⛓Ka4pi1tel⛓

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(Daylin)

Ich ahnte das sie nicht in ihrem Versteck waren, dennoch betraten wir die Höhle die seit Layla offen stand. Das erste was mir auffiel war, dass die Wände nicht mehr in diesem Grün  glühten. Merkwürdig.

Wir gingen weiter und trafen ein verlassenes Lager vor. Sie hatten uns wahrscheinlich bereits erwartet. Ich legte meine Stirn in Falten und rätselte darüber wohin sie gegangen sein konnten. Unmöglich konnte sich ein ganzer Stamm im Wald verstecken.

Ich maschierte ohne ein Kommentar wieder aus der Höhle und wartete nicht darauf ob sie mir folgten. Ich wusste genau wo sie waren. Wütend rannte ich schon den Berg fast wieder hoch. Ich konnte ihnen jetzt auch nicht befehlen wieder das Lager abzubauen, das wäre hirnrissig. Dennoch musste ich irgendetwas Unternehmen.

Die anderen, die auch mit mir gekommen waren, kamen auch langsam alle wieder an. Ich musste nochmal mit ihnen los. Wir waren nur sieben, dann konnten wir auch mit den Pferden reiten. Wir sattelten unsere schnellsten Pferde und ritten dann im flotten Tempo in den Wald. Bestimmt hatten sie den Räuberpfad genommen. Er bot ihnen zwar Schutz, aber es machte sie auch sehr angreifbar. Denn von oben gaben sie ein leichtes Ziel ab.

Zum Glück hingen hier weniger Äste unten. Das trockene Laub raschelte unter den Hufen der Pferde. Wenn wir weiter so laut waren, würden sie uns schon lange hören bis wir endlich da waren. Ich hob eine Hand zum Zeichen das sie stehn bleiben sollten und spitze meine Ohren. Kein Tier war zu hören, kein Vogel zwitscherte und kein Laub raschelte. Selbst der Wind stand still. Sie mussten in der Nähe sein. Ich ritt wieder an und folgte von oben dem Räuberpfad der gerade neben uns erschien. Lange konnte es nicht mehr dauern.

(Layla)

Ich wusste selbst das es jetzt endgültig für mich vorbei war. Ich konnte hier nicht weg und bezweifelte stark, dass jemand mich retten würde. Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen. Das Bett war zu weich, die Luft zu stickig und die Wände schienen einen zu erdrücken. Das einzig schöne war der Ausblick aus meinem Zimmer. Ich war noch nie in einem Penthouse geschweige denn habe ich schon einmal eine Stadt von oben gesehen.

Die Tür wurde aufgerissen und ich verschwand schnell von dem Fenster.

Komm mit

So langsam hatte ich mich dran gewöhnt das seine Stimme in meinem Kopf war. Doch zu gerne hätte ich erfahren wir er das machte. Ein bisschen fühlte ich mich wie ein Hund der macht was das Herrchen von ihm wollte. Das gefiehl mir gar nicht. Ich folgte ihm aus meinem Zimmer und wartete dann neben dem Sofa, was passieren würde.

Für ein paar Sekunden verschwand er und kam dann mit seinem Sternenumhang und der schwarzen Kleidung wieder. Diesmal ließ er aber die Maske und Kaputze weg, als wir aus der Tür gingen. Wir stiegen in einen Fahrstuhl in dem die übliche nervige Fahrstuhlmusik spielte. Er wand mir den Rücken zu und tippte auf einem Display an der Wand herum.  Neugierig beobachtete ich die Sache, vielleicht würde es mir ja etwas nutzen wenn ich eine Chance hatte hier weg zu kommen.

Bild dir nichts ein. Nur mit einem Fingerabdruck eines Bendigers kommst du hier weg.

Ich zuckte zusammen und wand  mich dann ab. Er machte einfach weiter, als hätte er gar nichts gesagt. Solangsam ging er mir echt auf die Nerven. Ich lehnte mich an die Wand an und im selben Moment sausten wir  nach unten. Es fühlte sich fast wie ein freier Fall an. Wir wurden sanft wieder langsamer und kamen nur wenige Sekunden später unten an. Die Türen glitten auf und wir gingen hinaus.

Eine protzige Eingangshalle war direkt vor mir. Moderne Sitzecken waren überall verschtreut. Sie musste riesig sein. In der Mitte war eine Art Schockobrunnen in den ich am liebsten gesprungen wäre, wenn Seth mich nicht an der Schulter versthalten würde. Als wüsste er was ich vorhatte.

Unsanft schob er mich vor sich her durch die Schiebetür. Wir kamen an einen ebenfalls großen Platz. Drum herum waren überall Läden, die so langsam ihre Schaufenster belechteten. Seth steuerte auf einen ebenfalls großen Turm zu. Ich blickte einmal kurz über die Schulter zu dem Penthouse zurück, woher wir gerade eben noch gekommen waren. Es sah fast so aus als wäre es komplett aus Glas. 

Es war auf jedenfall größer als das komplett dunkle auf das wir gerade zu steuerten. Der Eingang wurde von einem Rotenteppisch geschmückt. Seth legte wieder seine Hand auf einen Scanner und sofort glitten die Türen auf. Stumm stellte ich mir die Frage ob nur bestimmte Menschen dort hinein durften.

Er zog mich zu den nächsten Aufzügen und wir fuhren wieder hoch. Mit einem sanften Pling öffneten sich die Türen und der Geruch von neuen Möbel kam mir sofort entgegen. Doch ich hatte kaum Zeit mir alles an zu schauen denn er zog mich in einen Seitengang. Wir kamen in einem großen Hörsaal an. Er ging im Kreis um ein großes Podest. Überall saßen bereits Menschen. Ich sah bis auf ein paar einzelne nur Männer. Was wollten wir hier ?

Gerade als wir herein kamen schauten alle zu uns. Ich hatte das Gefühl als würden sie mir mehrere Kilo auf die Lunge legen. Nur schwer konnte ich Atmen. Ich konnte nur schwer einen Schritt vor den anderen setzen. Seth zog mich weiter in die Mitte bis wir stehen blieben oder er mich los ließ.

Bleib ruhig.

Das war einfach zu sagen, dennoch nickte ich kaum merklich und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. In der untersten Reihe stand ein älterer Mann auf und erhob die Stimme.

"Bendiger Seth. Sie haben ein Anliegen ?" Verwundert schaute ich Seth von der Seite an. Doch blieb still. Ich wollte mich auf keinen Fall blamieren.

"Ja, Rat  Jackson. Ich möchte eine Verbindung." Fragend schaute ich, als auch alle andere im Raum, Seth an.

"Mit ihr." Er deutete auf mich. Durch die Menge ging ein lautes raunen. Ich wusste zwar nicht was das sein sollte, aber auf keinen Fall hörte es sich harmlos an.

"Passt sie denn überhaupt?" Eh, passen ?

"Ja, ich habe die Verbindung gespürt." Er meinte wahrscheinlich dieses komische Gefühl als er mich berührt hatte.

"Dennoch müssen wir das vor der Verbindung überprüfen, das wissen sie ?"

"Und deshalb bin ich hier." Rat Jackson schaute  zu seinen Nachbarn und beriet sich kurz,  bis er sich uns wieder zu wand.

"Es freut uns das wir vielleicht endlich wieder einen Bendiger im Einsatz haben. Von euch haben wir sowieso schon so wenig, da brauchen wir jede Unterstützung. Wäre es für sie ein Problem sie gleich zu testen?"
Er deutete auf mich.

Ich traute meinen  Augen nicht mehr. Was hatte er gerade gesagt?

"Natürlich." Ich erstarrte, dass konnte doch wohl nicht war sein. Im nächsten Moment wünschte ich mich wieder zurück in die Höhle. Seth wollte wieder nach meinem Arm greifen, doch ich erwachte wieder aus meiner Starre und trat schnell einen Schritt weg von ihm. Ich sollte hier so schnell wie möglich verschwinden.

Ich rannte auf die Tür zu und stieß sie auf. Ich schaute mich einmal um und rannte dann auf den Aufzug zu.

"Haltet sie auf !" Brüllte jemand hinter mir. Scheiße. Ich drückte auf den Knopf, mehrmals. Doch sie war zu langsam, viel zu langsam.

Hate Me - Unkontrollierbare Sinne Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt