# 11 Bei Nicolas ~

7.7K 319 26
                                    

Noan PoV:

Hier saß ich also nun... Neben Nicolas in seinem schicken Auto mit einem schmerzenden Fuß auf dem Weg zu ihm Nachhause. Moment... Zu ihm?! "Ähm... Du kannst mich aber auch einfach zu mir bringen ok?..", fragte ich mehr, als es ihm zu befehlen. Er grinste daraufhin nur kurz und sah dann zu mir rüber. "Könnte ich, aber es wäre doch schade, wenn du dann nie mehr mit Kyle und Jonathan oder mir feiern gehen dürftest oder nicht? Ich glaub auch, dass es besser wäre, wenn du dich bei mir gleich ausruhen kannst, vorallem um deinen Fuß zu entlasten.", stellte er seinen Plan daraufhin klar. Ich sag ihn nur etwas niedergetreten an, akzeptierte aber dennoch mit einem Schnauben seine Entscheidung.

Wahrscheinlich hatte Kyle auch Recht und meine Mom würde mich sonst wirklich nicht mehr weglassen. Meine Gedanken drehten sich irgendwie den Rest der Fahrt nur darum, was meine Mom wohl gesagt hätte und welche Strafen sie mir dafür wohl auferlegt hätte. So bemerkte ich auch nicht, dass wir angekommen waren und Nicolas schon meine Tür geöffnet hatte. Erst als er sich über mich beugte, um mich abzuschnallen, kam ich wieder im hier und jetzt an. Er schmunzelte kurz, als ich vor Schreck aufzuckte. Dann legte er ohne Vorwahnung einen Arm an meinen Rücken, sowie unter meine Knie, sodass er mich mit einem Ruck aus dem Wagen hob.

Ein kurzes Quieken verließ meine Lippen, was ihn lachen ließ, bevor er die Tür zu schlug und mich zur Haustür trug. Es war eine weißes, neues und vorallem großes Haus. Auch von Innen wirkte es modern und eher edel. Im Wohnzimmer hing ein großer Fernseher an einer Wand, daneben mehrere Bücherregale. In der Mitte des extrem großen Raumes stand eine schwarze teuer aussehende Couch mit einem Glastisch der wiederum auf einem schwarzen Fell Teppich stand. Von der Haustür aus kam man direkt in diesen Raum, der mit drei Türen und einer großen Treppe mit dem Rest des Hauses verbunden war. Man konnte sogar von der Haustür aus oben in den Flur gucken, da neben der Treppe lediglich ein langes Glasgeländer dafür sorgte, dass man von Oben nicht hinunter fallen konnte.

Für einen kurzen Moment kam ich nicht mehr aus dem Staunen heraus, bis ein leichtes ziehen in meinem Knöchel mich schmerzhaft aufstöhnen ließ. Nicolas der Dummkopf wollte mich auf dem Boden absetzen, doch vor Schmerz krallte ich mich notgedrungen weiter an ihm fest. "Nagut, dann werd ich dich wohl leider weiter tragen müssen.", meinte er darauf mit einer vor Sarkasmus triefenden Stimme. Dieses Arschloch! Der machte sich auch noch einen Spaß aus meiner misslichen Lage! Das war doch nicht zufassen, was bildet der sich eigentlich ein?! Für seinen miesen Spruch boxte ich ihm einmal fest gegen seine ziemlich harte Brust. Mit einem Grinsen lief er dann weiter bis zur Couch und ließ mich vorsichtig so auf ihr nieder, das ich mit dem Rücken an der Lehne und mit meinen Beinen komplett auf der Sitzfläche war.

Auch diese Berührung ließ mich schmerzhaft aufstöhnen, wobei er mich nur entschuldigend ansah. "Komm wir ziehen dir erstmal die Schuhe aus und dann...", weiter kam er nicht, da ich ihn unterbrach. "Hol mir einfach ein Kühlpack und hör auf dir so einen Spaß daraus zu machen! Ich bin kein Spielzeug und lasse mich schon gar nicht, von einem Schwulen Typen wie dir versorgen, um danach am besten noch in seiner Schuld zu stehen!", schrie ich ihn schon fast an, was ihn nur etwas verwundert zurück schrecken ließ. "Beruhig dich doch endlich mal! Ich bin schwul ok und? Was hast du für ein verdammtes Problem damit?! Den Kuss hast du ja wohl auch vertieft und nur weil du nicht zu dir selber stehen kannst, weil du Angst hast dann anders gesehen zu werden, musst du das nicht an mir auslassen, kapiert? Entweder du kriegst dich so langsam wieder ein oder... oder..." "Oder was?! Was willst du schon machen? Ich hab nicht gegen Schwule, nur gegen schwule Typen, die mich nicht in Ruhe hetero sein lassen können! Nebenbei zu letzterer Kategorie gehörst du definitiv dazu! Verpiss dich doch einfach zu diesen dummen Typen aus dem Club! Die haben dich doch zum Teil förmlich ausgezogen mit ihren Blicken! Ihre Blicke, die nur an deinem engen Shirt oder der Jeans, die deinen Arsch betont oder ganz offensichtlich an deinen Lippen gehangen haben!" "Ich wollte eigentlich sagen 'oder ich muss dir mal mehr von meiner Welt zeigen', aber du scheinst dich ja schon gut in meinem Umfeld umgesehen zu haben... Apropos hast du gerade gesagt, dass meine Jeans meinen Arsch betont?", bei seinen letzten Worten zog er eine Augenbraue in die Höhe und seine Lippen zierte ein gehässiges Grinsen.

Penner, natürlich hab ich das gesagt, ist ja auch die Wahrheit! Er ist doch schwul, er muss doch absichtlich gewisse Körper Regionen betonen oder etwa nicht? "Sprachlos Kleiner? Um deine Sprachlosigkeit noch etwas zu erhalten... Einige der Jungs hatten auch heimlich ein Auge auf die geworfen und haben sowohl deine Figur, als auch deinen Hintern und nach deiner Tanzeinlage auch deinen Charm, als sehr anziehend empfunden. Sie meinten du seist der perfekte Bottom für unsere Art von Tops. Und da muss ich ihn eigentlich auch Recht geben..." "Wiederholung das letzte nochmal bitte?" "Ach nichts Kleiner!", er zwinkerte und setzte sich schräg vor mich, um mir ins Gesicht gucken zu können.

"Doch, doch... War schlimm genug so angeschmachtet worden zu sein und dann auch noch als ein Bottom bezeichnet worden zu sein! Also kann deine Aussage vom Schluss es eh nicht schlimmer machen, darum will ich es jetzt wissen!" "Ein anderes Mal vielleicht, einverstanden? Ansonsten musst du mich wohl irgendwie überzeugen, dir das doch noch zu sagen!", wieder zwinkerte er mir zu und lachte dann, als ich ihn mit meinem Todes Blick erdolchte und anfing zu schmollen. Ich weiß ist vielleicht nicht das männlichste, aber hat bisher immer funktioniert, also warum nicht. Bei ihm hatte es anscheinend aber keine Wirkung, denn er schüttelte nur den Kopf und stand mit einem 'Ich hol jetzt mal was zum kühlen' von der Couch auf und ging durch eine Tür in die Küche.

Derweil bemühte ich mich mir so schmerzfrei, wie eben möglich, meine Schuhe auszuziehen und meinen Fuß schonmal etwas zu begutachten. Das Gelenk war dick und blau-lila gefärbt, na ganz toll. Nicolas kam zurück mit einem Eisbeutel, einer Tube, einem Handtuch und einem Verband. Ich wollte schon zum reden ansetzen, da drückte er mir das Handtuch schon zwischen die Zähne und im nächsten Moment verstand ich auch warum. Er zog mir die Socke meines verletzten Fußes aus und richtete ihn aus der Schunhaltung wieder in eine bessere Position, was wohlgemerkt extrem schmerzhaft war! Dann schmierte er die Salbe auf einige Stellen und fixierte das ganze anschließen mit dem Verband.

Dann kam ich auch endlich mal wieder zum atmen und nahm mir das eklige Handtuch aus dem Mund. Als er dann den Eisbeutel auf den Knöchel drückte, verließ meine Lippen noch ein letzter Schmerzensschrei gefolgt von einem langgezogenen Stöhnen vor Erleichterung und Linderung. Geschockt von meinen eigenen Lauten starrte ich Nicolas nur geschockt ins Gesicht...

Du und Dominanz? - Passt nicht! (BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt