Prolog

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Der Mond, der das ganze Tal unter mir in einem kalten Schimmer erstrahlen ließ ,schien hell über meinem Haupt. Aus der Ferne ertönte der hohe Klang einer Arlarmglocke, die meine Anwesenheit der ganzen Festung verriet

Lauf!

Schwach hetzten meine Füße über das dünne Stahlseil, auf welchem ich balancierte. Wie ein Spinnennetzt glitzerte es weiß im fahlen Mondlicht und ließ es so aussehen, als ob ich durch die Luft schweben würde.

Lauf!

Etwas schneller setzte ich einen Fuß vor den anderen, darauf bedacht nicht daneben zu treten und in den Tod zu stürzen.Das Blut rauschte mir vor Aufregung in den Ohren und ließ mich beinahe taub über die Schwelle meines Lebens oder meines Todes schreiten.Die Panik, die meinen Körper befiel und meine Gliedmaßen betäubte, steigerte sich ins Unermessliche, als ich die Präsenz meiner Verfolger direkt hinter mir spürte.

Lauf!

Ich bemühte mich meine zittrigen Beine zu beschleunigen, doch das dünne Seil unter mir begann schwer zu schwanken.Der starke Wind, der auf dieser Höhe herrschte, zerrte an mir, als wolle er mich mit sich in den Abgrund reißen.Der Schal, der bis jetzt locker um meinen Körper gelegt war, wurde mir durch den nächsten Windstoß vom Leib gerissen. Mit wackligen Knien sah ich ihm auf seinem Weg nach unten nach. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass ich mein Gleichgewicht verlor und wie ein Vogel mit meinen Armen zu rudern begann.Nein nicht wie ein Vogel, wenn ich meine Balance verlieren würde, würde ich nicht fliegen. Wieder vibrierte das Seil unter mir und auch gegen meines besseren Wissens wagte ich einen Blick nach hinten.Die Farbe wich mir gänzlich aus dem Gesicht, sodass ich mehr einem Geist als einem Menschen glich.Vier Gestalten hatten sich an dem Metallseil, welches ich vor wenigen Augenblicken in luftiger Höhe gespannt hatte, zu schaffen gemacht.Lampen mit grünem Feuer steckten neben ihnen in den festen Boden am Rand der Klippe gerammt und hüllten ihre Gesichter in einen furchterregenden Schein.Der Rauch der Flammen wurde zu mir geweht und brannte mir in der Kehle. Das Verlangen, zu husten verkrampfte meinen Körper und es kostete mich einige Kraft, diesem nicht nachzugeben

Lauf!

Unter meinen zittrigen Füßen spürte ich, wie das Seil seine Spannung verlor. Aber meine aufsteigende Angst, die so schneidend wie das Seil selbst war, ließ mich nur stockend einen Fuß vor den anderen setzen. Wieder strauchelte ich und drohte mein Gleichgewicht an den tosenden Wind zu verlieren. Wie ein Blatt im rauen Herbstwind war ich der Willkür der Lüfte ausgesetzt. Es lag nicht in meiner Macht, was mit mir geschah.. Nur eines war mir klar, ich würde fallen. Ob jetzt oder in wenigen Augenblicken, es spielte keine Rolle, ich würde fallen.

Lauf!
In der Ferne konnte ich das steinige Ende der Klippe erkennen, welches mir so trügerisch nah vor kam. Verzweifelt trieb ich meinen Körper an schneller über das dünne Seil zu balancieren. Wieder machte das Seil unter mir einen heftigen Ruck. Mein früheres Ich hätte jetzt den Kopf geschüttelt, ich wäre nie beinahe vom Hochseil gefallen. Damals wäre ich nicht einmal in diese Situation geraten. Laut zischte ich auf, als eine heiße Flüssigkeit , die über meine Zehen flos, die das Seil unter mir noch etwas rutschieger machte.

Lauf!

Das Ende kam mir mit jedem Schritt meiner bibbernden Beinen immer näher. Doch wie hatte ich es nur geschafft in diese Situation zu kommen?Ein lautes Kreischen des Metalles hallte durch die Nacht. Für einen kurzen Moment schien die Zeit und mit ihr auch ich stehen zu bleiben.Vor meinem inneren Auge sah ich ein Dorf in Flammen aufgehen, ein junges Mädchen auf einem Hochseil mit einem spielerischen Lächeln auf dem Gesicht und eine vernarbte Hand die Hoffnung verteilte.. Mein Herz begann zu rasen, als ich begriff, dass das Seil unter mir erschlaffte. Mein panischer Blick schnellte nach oben."Beschützt mich." Doch ich wusste, dass niemand mich hören könnte.Und schon holte mich die Schwerkraft ein und einen Wimpernschlag später wurde ich von der Schwärze verschluckt.

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Danke Für die Bewertung! woooooonderlaaaand

Hi dies ist eine Geschichte über die ich schon lange nachgedacht habe und endlich auf Papier bekommen hab.
Es würde mich freuen wenn ihr voten und kommentieren würdet!

Shadows of Arwerina Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt