#2 Erste Annäherung

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PoV Noan:

Die Zeit verging, es wurde spät und der Alkoholspiegel schien stetig zu steigen. Ich war schon wieder komplett von meinem Zorn gegenüber Nicolas abgekommen und tanzte ausgiebig mit einem Mädel, das etwa in meinem Alter zu sein schien. Sie war etwas geschminkt, hatte lange hellbraune Haare und trug eine kurze Shorts und ein freizügiges Tanktop. Sie war mir vorher schon aufgefallen, da sie mich ständig beobachtete und mit ihren Körper etwas präsentiert hatte. So kam eins zum anderen und nun tanzten wir hier eng aneinander. Sie war der perfekte One night stand für mich und ich malte mir schon fast bildlich aus, wie der Abend mit ihr enden würde. Doch dann passierte etwas sehr unerwartetes.

Etwas oder eher gesagt jemand zog mich mit einem Ruck nach hinten von ihrer weg und leicht aus der tanzende Meute heraus. Genervt riss ich mich los und hätte ausrasten können, als ich sah, wer mich davon abgehalten hatte heute noch meinen Spaß zu haben. Nicolas. Dieses Arschloch stand da und sah mir leicht provozierend in die Augen. "Was soll der Scheiß?! Such dir wen anders, den du nerven kannst!", blaffte ich ihn an, woraufhin er nur die Augen verdrehte. "Beruhig dich mal. Kyle schickt mich, um dich zum Flaschen drehen zu holen. Also beweg deinen kleinen Arsch einfach hinter mir her und dann ist gut.", damit ging er vor. Noch kurz zögerte ich, wollte dann aber doch Kyles Bitte nachgehen und folgte ihm brav.

Das Geburtstagskind saß mit einem anderen Typen und einigen Weibern schon im Kreis und grinste, als er uns erblickte. Ich setzte mich etwas wankend dazu und musste dann erschüttert feststellen, dass Nicolas mir gegenüber saß und ein undeutbares Lächeln zierte sein Gesicht. Der erste begann zu drehen, die Flasche landete auf einem Mädchen, welches einem beliebigen Jungen einen Kuss geben musste. Ihre Wahl landete bei Kyle welcher sich auch darauf einließ. Die Flasche drehte sich noch einige Male und einige weitere Aufgaben bzw. Fragen folgten, bis die Flasche mich auserwählte.

Wäre halb so schlimm, wenn die Aufgabe nicht gewesen wäre: "spiele mit deinem Gegenüber 7min im Himmel, wobei einer von euch mit einem Knutschfleck am Hals wieder kommen muss". Mein Gegenüber war aber Nicolas! Das konnte nicht wahr sein?! Ich stand zu meiner Aufgaben und ging grummelnd mit ihm ins Badezimmer, welches er auch noch provokant abschloss. "Fass mich an und du bist tot!" "Ruhig Tiger, ich hab schon verstanden, aber du hast kaum eine Wahl.", lächelte er mir verführerisch entgegen. Das nervte mich, denn er hatte irgendwo recht. "Ich geb dir zwei Möglichkeiten mein Lieber. Entweder du lässt mich dir ein schönes Andenken an mich auf deinen Hals setzten oder...", weiter ließ ich ihn gar nicht erst reden, denn sowas kam nicht in Frage.

"Wenn dann mach ich dir eine Markierung, denn ich bin ganz klar der dominantere von uns beiden." Damit baute ich mich vor ihm auf, um möglichst selbstbewusst und stark in meinem betrunken Zustand zu wirken. Jedoch tat er es mir annähernd gleich und schüchterne mich irgendwo doch etwas zu sehr ein. "Wenn du als dominanterer Part von den anderen wahrgenommen werden willst, um deinen Ruf zu retten, dann musst du mir dafür schon etwas bieten." Ziemlich hin und her gerissen von allem, kaute ich mir etwas verzweifelt auf der Lippe herum. Den Kampf um die Dominanz würde ich in diesem Augenblick gegen ihn verlieren, aber schwäche durfte ich vorallem vor den anderen nicht zeigen, also knickte ich ein.

"Ok, na schön, was willst du?", mein eiskalter Blick sprach Bände und überdeckte hoffentlich gut meine Anspannung und Nervosität, die ich genau in dem Moment verspürte. "Küss mich." Mehr als das sagte er nicht, aber es reichte mir, um vom Glauben ab zu fallen. Ich sollte ihn küssen?! War es das wirklich wert, um meinen Ruf bei zu behalten? Ja! Ich hatte keine Wahl, wenn ich beweisen wollte, dass ich ihm stand halten kann. "Du küsst mich einmal richtig und dafür lass ich dich mir einen Knutschfleck verpassen.", führte er seinen Vorschlag noch einmal aus. Mit zusammen gebissenen Zähne stimmte ich ein und spürte in der nächsten Sekunde schon seine eine Hand an meiner Tallie und seine andere an meiner Wange.

Bestimmt und doch sanft zog er mich zu sich und legte dann ganz behutsam seine Lippen auf meine. Ein Feuerwerk der Emotion explodierte in mir und kaum begann er seine Lippen zu bewegen, vertieften wir auch schon den Kuss. Etwas überrumpelt von allem, krallte ich mich halt suchend vorne in sein Shirt. Einige Augenblicke verstrichen, bis ich begriff, was hier vor sich ging und mich abrupt von ihm löste und meinen Kopf schüttelte. Sein siegessicherer Ausdruck machte es mir zusätzlich schwerer das ganze in meinem Kopf zu verarbeiten und abzuhaken. Jedoch hielt auch er sich an seinen Teil der Abmachung, kam auf mich zu, legte seine Hände erneut an meine Tallie und neigte seinen Kopf ein Stück zur Seite.

Ohne ein weiteres Wort, legte ich meine Lippen auf seinen Hals und verrichtete meine  Arbeit. Dann löste ich mich von ihm, öffnete die Badezimmer Tür und begab mich von ihm gefolgt wieder zu den anderen, welche das Spiel jedoch beendet hatten und uns fragten, was wir denn 30 min im Bad gemacht hätten. Nach ein paar Witzelein trennten sich alle von einander und ich zog mich ins Gästezimmer zurück, um nochmal alles Revue passieren zu lassen und es zu verarbeiten...

Du und Dominanz? - Passt nicht! (BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt