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Ich warte auf eine Reaktion von den Vieren, die mich und die Wand abwechselnd Mustern. Ich lege noch eins drauf:,,Also ich habe alles was ich weiß ans Haedquater geschickt. Verlasst jetzt bitte mein Haus und ich werde später meine Sachen und die Kündigung vorbei bringen."
Ich drehe mich wieder um und lehne mich mit verschränkten Armen zurück. Ich erwarte das sie jetzt wirklich gehen aber Danny redet als erstes:,,Mika darf ich dich einmal unter vier Augen sprechen?"
Ich antworte nicht, warte darauf das er etwas sagt und dann verschwinden die anderen durch die Tür und gehen die Treppe herunter. Danny lehnt sich  neben mir an den Schreibtisch und ich drehe mich zu ihm. Er lächelt traurig:,,Mika hör bitte erst zu bevor du etwas sagst oder am besten denkst, weil ich sonst keine Chance habe dich zu überzeugen."
Ich schnaube:,,Warum das denn? Aber Rede ruhig."
Der blonde Mann streicht sich durch die Haare:,,Naja du bist ein ziemlicher Sturkopf wenn es sowas betrifft. Na gut warum uch eigentlich mit dir sprechen will ist ganz einfach. Ich will mich für die ganze Sache bei dor entschuldigen, die anderen haben nichts damit zu tun. Mir ist als erstes aufgefallen das irgendwas nicht stimmt und ich habe auch nicht locker gelassen. Ich hatte wirklich Angst das irgendwas passiert ist und du abgerutscht bist. Die Nummer mit dem Geld, da haben wir rechachiert und nichts heraus bekommen. Selbst Adam oder Kamekona wussten nicht in welchen Kreisen du soetwas organisieren kannst. Kono hat immer wieder gesagt das du mit solchen Leuten nichts am Hut hast. Du würdest ehr jeden einzelnen auf eine Liste schreiben und selber umlegen mit deinen ganzen super Seal Dingern. Joe haben wir natürlich auch gefragt, aber dieser hat bestätigt das du zu keiner Zeit in Gefahr sein wirst und wenn dann ist etwas organisiert. Deine Familie kennt Chin mittlerweile und wusste auch das du immer wieder selbstzweifel hast die er nur bestätigt bekommen hat. Auch Chin wusste das etwas mehr dahinter steckt. Hinter dein handeln und deinen Bedenken. Ich kann dich eigentlich sogar seht gut verstehen weißt du? Nach dem ich von Steve aufgenommen wurde und er seinen Vater verloren hat und Chin Malia und Kono beinahe Adam, wusste ich das irgendwann auch mal ich in solch eine Situation komme."
Ich runzle die Stirn und Frage vorsichtig nach:,,Ist es denn auch passiert?"
Er seufzt und scheint mit sich zu ringen:,,Ja seitdem ich Grace fast verloren hätte und auch meine Ex-Frau wusste ich ich muss alles für meine Familie tun um diese zu beschützen. Bist jetzt ist es immer gut gegangen. Aber dann ist mir klar geworden das wir alle Ohana sind. Mein Gott das ich das so sage hätte ich echt nicht gedacht. Du gehörst auch dazu und wir alle beschützen uns gegenseitig. Aber weißt du was?"
Ich schüttle den Kopf als er mich abwartend anschaut, mit Hoffnung in den Augen:,,Nein was denn?"
Er nickt verstehend:,,Naja ich hätte das auch nicht erwarten müssen. Ich werde dann jetzt gehen Mika. Und denk bitte daran dich um deine Familie zu kümmern."
Er verlässt ohne ein weiteres Wort das Zimmer und in mir beginnen einige Gedanken mein Kopf zu überfluten. Wie eine Welle werde ich überrollt und nach unten gedrückt. Hilflos und schwach werde ich immer weiter runter gezogen. Mein Herz schmerzt und meine Seele scheint zu schreien, schüttelt an den Ketten die sie umgeben. Immer stärker schreit sie und will endlich frei sein. Ich versuche sie zurück zu drängen werde so aber immer weiter nach unten gerieben. Famile beschützen, für sie da sein und mit ihnen weiter zu leben. Es wäre so einfach, endlich zu leben, loszulassen und die Ketten endlich durchbrechen. Endlich alle gefahren die meine Familie beschützen ausschalten und zu verbrennen. Auf ihrer Asche tanzen. Steves Worte schießen mir in den Kopf. Die Massen ziehen mich weiter runter die Ketten immer stärker gerüttelt. Bilder meiner Eltern, meines Bruders und Lisa tauchen vor meinem inneren Auge auf. Bilder von John und Joe wie sie mit meinem Vater sprechen und ich mich nach und nach ihnen anvertraue. Meine Ausbildung und die Abschlussfeier. Meine Tattoos die so viel bedeuten und zu meinem selbst gehören. Das bin ich, so wie ich es wollte. Bilder von meinen Verletzungen, wie ich immer und immerwieder nach Hause gekommen bin. Mein Bruder oder Vater mich vom Flughafen voller stolz und mit Tränen in den Augen begrüßt haben. Das Gefühl sie in den Arm zu nehmen, nach den langen Einsätzen. Meine erste Wohnung und jetzt dieses Haus. Meine erste Begegnung mit Grace und den anderen. Wie sie mich herzlich in ihr Leben aufgenommen haben. Steve der plötzlich in meinem Leben auftaucht. Meine Verhaftung, die Streitereien zwischen Steve und Danny. Die Lachkrämpfe mit Kono und die tollen Gespräche mit Chin. Die Vertrautheit mit Max und Jerry, die Aktionen mit Lou. Die langen Tage auf der Arbeit, wie wir einen Täter und Verbrecher nach dem anderen festnehmen. Die Familien die erleichtert ihre Väter, Mütter und Kinder in ihre Arme schließen und auch die Verluste mit unserer Hilfe einwenig besser verarbeiten konnten. Ich bekomme Gänsehaut, zittere und Stütze mich ab. Immer neue Bilder und Eindrücke auch von Kamekona, Kawika und wie ich aus dieser Kanalisation herauskomme und jedes einzelne schmunzeln und lachen hören kann. Spüre jeden Moment den ich mit Steve geteilt habe, die Sonne die meine Haut wärmt, sogar das Meer rauscht immer lauter und ich sinke immer tiefer und tiefer, bin fast auf dem Grund angekommen und die Ketten erzittern.
Sie bekommen risse wie eine alte Mauer die kurz vor dem Zusammenbruch steht. Eignetluch hat für mich das Meer immer Freiheit bedeutet. Und auch Dannys Aussage wird mir endlich klar. Er will das ich für meine Familie Kämpfe, das ich sie beschütze und endlich für mich weiter lebe. So wie ich bin und nicht wie meine Schwester. Die ersten Glieder dieser Kette scheinen fast zu zerreißen und ich wische meinen Schreibtisch leer und keuche auf. Ich komme endgültig am Grund an, berühre ihn mit den Zehenspitzen Ich muss sie los lassen um meine Familie, Freunde und mein Team beschützen zu können. Neue Gedanken, Wörter die meine Schwester vor ihrem Tod gesagt hat schwirren in meinem Kopf, wirken wie eine Rettung und der Schlüssel für die Ketten:,,Es ist oky, solange du mich nicht vergisst. Aloha Au la ‚Oe kikino."
Ich schnappe nach Luft:,,Pass auf dich auf Jess. Ich liebe dich."
Die Ketten reißen und ich werde an die Wasseroberfläche gezogen, tauche auf und weiß das ich leben muss. Das ich kämpfen muss wie ich es getan hätte und nicht wie meine Schwester. Die Tür fällt ins Schloss und ich laufe auf die Tür zu. Ich stolpere die Treppen runter, Türen von den Autos werden geöffnet und ich reiße die Türen auf. Sehe mit tränen nassen augen in vier Gesichter die erst ungläubig und dann glücklicher werden. Danny steht mit verschränkten Armen an seinen Wagen angelehnt und zwinkert mir wissend zu. Kono ist die erste die mir in die Arme fällt und sich hundert mal bei mir entschuldigt. Ich streiche ihr über den Rücken und flüstert ihr ins Ohr:,,Es ist oky. Aber vergiss nie mals mit mir zu sprechen wenn etwas ist."
Sie schiebt mich von sich weg und ich streiche ihr einige Tränen weg. Sie wird von Chin in den einen Arm genommen und ich in den anderen. Er drückt uns beiden einen Kuss auf die Stirn und bedankt sich bei mir. Warum auch immer er dieses tut, sagt er nicht. Aber ich kann es mir denken. Ich löse mich von ihm und gehe auf Danny zu und an Steve vorbei. Ich drücke den Haole an mich und lächle leicht:,,Ich werde für meine Ohana kämpfen Danny. Das weiß ich und wusste ich auch immer. Ich konnte nur nicht. Mahalo."
Ich drücke ihn noch einen Kuss auf die Wange und sehe sein strahlen welches fast der Sonne Konkurrenz macht. Dann löse ich mich und gehe auf Steve zu.

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Oh man das ist eines meiner persönlichen Lieblingskapitel. Und natürlich hoffe ich das es euch genau so viel Spaß beim Lesen macht wie mir beim Schreiben.

Hawaii Five-0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt