Meine Augen schnellen auf als ich eine Tür ins Schloß fallen höre. Mein Blick ist auf das Fenster gerichtet unfähig mich umzudrehen warte ich auf das was jetzt passiert.
"Katerfrühstück", ringt eine mir bekannte Stimme in den Raum. Erleichtert atme ich aus als eine Hand vor meine Augen mit einer McDonald's Tüte hin und her fuchtelt. Wortlos setze ich mich auf, während ich einen Cheeseburger aus der braunen Tüte fische. Paddy zieht seine Schuhe aus und setzt sich zu mir.
"Na, was macht der Alkoholspiegel?"
"Denke er ist etwas gesunken und liegt nur noch bei 89%".
Seine tiefen Augen strahlen mich an und es fühlt sich gut an. Ich habe gehofft, dass er es ist, der hier mit mir geschlafen hat. Um so deprimierender , dass ich mich an nichts mehr erinnern kann.
"Nur ein halber Burger?" Ich nicke still. Mein Magen ist noch nicht so aufnahmebereit weswegen ich das pappige Brot wieder zurück in die Tüte packe nach dem ich es wieder in das Papier geschlagen habe.
" Ist alles cool zwischen uns?", höre ich meine Stimme unsicher fragen.
"Alles cool", funkeln mich seine Augen an, die von ins gesichtfallende Strähnen nicht in seiner Vollständigkeit zu sehen sind.
Mich überkommt ein Schauer und ein flaues Gefühl macht sich in der Magengegend breit. Ich fühle mich von seinem Blick so angezogen, dass es mir nicht gelingt meinen Blick von ihm abzuwenden. "Ist bei dir auch alles cool?"
Ich nicke während ich an mir runtergucke.Erneut stelle ich fest, dass ich wirklich nur Unterwäsche trage. "Ist gestern irgendwas passiert?" Er scheint meine Unsicherheit zu bemerken und klärt mich schnell auf, dass wir ganz friedlich nebeneinander geschlafen haben aber dass er nicht so auf den Geruch von Erbrochenem stehen würde weswegen er mir meine vollgekotzte kleidung kurzerhand ausgezogen hat.
In mir steigt eine Hitzewelle auf und die Röte steht mir ins Gesicht geschrieben.
" Alles gut, Tilda. Ich bin ein sehr guter Kotzbeseitiger und ein noch besserer Haare-während-des-Kotzens-Zusammenhalter", neckt er mich.
Um aus dieser Situation schnellst möglich zu entkommen schnappe ich mir eines der großen Kissen und pfeffer es ihm mit voller Wucht ins Gesicht. "Ganz schön frech, young Lady!" Er packt mich, drückt mich rücklings auf die weiche Matratze, schwingt sein Bein über mich und mit etwas Schwung sitzt er auf mir. Hält meine beiden Arme an den Handgelenken über meinen Kopf zusammen während seine andere Hand damit beschäftigt ist, mich zu kitzeln. Während ich mich quieksend winde um seiner Hand zu entkommen wird sein Griff fester. Kurz halte ich inne, er bemerkt es und hört augenblicklich auf mich zu kitzeln. Sein Griff jedoch bleibt der selbe und auch macht er keine Anstalten sich von mir zu bewegen. Mich durchfährt ein Kribbeln das mich dazu bringt ihm meine Hüfte entgegen zu strecken. Mir wird ziemlich heiß während wir uns gegenseitig tief in die Augen sehen. Es ist so still, dass man eine Stecknadel hätte zu Boden fallen hören können. Was passiert hier mit mir? Am Tag nach durchzechten Nächten überkommt mich oft ein Gefühl von Einsamkeit und an solchen Tagen bin ich immer sehr sensibel und sehne mich nach Geborgenheit. Jetzt wo ich hier so liege und ganz fest gehalten werde fühle ich mich sicher auch wenn meine Handgelenke schon etwas schmerzen, denke ich nicht im Traum darüber nach diese sichere Zone zu verlassen.
Plötzlich rollt er sich von mir runter während er ein "sorry" murmelt. Verdutzt gucke ich ihn an wobei ich versuche meine Enttäuschung zu verbergen. "Was ist los?"
" Wären wir länger in der Position verharrt wäre etwas passiert, was nicht passieren darf."
Wäre ich eine Comicfigur würden jetzt Fragezeichen anstelle von Augen gezeichnet worden sein. "Aber..."
"Nein, kein aber." Er legt seinen Kopf auf seine Arme und blickt nachdenklich an die Decke. Ich rolle mich auf den Bauch und liege direkt neben ihm, piekse ihm vorsichtig in die Seite. "Alles okay?"
Wortlos nimmt er seinen Arm und deutet mir an, dass ich mich zu ihm legen soll. So richtig, in seinen Arm. Zögerlich nehme ich seine Einladung an und lege vorsichtig meinen rechten Arm über seinen Bauch. Er streichelt meinen Rücken und ich genieße seine Nähe. "Das ist schön", hauche ich ihm kaum hörbar in sein Ohr worauf er mich etwas näher an sich drückt. Meine Gefühle spielen total verrückt. In meinem Bauch flattern gefühlt 5341 Schmetterlinge. Langsam wandert meine Hand nach oben und fährt durch seine Wuschelmähne. Ich stütze mich auf meinen anderen Arm suche Blickkontakt. Als unsere Blicke sich treffen fühle ich mich gefesselt und mein Herz pocht wild in meiner Brust, sodass ich befürchte er könnte es hören. Ich bemerke jede Berührung seiner warmen Hand auf meinem Rücken, sie wandert von der Schulter hinunter wo sie auf meiner Hüfte zum liegen kommt. Jetzt dreht Paddy sich auf die Seite und schiebt sein oberes Bein zwischen meine Beine. Ich lasse alles geschehen und genieße jede seiner Berührungen. Unsere Gesichter sind so dicht voreinander dass sich unsere Nasen berühren. Plötzlich drückt er mir einen leichten Kuss auf meine Wange und lässt sich zurück ins Kissen fallen. "Sorry".
"Was machst du hier mit mir?",frage ich ihn völlig durcheinander.
"Tilda, I'm really sorry aber ich kann jetzt nicht. Ich habe gleich noch einen Termin".
Er steht auf und und hält mir eine Tüte entgegen die an der Garderobe neben der Tür hing. Völlig verwirrt greife ich nach der Tasche und werfe einen Blick hinein. Ich ziehe eine graue Jogginghose heraus sowie ein schwarzes T-Shirt.
"Auf die schnelle habe ich nichts besseres gefunden."
"Wo sind denn meine Klamotten eigentlich?"
"In der Mülltüte die in der Dusche liegt."
Ich werfe mich in mein neues stylisches Outfit und drehe mich laufstegsicher von einer auf die andere Seite. "Perfekt", grinse ich ihn an. Eigentlich ist mir gar nicht nach einem Grinsen zumute aber ich möchte mir meine Niedergeschlagenheit nicht anmerken lassen.
"Können wir los?"
"Ich bin startklar", lüge ich. Eigentlich möchte ich nichts lieber als mich zurück ins Bett fallen lassen und seine Nähe genießen. Meine 'Ich's liefern sich einen Kampf doch diesmal gewinnt mein 'Herz- Ich' und ich folge Paddy lieb in den Flur. Er besteht darauf mich nach Hause zu bringen. Anfänglich wehre ich mich aber schnell wird mir klar, dass ich keine Chance habe. Auf dem Weg reden wir kaum miteinander, er macht einen nachdenklichen Eindruck und ich bin mir unsicher was ich sagen sollte und entscheide mich dazu meine Klappe zu halten. Je weiter wir uns meinem zu Hause nähern je nervöser werde ich. Soll ich ihn fragen ob wir uns Wiedersehen?Vor der Haustür bleiben wir stehen. Seine Augen ziehen mich mal wieder in seinen Bann. "Danke".
"No problem". Er macht einen Schritt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. " Jetzt erhol dich, du kleine Saufziege", flüstert er mir ins Ohr. Ich nicke und drücke ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange weil mir keine Worte über die Lippen kommen. Dann verschwinde ich im Hausflur.
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There is hope
FanfictionEin dramatischer Schicksalsschlag stellt Tildas Leben total auf den Kopf. Sie verliert sich in ihrer Trauer und gibt sich selbst auf. Ob eine unerwartete Begegnung ihrem Leben wieder einen neuen Glanz verleihen kann? Ihr dürft mir gerne Feedback dal...