#3 Gemeinsamer Abend

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PoV Nicolas :

Nach unserem leidenschaftlichen Kuss und dem dadurch beendeten Spiel, verkroch sich Noan sofort wieder in unser Zimmer. Ich hingegen schlenderte grinsend in die Küche, machte mir noch einen Drink fertig und malte mir derweil im Kopf aus, wie es mit uns weitergehen könnte. Er wusste, dass ich schwul bin und seiner Reaktion beim Kuss nach zu urteilen, ist er eigentlich auch schwul. Aber anscheinend stand ihm sein Ego und das perfekte Image vom dominanten, starken Footballspieler im Weg. Ich grübelte und grübelte, aber fand keinen anderen Weg, ihm klar zu machen, wer er wirklich war. Außer, dass ich mich mit ihm gut stellen musste und ihm Stück für Stück zeigen musste, dass es keine Schande war schwul zu sein.

Ich musste sein Vertrauen erlangen, um ihm zu zeigen, dass er lieber mit Typen, wie mir beispielsweise, ins Bett steigen würde, als mit irgendeinem Weib. Er musste merken, dass die Gefühle die er zu einem anderen Mann hat, noch besser sein können, wie zu einer Frau. An diesem Abend beschloss ich, ihn nicht mehr in Ruhe zu lassen, bevor er offen sagt, dass er eigentlich schwul ist und auch nicht bevor er mein geworden ist. Ich will ihn erobern und ihm zeigen, dass er seine Dominanz auch ruhig mal abgeben darf. Ich werde ihm zeigen, wer er wirklich ist...

Mit diesem festen Entschluss im Kopf, schmiss ich meinen Becher weg und schritt die Treppe hoch in unser Zimmer. Dort saß er mit gesenktem Kopf auf dem Bett und raufte sich die Haare, was mich schmunzeln ließ. Kaum hörte er die Tür jedoch ins Schloss fallen, nahm er eine aufrechte Haltung ein und hatte seine Fassung wieder. "Was willst du?!", keifte er mich an. Er sah etwas mitgenommen aus und wenn mich nicht alles täuschte, waren seine Augen auch etwas rot gewesen. "Ganz ruhig. Schon vergessen? Ich muss heute Nacht auch hier schlafen."

"Ach und du willst mir weiß machen, dass du genau jetzt schon schlafen willst, obwohl unten noch alle feiern?.." "Nein, ich hatte unten noch einen Drink und wollte dann nachsehen, wie es um dich steht, nachdem du vorhin ja so schnell hierher geflüchtet bist." "Es interessiert dich einen scheiß Dreck, wie es mir geht. Du hast gekriegt, was du wolltest, also lass mich in Ruhe!" "Was? Du glaubst der Kuss war alles was ich wollte?.. Der Kuss war nur der Anfang. Ich will dich besser kennenlernen, denn das der Kuss dir keinen Spaß gemacht hat, kannst du mir nicht erzählen!", lachte ich ihn an. Er sah mich etwas ertappt von unten an, setze aber genauso schnell wieder sein Pokerface auf. "Ach was... Ich bin nicht schwul und werd es auch niemals sein." "Dann stört es dich ja nicht, wenn wir uns näher kennenlernen. Vorallem um Kyles Willen, sollten wir uns besser verstehen!"

Er schien mit sich selbst zu ringen, aber gab dann schließlich doch nach, was mir ein Grinsen bescherte. Ich setzte mich zu ihm und wir begannen zu reden. Immer weiter und weiter führten uns die Gespräche. Wir waren auf der selben Wellenlänge, trotz unseren Startschwierigkeiten. Wir hatten annähernd die selben Interessen. Wir mochten beide Sport, vorallem Football, wir feierten beide gerne, er wollte später auf das gleiche College gehen, wie ich jetzt und er hörte genauso, wie ich heimlich gerne nightcore remixe. Es entstand eine wirkliche Harmonie zwischen uns und wir merkten gar nicht, wie schnell die Zeit verstrich. Irgendwann kam Kyle zu uns hoch und teilte uns mit, dass die letzten jetzt auch gegangen waren.

Da war es 4:32 Uhr morgens und Noan und ich beschlossen jetzt auch endlich mal schlafen zu gehen. Er ging zum umziehen ins Bad und ich wartete provokant im Zimmer so lange, bis er die Tür wieder öffnete, bevor ich anfing mich meiner Kleidung zu entledigen. Ganz langsam zog ich mir mein Oberteil über den Kopf und ließ es langsam von meinen Armen auf den Boden gleiten. Seinen starrenden und zugleich zurückhaltenden Blick konnte ich klar spüren, ließ mir jedoch nichts dergleichen anmerken. In aller Seelenruhe öffnete ich meinen Gürtel, zog ihn aus der Hose und ließ diese dann sanft zu Boden fallen. Er beobachtete mich anscheinend ungewollt bei jeder meiner Bewegungen, die ich jetzt nur noch in Boxershorts bekleidet, ausführte.

Ich hob meine Sachen auf, legte sie zusammen genommen auf den Schrank und ging dann vorsichtig zum Bett herüber. Noan hatte sich, während ich mit dem Rücken zu ihm stand, auch die Hose noch ausgezogen und sich flink unter die Decke gelegt. Ich hob nun die andere Decke hoch und mümmelte mich gemütlich darunter. Ich legte mich so hin, dass mein halber Bauch noch frei war, wogegen Noan seine Decke bis an den Hals hochgezogen hatte. Ich schaute zu ihm rüber und erwischte ihm beim Starren auf meinen Oberkörper, wodurch ich lachen musste. Er lief rosa an den Wangen an und drehte sich dann auf die andere Seite um. Ich wünschte ihm noch eine gute Nacht, bevor auch ich die Augen schloss und auch wenige Augenblicke später eingeschlafen war....

Du und Dominanz? - Passt nicht! (BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt