Kapitel 33.

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Sayurie

Der Rauch der Pistole stieg noch immer auf, als diese auch schon auf uns gerichtet wurde. „Nicht so schnell." Wiederholte der Schütze, der uns an Ort und Stelle hielt. Ich spürte wie sich mir die Haare aufstellten, von einer miesen Situation in die nächste. So langsam glaubte ich wirklich wir wären verflucht. Neben mir lachte Sturmhund auf, Maeve die noch immer in seinen Armen war aber sich nun nicht mehr wehrte, sah so wie alle anderen in die Richtung aus der der Schuss erklungen war. „Und wer soll uns aufhalten?" Witzelte seine höhnende Stimme. Die Schützin musterte ihn mit ihren dunklen Augen, die dieselbe Farbe wie ihre Haut hatten. Ich biss mir derweilen auf die Lippe, konnte er nicht einmal seinen verdammten Mund halten? War das wirklich zu viel! „Du und die Macht der Freundschaft?" Anscheinend war es wirklich zu viel verlangt. In jeder anderen Situation hätte ich ihm einen finsteren Blick zugeworfen, doch jetzt traute ich mich nicht auch nur einen Muskel zu bewegen. Ich hatte nicht vor erschossen zu werden. Hoffentlich hatte er dieselbe Intention. „So in etwa." Spuckte die junge Frau zurück, sie war anscheinend genauso von Sturmhunds Sprüchen genervt wie ich, vielleicht wenn sie nicht eine Waffe auf uns richten würde hätten wir Freunde werden können.

„Nun Schätzen." Fing Sturmhund an sie weiter zu reizen. Von dort wo ich stand konnte ich sehen wie ihre Augenbraue zuckte. „Warum nimmst du das nicht runter bevor du noch jemanden verletzt?" Er ließ Maeve los, die noch immer mit einem leeren Blick auf den Lauf der Pistole starrte und Schritt auf die Frau zu. Diese hob ihre Pistole nun höher so, dass diese nun direkt auf Sturmhunds Gesicht zeigte. „Pass auf, wir wollen doch nicht dein hübsches Gesicht ruinieren." „Glaub mir Schätzchen, das ist unmöglich." Von dort wo ich stand konnte ich sehen wie der Mundwinkel der Frau leicht zuckte. Sie rollte genervt die Augen und genau das war der Moment in dem ich sah wie sich Sturmhunds Muskeln anspannten. Es war nur ein Moment der Unachtsamkeit ihrerseits, doch es war genau das was Sturmhund mit seinen Neckereien erreichen wollte. Bevor sie auch nur blinzeln konnte, hatte Sturmhund der Frau gegen die Hand geschlagen. Ein Schuss brüllte auf und jeder von uns ging in Deckung in dem wir uns auf den Boden warfen. Ich war mir sicher in meiner Eile Sand geschluckt zu haben, aber es war mir egal, denn ich wusste die Kugel hatte mich nicht getroffen. Langsam hob ich meinen Kopf um zu sehe, dass es den anderen genauso wie mir ergangen war. Erleichtert atmete ich auf, als ich Niemanden sah der auf dem Wüstenboden zu Tode blutete.

„Mistkerl!" Hörte ich das Zischen der Schützin, welches mich wieder auf die Szene vor mir blicken ließ. „Ansichtssache." Das Grinsen in Sturmhunds Stimme war kaum zu überhören, als er die Pistole der Schützin auf eben diese richtete. „Das Grinsen wird dir schon vergehen." Spuckte sie ihm entgegen. „Das haben schon viele vor dir gesagt." Wieder grinste die Frau vor uns und sah uns alle mit einem siegessicheren Lächeln an. Wenn die Person nicht gerade Sturmhund hieß lächelten sie nie, wenn man ihnen eine Waffe an den Kopf drückte. Etwas war hier faul, dann pfiff sie.

Das Klicken von Metall war zu hören, als sich mindestens ein dutzend Waffen auf uns richteten. „Hände hoch!" Riefen sie uns entgegen. Sie strömten aus den umliegenden Häusern in denen sie sich versteckt gehalten hatten und uns vermutlich auch schon die ganze Zeit über beobachteten. Es waren hauptsächlich Männer, doch konnte ich auch Frauen unter ihrem Gefolge ausmachen, jedoch war dies nicht so leicht zu sagen, da all ihre Gesichter von Tüchern verdeckt wurden. Vorsichtig befolgte ich den Befehl unserer Angreifer. Nervosität machte sich in meiner Brust breit, die einzige Linderung war jedoch, dass ich wusste sie konnten nicht von Awerina stammen. Ihre Ausrüstung war viel zu minderwertig und sie selbst sahen ziemlich angeschlagen aus. Doch ich wollte es nicht drauf ankommen lassen mit einer ihrer Pistolen konfrontiert zu werden. Ich hatte mich schon aus einem Luftschiff geworfen, ich war nicht bereit mich nun mit Kugeln durchlöchern zu lassen. „Hast du ihn nicht gehört Hübscher?" Fauchte die Schützin Sturmhund keck entgegen. „Hände hoch." Ihr Blick fiel dabei auf seinen Stumpf. „Oder eher gesagt, Hand hoch."

Shadows of Arwerina Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt