
Er sah irgendwie traurig aus und am liebsten hätte ich ihn gefragt, was er da sah, aber ich schlief dann doch ein.
Ich wachte von einem wackeln auf. Meine Augen waren wieder verbunden und meine Beine und Hände waren gefesselt. Dieses Muster kannte ich bereits.
Daylin würde so etwas nicht tun, als musste jemand mich im Schlaf überrumpelt haben.
Schlief ich denn so fest? Wieso hatte Daylin nichts mitbekommen ? Hoffentlich war er in Sicherheit, es reichte das einer von uns beiden hier war.
Ich kam zu der Erkenntnis, dass ich auf der Schultern von jemandem lag. Nicht gerade bequem.
Das Blut stieg mir in den Kopf und ich wurde abgesetzt und meine Augenbinde wurde abgenommen.
"Komm, komm, sagte jemand." Ich drehte mich herum und sah einen kleinen Mann. Lustig wie ein kleiner Zwerg.
Er wirkte mich zu sich.
"Ich kann nicht. Du hast mich immer noch gefesselt."
Die Fesseln bestanden aus einem einfachen Seil, was ein bisschen scheuerte. Er holte ein Messer heraus, kam zu mir und schnitt sie durch.
Dann nahm er eine Hand von mir und zog mich zu der großen Felswand zurück.
"Leg deine Hände daran." Ich legte meine Hände an die Wand und ein bisschen fühlte ich mich unwohl.
Ich wartete was jetzt passierte und auch der Zwerg schien zu warten. Die Wand bewegte sich. Erschrocken zog ich meine Hände wieder weg. Immer weiter zog sie sich zurück bis ein kleiner Tunnel zu sehen war.
Der Zwerg nahm wieder eine meiner Hände und zog mich hinein. Die Wände leuchteten in einem türkis und schienen zu pulsieren. Als ich meine Hand darauf legte, leuchtete es weiß wo meine Hand lag.
Abgefahren.
Der Zwerg zog mich weiter und wir standen auf einmal wieder im Licht.
Was ich jetzt sah verschlug mir den Atem. Unter mir stand ein ganzes Volk mit gewändern wie aus dem alten Griechenland. Alle hatten weiße Haare. Ich konnte blaue und schwarze Muster auf ihrer freien Haut sehen.
Sie schienen genauso überrascht wie ich, sie hier zu sehen.
Ein Mann kam an der Seite eine Treppe hinauf und lief auf mich zu.
Ich wusste nicht so recht was ich machen sollte, denn er umarmte mich fest.
"Du bist Zuhause, Arabella." Ich schnappte nach Luft.
Fragend schaute ich den Mann an. Der mich vor Freude anstrahlt.
"Stimmt, du kennst uns ja garnicht mehr." Er kam wieder auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Erinnerungen durchfluteten mich, ein kompletter Film zog an mir vorbei. Solangsam schob sich Klarheit in meinen Kopf. Der Mann vor mir war nämlich mein richtiger Vater.
Jetzt lag es an mir, das ich ihn umarmte.
"Soll ich dir alles zeigen, Arabella. Dein Zuhause, wir haben ein paar Dinge verändert."
Ich nickte nur, aber nicht um nocheinmal zum Ausgang zu schauen.
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Hate Me - Unkontrollierbare Sinne
FantasyAlles fing mit dieser kleinen Explosion im Chemieraum an. Das Leben einer Highschool Schülerin hätte sich nicht mehr gegen sie wenden können. Ein gutaussehender Junge taucht plötzlich auf und entführt Layla in eine geheimnisvolle Welt, welche so f...