Du und Dominanz? - Passt nicht! (BxB)

#18 Better than befor~

"Dein Fuß scheint nicht gebrochen zu sein...", erleichtert atmete ich aus, "Aber ich denke er ist sehr stark verstaucht und du hast dir ein oder 2 Bänder überdehnt, wenn nicht sogar angerissen." Geschockt setzte ich mich auf und starrt den ihn fassungslos an. "Und was heißt das jetzt genau?!" Nicolas legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter, welche mir ehrlich gesagt gerade auch ganz gut tat. Jake holte der Weil tief Luft, lächelte dann etwas komisch und meinte: "Naja... Du musst die nächsten 2-3 Wochen auf Krücken verbringen und solltest ca. 6-8 Wochen keinen Sport machen. Mit Glück und viel Ruhe kannst du in 6 Wochen wieder problemlos laufen und dann langsam wieder mit Sport anfangen."

Das konnte doch nicht wahr sein... 6-8 Wochen ohne Sport... Ich werde fett werden?! Meine Muskeln werden adieu sagen und ich werde keinerlei Respekt mehr von den anderen haben... Alles was ich mir aufgebaut habe wird mit einem Schlag zerstört und das nur wegen diesem dämlichen Spasti Nicolas! Hätte er mir keine Nummer gegeben, hätte er dieses Battle nicht so aufgeheizt, dann wäre das alles nicht passiert! Wutentbrannt schlug ich seine Hand von meiner Schulter und sah ihm verletzt und wütend in die Augen. "Das ist alles nur deine Schuld! Du mieser Idiot! Wegen dir werde ich zum Gespött der ganzen Schule, zum Gespött des Footballteams! Warum musst du immer alles kaputt machen?!"

Meine Stimme wurde immer lauter, mein Puls stieg und am liebsten wäre ich ihm einfach an die Gurgel gesprungen. Er sah mich nur irritiert und iwie ertappt an, was mich dennoch kalt ließ. Kurz herrschte angespannte Stille, bis Jake sich kurz räusperte. "Ähm... Ich will mich da ja nicht einmischen oder so, aber... Noan richtig? Du musst dir echt keine Gedanken machen haha... Du scheinst für deine Größe relativ gut trainiert zu sein und die Zeit wird auch viel schneller rumgehen, als du denkst! Außerdem wirkt auf die Typen echt anziehend, wenn du mit Krücken zur Schule kommst und zeigst, was du für einen Einsatz beim Battle hattest!" Am Schluss zwinkerte er mir kurz zu, weswegen der Kerl auf meiner anderen Seite kurz schnaufte, bevor ich jedoch wieder in Rage verfiel...

"Willst du mich eigentlich genauso verarsche wieder der Penner da?!", dabei zeigte ich auf Nicolas ohne ihn dabei nur eines Blickes zu würdigen, "Warum glaubst selbst du, dass ich schwul wäre! Ich will nichts von Typen und ich finde garantiert auch keine Schwänze gut! Wieso könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?!", vor Wut den Tränen nahe, sprang ich einfach von der Liege, ohne an meinen verletzten Fuß zu denken. Ich merkte im letzten Moment, den Schmerz und wie er nachgab und sah eigentlich schon mein Gesicht den Boden küssen... Jedoch schlang jemand von hinten seinen Arm um meine Taille und zog mich schnell hoch, sodass ich wieder sicher auf meinem gesunden Bein stand. Meine Augen kniff ich jedoch weiter zusammen, um die vor Verzweiflung aufgekommenen Tränen weiter zu unterdrücken.

Nicolas nuschelt noch iwas zu dem Arzt und nahm mich dann wieder gegen meinen Willen auf den Arm. Leider hatte ich keinen Bock auf Gegenwehr und war zu sehr in meinem Selbstmitleid versunken, weshalb ich mich nicht rührte und mich von ihm wieder zum Auto tragen ließ. Behutsam setze er mich auf dem Beifahrersitz ab, ging dann nochmal rein und kam mit Krücken unterm Arm zurück. Er schmiss sie auf die Rückbank und nahm dann wieder hinterm Lenkrad Platz. Eine bedrückende Stimmung lag in der Luft, doch keiner traute sich auch nur einen Mucks von sich zu geben. "Noan... E-Es tut mir leid für dich, dass du jetzt so lange ausfällst, aber... Es war nunmal ein Unfall und wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich des auch sicherlich anders gemacht... Aber jetzt ist es eben wie es ist und ich denke, dass es gar nicht mal soo schlimm werden wird...", mit diesen Worten startete er den Wagen und fuhr langsam los.

Ich kann mir nicht erklären warum, aber ich hatte das dringende Bedürfnis ihm mein Herz ein wenig auszuschütten, einfach um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, denk ich... "Du kannst leicht reden!.. Du bist groß gutaussehende und von Natur aus nicht so 'zierlich' gebaut, wie ich. Du hast keine Ahnung wie das ist, wenn du das Gefühl hast, dich immer beweisen zu müssen, um zu zeigen, dass du genauso gut bist, wie alle anderen. Ich hab ziemlich lange trainiert um den Körper so zu haben, wie er jetzt ist und ich hab einfach Angst...", kurz musste ich tief durchatmen, "...Angst, dass ich in dieser Zeit einfach mein gewonnenes Auftreten verliere, verstehst du? Dass ich wieder bei 0 anfangen und mich wieder komplett überarbeiten muss, um annähernd an die anderen ranzukommen..."

Wieder Stille, nur diesmal war es gut, dass niemand etwas sagte. Zu unangenehm war mir die Situation und ich hätte mich am liebsten einfach an Nico gelehnt und in sein Shirt geheult- Warte was? Ich meine natürlich ich hätte ihm am liebsten für den Mist ein aufs Maul gegeben! Trotzdem muss ich zugeben, dass mich seine Hand, die wenige Sekunden nach meinem kurzen Monolog auf meinem Oberschenkel Platz gefunden hatte, mich durch sanftes hin und her streicheln beruhigte. Den Rest der Fahrt bleiben wir beide in unseren Gedanken hängen und jeder konzentrierte sich nur auf sich selbst. An meinem Haus angekommen blieben wir auch sogar noch kurz sitzen, wobei seine Hand weiter ruhig auf meinem Oberschenkel lag.

Nach einem tiefen Seufzen, von Nico, drehte ich mich allerdings zu ihn rüber. Das stellt sich im Nachhinein aber als Fehler aus, da auch er sich zu mir gedreht hatte und unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Seine Augen starrten direkt in meine und umgekehrt. Ganz automatisch öffneten sich meine Lippen wenige Millimeter und mein Herz begann schneller zu schlagen. Nicolas Blick huschte mehrfach zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her, wobei ich nicht im Stande war auch nur eine Regung zu zeigen. Er kam mir etwas näher und legte schlussendlich seine Lippen erneut auf meine. Ein ekliges, warmes Gefühl breitete sich in meinem Magen aus und ich hatte das Gefühl, dass es mich von innen heraus aufwühlte. Lange könnte ich mich darauf nur nicht konzentrieren, da Nicolas plötzlich seine Hand an meine Wange lehnte und sanft anfing seine Lippen gegen meine zu bewegen.

Etwas überrumpelt erwiederte ich fuhr mit meiner Hand langsam zu seinem Hals, an dem ich mich sogleich auch festkrallte. Wir küssten uns mehrere Minuten und trotz dessen, dass ich mir bewusst war, dass da Nicolas vor mir saß und mich küsste, ließ mich dieses warme Gefühl und die ganze Situation, entspannen und gut fühlen... Es war angenehm seine minimal angerauten und trotzdem so zarten Lippen zu spüren, genauso wie seine weiche Hand an meiner Wange. Es war einfach ein wunderschöner Moment, für den ich mich selber hasste...