Hate Me - Unkontrollierbare Sinne

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Der Gang, in den er mich weiter hinein zog, hatte weder Lampen, noch ein Fenster wodurch er etwas beleuchtet wurde. Seth wusste anscheindend genau wo er hin wollte. Doch was machte es für Sinn einen Gang dunkel zu halten ?

Wir hielten abrupt an. Ich konnte weder sehen ob vor mir und Wand war, noch ob Seth neben mir stand. Es wäre böse von ihm mich hier im dunkeln Gang einfach zu lassen. Ein bisschen fühlte ich mich jetzt schon einsam, denn weder hörte ich ein Geräusch von Seth oder spürte Luftbewegungen. Das war eine meiner neuen Fähigkeiten, die ich seit der Operation an mir hatte.

Zwar konnte ich konnte ich immer noch nicht auf meine Fähigkeiten zu greifen, aber immerhin hatte ich wenigstens ein Gefühl.

Na wie fühlt sich das an ? Keine Sorge Sweete, das ist nicht mal der Anfang.

Seth Mund schien selbst in meinem Kopf böse zu lächeln. Meine Haare wurden zu Seite geschoben. Ich wollte schnell weglaufen, doch etwas hinderte meine Beine daran sich zu bewegen.

"Siehst du ? Du hast keine Chance gegen mich."

Seth Stimme war direkt an meinem Ohr. Jedes Wort flüsterte er mit einem gefährlichen Unterton, doch ich verstand sie klar und deutlich. Es wiederstrebte meiner Natur mich jemandem zu unterwerfen oder nur im geringsten mich unter zu ordnen. Bei der Arbeit konnte ich das perfekt ausblenden, ich wollte ja nicht meinen Job verlieren. Doch das hier war mein Leben und kein einfacher Job.

Ich blieb erstmal still, denn so richtig wusste ich jetzt nicht was ich antworten sollte. Keinen Moment später hatte ich das Gefühl das er direkt vor mir stehen würde und im nächsten Moment stand er wieder hinter mir. Dabei spürte ich nicht einen Luftzug. Verdammt wie machte er das ? Konnte Seth sich etwa telepotieren ?

"Ich kann auch Das tuhen."

Er nahm meine Hand und drückte sie nur ganz leichte, eine kaum merklich Bewegung. Aha, er konnte also Händchen halten. In gewisser Weise war das auch irgenwie eine Bestrafung. Meine Hand schien an seine gefesselt zu sein, auch wenn er sie nun fast gar nicht mehr berührte. Ein Schmerz durchzog meinen Kopf.
Keine Sekunde später drückte ich meinen Kopf auf den Boden und hoffte das diese Schmerzen aufhörten.

Mein Kopf dröhnte als hätte jemand Heavy Metal in meinem Kopf auf volle Lautstärke gedreht. Hinzu blitzten vor meinen Augen immer wieder rote Blitze auf.
Bitte hör damit auf.

Dieser Schmerz war schlimmer, als der auf meinem Rücken.
Ich keuchte auf als eine weitere Wellen über meinen Körper brach.
Ich wollte schreien.
Wollte endlich das es aufhörte.
Das er damit aufhörte.

Denn irgenwie hatten diese Schmerzen etwas mit ihm zu tun.

"Hast du es jetzt verstanden ?" Seth Stimme war wie eine zusätzlicher Peitschenhieb zwischen den ganzen Schmerzen. Sie schnitten durch jede einzelne Zelle in meinem Körper.

"Ja."

Was hatte ich da gerade gesagt ?
War ich übergeschnappt ?
Doch ich würde alles tun um diese Schmerzen nie wieder zu fühlen.

Ein Wunder passierte, die Schmerzen hörten tatsächlich auf.
Ich bewegte mich keinen Zentimeter.
Ich hatte zu große Angst das sie bei der kleinsten Bewegung wiederkommen würden.

"Steh auf." Seth wusste genau das ich ihm gehören musste, denn Ich war mir sicher er hatte meine Angst gespürt. Mit zittrigen Beinen richtete ich mich auf und stützte mich an der Wand gegenüber ab.
Ich konnte nur vermuten wo Seth stand, denn es war immer noch stockdunkel.

"Was... was hast du jetzt mit mir vor ?" Diese Frage hatte sich mir schon die ganze Zeit gestellt. Ich wusste nicht wieso ich hier überhaupt war.

Sanft strich er über meine Wange.
Was für ein Perversling.

"Ich habe sehr viel mit dir vor."
Wow. Danke für diese hilfreiche Aussage. Ich weiß jetzt sofort Bescheid. Meine Wut verdrängte meine Angst und machte sich so langsam Platz.

"Weißt du was ? Es ist mir egal ob du mir Schmerzen zu fügst, du mich quälst oder sogar umbringst. Ich würde dir Niemals auch nur einen gefallen tun. Geschweige denn überhaupt etwas tun was du willst.
Wie krank muss man sein um jemanden zu entführen, ihm Schmerzen zu zufügen und dann denken er würde alles tun was du sagst?! Das ist so traurig."

Ich riss mich los und verschwand in irgendeine Richtung.  Verdammt. Ich musste hier raus.

Ich knallte mit dem Kopf gegen eine Wand.
Das. Hat. Weh. Getan.
Jetzt streckte ich auch meine Hände vor mich um nicht nochmal gegen etwas zu laufen.

"Warte." Seth stand plötzlich neben mir. Oder bildete ich mir das nur ein ?
Nein Ich konnte fühlen das er da war.
Ohne weitere Worte zog Seth mich hinter sich her.
Okay.

Es knarrte kurz und wir standen wieder in seiner Wohnung.
Das Licht schaltete sich automatisch ein. Ich musste blinzeln und meine Hand schützend vor meine Augen halten bis ich überhaupt wieder etwas sehen konnte.

"Nicht Danke." Ich wusste selbst nicht ob das überhaupt ein Satz war, aber irgenwie lag es einfach in meinem Wesen sich bei jemandem zu bedanken, selbst wenn das der größte Arsch der Welt war. Schnell machte ich mich aus dem Staub und verschwand in meinem Zimmer. Gäbe es ein Schloss hätte ich es ohne zu zögern abgeschlossen. Doch so musste ich jede Nacht damit rechnen das Seth herein kam und sonst was tat.
Ziemlich ätzend.

Frustriert war ich mich auf das weiche Bett, schnappte mir ein Kissen und brüllte was das Zeug hielt. Ich wollte einfach nur hier weg. Meine Wut war längst verraucht als nichts als ein Krächzen aus meinem Hals kam. Leicht schaukelte ich mich hin und her, dachte über unnötige Dinge nach die absolut keinen Sinn ergaben.

Was ist das Gegenteil von Gegenteil?
Kann man rückwärts schwimmen ?

Das waren alles so fragen auf die ich keine Antwort wusste. Zu gerne wüsste ich jetzt was außerhalb dieses Zimmers auf den Straßen passierte. Gab es hier einen Balkon oder sowas in der Art ? Langsam wühlte ich mich durch die Decke bis ich aus dem Bett kam und die Tür langsam einen Spalt breit öffnete. Es war still. Zu still.

Ein bisschen fühlte ich mich wie eine Agentin. Naja, ich war weder sportlich noch hatte ich Ahnung wie man irgenwo ein brach. Das einzige was ich konnte war mich nicht unauffällig zu verhalten. Darin hatte ich wirklich ein Talent. Ich stach sozusagen wie eine Discokugel aus der Menge heraus. Es wunderte mich sowieso, weshalb die Aurus mich noch nicht früher gefunden hatten.

Vorsichtig trat ich einen Schritt aus dem Zimmer und dann noch einen bis ich sie wieder hinter mir schließen konnte. Wo war Seth ? Bestimmt wartete er nur darauf, dass er mir wieder Schmerzen hinzufügen konnte. Das war mir klar. Ich spähte ins Wohnzimmer doch sah ihn auch dort nicht. Ob das nun gut oder schlecht war würde sich später heraus stellen.