8. Kapitel

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Es hatte sich vor dreizehn Jahren zugetragen, Jake war gerade mal fünf Jahre alt und lebte bereits beim nördlichen Wasserstamm. Seine Eltern hatten ihn dort hingegeben, um ihn in Sicherheit zu wissen. Die Familie des Oberhauptes hatte ihn aufgenommen, auch weil er sich so gut mit ihrer Tochter Zoé verstand.

"Lass uns spielen, Jake!", bat Zoé, die bereits einen Schneeball formte. Jake wandte sich ihr zu und erwiderte: "Aber ich möchte meine Bändigungskünste verbessern..." "Wie cool! Kannst du sie mir demonstrieren?", bat Zoé und setzte sich abwartend auf den Boden, was Jake zum Lächeln brachte. Er holte tief Luft, konzentrierte sich und machte eine Handbewegung, eine stärkere Flamme entstand, die er versehentlich auf Zoé schickte. Diese schrie unter Schmerzen auf, wodurch sofort die anderen Bewohner angerannt kamen.

"Was ist denn hier los?", fragten sie und der Dorfälteste löschte mit einer Handbewegung die, in Flammen stehende, Kleidung seiner Enkelin. Jake beobachtete dies, Tränen der Angst in seinen Augen, was hatte er nur getan?! "Bringt sie zum heiligen Teich...", befahl der Dorfälteste und wandte sich dann an Jake, "Was fällt dir eigentlich ein?!" "Es tut... tut mir leid!", entschuldigte er sich schluchzend. Was beim erzürnten Dorfältesten jedoch auf taube Ohren schlug, stattdessen packte er Jake und zog ihn mit zum heiligen Teich. "Du wirst nie wieder in unserem Dorf Feuerbändigen, ansonsten werde ich dich verbannen!", befahl er, bevor er sich seiner Tochter zuwandte, die versuchte Zoé durch Wasserbändigen zu heilen. "Es klappt nicht... die Verletzungen sind zu stark.", teilte sie nach einiger Zeit ihrem Vater mir, wobei sie bitter zu weinen begann. Auch Jake weinte und ging zu Boden. Während alle Dorfbewohner einen Moment der Stille verbrachten begann plötzlich der dunkle der beiden Fische zu leuchten. Verwundert und zugleich fasziniert blickte Jake auf. In dem See sah man ganz schwach eine weibliche Gestalt, welche ihm aufmunternd zulächelte und sich dann Zoés Mutter zuwandte. "Ich werde deiner Tochter ein neues Leben geben.", waren ihre Worte, dann streckte sie ihre Hände nach Zoés leblosen Körper aus und brachte diesen zum leuchten. Jeder Bewohner beobachtete dieses Geschehen mit großen Augen. Nach einiger Zeit verschwand die Gestalt und auch das Leuchten endete. Gebannt starrten sie auf Zoé, deren Augen zu flackern begannen. Als sie wieder zu sich gekommen war wurde sie fest von ihrer Familie umarmt, wirkte jedoch verwirrt. Jake beobachtete sie aus der Ferne und als er wusste, dass sie wieder lebte machte er sich auf den Weg ins Dorf, an die Oberfläche. Er wollte weg, soweit weg wie möglich, damit er Zoé nie wieder verletzen könne, doch bevor er das Dorf hinter sich lassen konnte hielt ihn ihre Stimme zurück. "Jake! Warte doch!", bat sie. Er blickte sich um, blieb stehen und wartete, bis sie vor ihm stand. "Ich habe dich verletzt... Zoé...ich...", stammelte er traurig. Doch Zoé meinte: "Es ist alles gut, Jake. Ich lebe doch noch." "Du lebst wieder... du warst tot! Ich... ich habe dich..." "Nein! Ich will nicht, dass du so denkst! Es war ein Unfall! Du bist mein bester Freund! Mir geht es wieder gut, ok?" "Aber..." "Kein aber! Bitte Jake, verlass mich nicht...", bat Zoé und hielt sich an seinem Arm fest. Schwach nickte er, schwor sich jedoch nie wieder Feuer zu bändigen, ebenfalls wollte er dafür sorgen, dass der heilige Teich immer gepflegt sei, um so dem Geist des Ozeans zu danken.

4 Künste (verbessert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt