Wir suchen uns einen Platz auf der Holzveranda der Beachbar mit direktem Meerblick. Ungeduldig winke ich den sympathischen Barmenschen zu mir rüber, der uns schon am ersten Abend bedient hat. "My belly is aching, i need breakfast as soon as possible"
"Okay, what you like to drink?", fragt er sichtlich amüsiert über meine Aussage.
"I choose an orange juice and a cup of coffee please."
"Sure, and for you?", wendet er sich Paddy zu.
"Breakfast and coffee", sagt er freundlich.
Paddy grinst mich an : " Ich wusste nicht, dass es so schlimm um dich steht."
"Doch, es ist fast schon zu spät", antworte ich mitleidseregend.
Ein paar Tische von uns entfernt sitzt eine Gruppe junger Mädels, die immer wieder zu uns rüberschaut und tuschelt.
"Ich glaube wir sind Gesprächsthema bei den Mädels", teile ich ihm mit und nicke zu ihnen rüber um ihm die Richtung zu deuten. Er verdreht seine Augen als er sich zu ihnen umdreht. "Wollen wir woanders was essen?"
Vehement schüttel ich den Kopf: "Wenn ich nicht innerhalb der nächsten 10 Mintuen etwas zwischen die Zähne bekomme werde ich zickig."
Er hebt beschwichtigend die Hände als auch schon unser Kaffee und der Orangensaft serviert wird.Ich schließe meine Augen und inhaliere den wunderbaren Kaffeeduft. Wenig später erreicht uns das Frühstück. Es sieht fantastisch aus. Ein Korb mit verschiedenen Brötchen und Brot, eine Platte mit einer Auswahl an Käse und Wurst, garniert mit Tomaten, Paprika, Gurke und Ei, genau wie eine Platte mit verschiedenem Obst. Ungeduldig greife ich nach einem Brötchen wobei ich seine Hand berühre die ebenfalls auf Brötchensuche ist. Schnell zieht er seine Hand zurück. Verwirrt gucke ich ihn an. Allerdings ist das Essen zu verführerisch sodass ich dem ganzen keine weitere Aufmerksamkeit schenke. "Das wurde echt Zeit", bringe ich Paddy grinsend entgegen als ich den letzten Bissen meines Brötchens runtergeschluckt habe.
"Ich weiß gar nicht ob ich jemals so ein ausgehungerstes weibliches Wesen wie dich erlebt habe. Ich scheine dich ziemlich hungrig gemacht zu haben", stellt er selbstbewusst fest während er mich neckisch angrinst. Schließlich beuge ich mich zu ihm rüber um mir einen Kuss abzuholen aber anstatt mich zu küssen weicht er zurück. Mit großen Augen sehe ich ihn an.
Warum macht er das? Ein ungutes Gefühl überkommt mich und ich bin nicht sicher ob ich ihn fragen soll woran es liegt, aus Angst eine Antwort zu bekommen die ich nicht hören möchte.
"Was ist los?", überwinde ich mich ihn darauf anzusprechen.
"Sorry Tilda, ich wollte dir nicht vor den Kopf stoßen es ist nur", seufzt er, " die Mädels da drüben."
"Was ist mit denen?", frage ich merklich genervt. Ich will ihn küssen und er redet von irgendwelchen Mädels?
"Ich habe ihr Gespräch etwas verfolgt. Sie wissen wer ich bin."
"Aha"
"Jetzt denk bitte nichts Falsches. Aber die Situation ist grade nicht einfach. Die Trennung von meiner Frau habe ich noch nicht bekannt gegeben und ich möchte nicht, dass jetzt Gerüchte in die Welt gesetzt werden."
"Was soll ich jetzt davon halten?" Eigentlich habe ich gehofft , dass er sich ebenso zu mir hingezogen fühlt wie ich zu ihm , dass wir hier nicht nur einen Urlaubsflirt hinlegen sondern , dass ,das wir auch nach dem Urlaub noch bestehen bleibt. Bis grade war mir auch nicht bewusst, dass meine Gefühle anscheinend schon stärker sind als ich es überhaupt selbst wahrgenommen habe. Das merke ich spätestens jetzt , da sich vor lauter Enttäuschung meine Augen mit Tränen füllen.
"Ich stehe zu dir und dem was hier zwischen uns läuft", versichert er mir.
Mir gelingt es weitere Tränen zu unterdrücken. "Was ist denn das hier was zwischen uns läuft ?", will ich jetzt genau wissen. Doch auf eine Antwort warte ich vergebens da grade in dem Moment eines der Mädels zu uns rüberkommt. Sie spricht Paddy an , leider verstehe ich kein Wort , da ich der spanischen Sprache nicht mächtig bin. Sie zückt ihr Handy um ein Selfie mit ihm zu machen.
In mir steigt richtige Wut auf bis ich mich selbst zwinge wieder runterzukommen. Ich sage mir, dass es sein Job ist und einfach dazu gehört.
Mein erster Gedanke ist, aufzustehen und zu gehen aber dann reiße ich mich am Riemen. Tilda, tadel ich mich, lauf nicht schon wieder weg. Also entscheide ich mich dazu die junge Lady anzugrinsen bevor ich einen Schluck von dem frischgepressten Orangensaft zu mir nehme.
Schließlich winke ich dem netten Barmann zu ,der sich prompt auf unseren Tisch zubewegt.
"I'd like to pay" woraufhin er die Rechnung mit seinem Gerät ausdruckt und vor mich auf den Tisch legt. Meine Finger kramen das Geld aus der Hosentasche was ich vorhin noch schnell eingesteckt habe um micht nicht nochmal von Paddy aushalten lassen zu müssen. Ich runde den Rechnungsbetrag von 29,40 Euro auf 35,00 Euro auf und bedanke mich für das leckere Essen.
"Hey, das solltest du nicht zahlen"
"Doch, ich war dran."
Paddy steht auf, umarmt die Blondine zum Abschied und geht Richtung Stufen um die Strandbar zu verlassen. Geknickt folge ich ihm. "Sollen wir noch einen Strandspaziergang machen?", fragt er mich, doch ich verneine und lasse ihn wissen, dass ich lieber zurück zum Zelt möchte.
"Hast du deine Meinung über die Rückreise geändert?"
Ich schlucke weil ich nicht weiß was ich darauf sagen soll. Nein eigentlich weiß ich , dass ich noch hier mit ihm bleiben möchte, andererseits hat mich die Situation in der Bar ganz schön runtergezogen.
Als wir den Sandstrand hinter uns lassen und in den kleinen Weg biegen der direkt zu unserer Unterkunft führt zieht er mich zu sich. Sein Augen schauen tief in meine, seine Lippen kommen immer näher, bis er mich schließlich küsst. Anfangs will ich mich wehren aber schlussendlich lass ich mich nur all zu gerne von ihm küssen.
"Tilda", sagt er ruhig, "ich weiß nicht was das zwischen uns ist. Ich weiß nur , dass ich mich mit dir total wohl fühle. Es ist schön dich um mich zu haben, dir so nah zu sein. Aber ich stehe nunmal in der Öffentlichkeit und muss gut überlegen wie ich mich verhalte, das ist auch ein Grund warum wir hier sind und nicht in Deutschland. Ich bin mit voller Absicht mit dir hier, ich wollte dir näher kommen weil ich nach der Nacht im Hotel ständig an dich denken musste."
Mit so einer Ansage habe ich nicht gerechnet. Ich muss schlucken.
Jetzt tut mir mein Verhalten schon fast Leid.
"Oh", ist das einzige was mir grade über die Lippen kommt.
"Oh?", fragt er bevor er loslacht.
"Es tut mir leid wegen eben, ich musste bislang nie aufpassen wie ich mich verhalte."
"Schon okay. Ich will einfach nur, dass du mich verstehst. Du sollst wissen, dass ich dich wirklich mag aber das ich es für das Beste halte, wenn wir es noch eine Weile geheim halten würden.
Plötzlich hüpft mein Herz vor Freude. Das hört sich ganz und gar nicht danach an als würde es sich auf einen Urlaubsflirt beschränken.Mein Grinsen reicht von einem Ohr zum anderen. Ich drücke ihn ganz fest an mich wobei ich ihn küsse.
Er greift meine Hand und wir schlendern zurück zum Zelt.
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There is hope
FanfictionEin dramatischer Schicksalsschlag stellt Tildas Leben total auf den Kopf. Sie verliert sich in ihrer Trauer und gibt sich selbst auf. Ob eine unerwartete Begegnung ihrem Leben wieder einen neuen Glanz verleihen kann? Ihr dürft mir gerne Feedback dal...