#13 Was mit mir los ist?!

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Nicolas PoV:

"Siehst du? Du musst nicht immer der starke, dominante, coole Draufgänger Noan sein. Siehst du? Es ist vollkommen okay so eine Nähe zu einem anderen Jungen zu haben. Siehst du? Du warst von meinen Worten zwar überrascht, aber alles andere, als abgeneigt oder gar angeekelt von ihnen... Es ist alles in Ordnung und wenn du mir auch nur etwas vertraust, dann zeig ich dir, wie schön es sein kann, wenn du dich auf meine Worte einlässt... Siehst du? Ich werde dir nichts aufzwingen...", damit entfernte ich mich von ihm, doch....

er kam mit einem Ruck mit seinem Oberkörper nach vorne, schlang seine Arme um meinen Nacken und küsste mich! Ich fasste es nicht, der "Hetero" in Person Noan küsste mich von sich aus! Vor Schreck brauchte ich einen Moment, bevor ich in seine sanften Bewegungen einstieg und wir den Kuss etwas vertieften. Diesmal war ich darauf bedacht ihn auf keinen Fall auch nur irgendwie zu überfordern. Darum hielt ich meine Hände auch weitestgehend von seinem heißen, anziehenden Körper fern. Einzig meine linke Hand schlich sich mit der Zeit an seine Wange und mein Daumen ließ es sich nicht nehmen seinen harten und doch ausgeprägten Wangenknochen zu streicheln.

Es war schön und trotz Luftmangels wollte sich keiner vom anderen lösen. Noan begann sogar sich wieder nach hinten zu lehnen und rutschte dann langsam seitlich an der Lehne runter, bin er mit dem Rücken vollständig auf der Sitzfläche der Couch lag. Unsere Lippen trennten sich dabei kein einziges Mal, was dazu führte, dass ich noch halb sitzend über ihn gebeugt war und mich mit meinen Händen neben seinem Kopf abstützte. Schließlich mussten wir uns dann doch von einander lösen. Ich öffnete meine Augen, während ich genauso schwer nach Luft rang, wie er. Er hatte seine Augen weiter geschlossen, wenn nicht sogar etwas zusammengekniffen.

Meine Hand ruhte wieder an seiner Wange und streichelte ihn weiter beruhigend, wodurch er sich zumindest etwas zu entspannen schien. Seine Lippen waren einen Spalt weit geöffnet und er atmete schwer. Seine Haare waren zerzaust und allgemein machte mich sein Anblick gerade verdammt an. Es war ein wahrer Akt, ihm nicht das Shirt auszuziehen und anzufangen seine sich schwer hebende Brust zu verwöhnen... Ach verdammt meine Gedanken führten schon wieder ein Eigenleben! Mit etwas Schwung begab ich mich deswegen wieder in die senkrechte Position und entfernte auch meine Hand von ihm. Ich strich mir einmal durchs Gesicht, bevor ich aufstand und mit einem "Ich will duschen" den Raum verlassen wollte.

Eine Hand an meinem Handgelenk hielt mich jedoch davon ab. Auch Noan hatte sich wieder aufgesetzt, seinen Kopf dabei gesenkt und krallte sich beinahe schon in mein Handgelenk. "Was ist?", wollte ich von ihm wissen, bekam jedoch keine Antwort. Weitere Sekunden der Stille verstrichen und erst mit einem Blick aus dem Fenster fiel mir auf, dass es ja noch mitten in der Nacht, wenn nicht sogar bald schon wieder Morgen war. Durch die großen Fenster konnte ich die sternenklare Nacht betrachten, bis ich schräg hinter mir ein Schniefen wahrnahm. Verwundert drehte ich mich zu Noan um, nur um zu sehen, wie sein Oberkörper leicht anfing zu beben. Besorgt setzte ich mich also neben ihn auf die Couch und platzierte meine rechte Hand an seinem Rücken, um ihm beruhigend über diesen zu streicheln.

"Was ist denn jetzt los Noan?" "Was los ist?!", schrie er mich an. Seine Augen waren leicht rot und sein sonst so markelloses Gesicht zierte ein gequälter Ausdruck. "Ich bin am Ende, das ist los! I-ich hab dich im Club versucht zu ignorieren, w-weil du mich einfach nervst ok?! Aber dann waren da diese Typen und es war fast unmöglich nicht zu beobachten, was sie mit dir machen u-und zu prüfen, ob du sie genau so anlächelst, wie du es anfangs bei mir getan hast! Da... Da ist dieser ständige Wunsch bei dir zu sein, weil du einfach so perfekt bist! Du siehst gut aus, hast viele Freunde, bist beliebt, charmant, hast Talent und dann bin da ich... Dieser zu klein geratene Kerl, der nicht damit klarkommt, dass jemand so perfektes, wie du trotzdem schwul ist! Ich meine, das ist an sich nicht schlimm, aber wie hast du dennoch so viel erreicht?.. Du warst von Anfang an an mir interessiert, sei es freundschaftlich oder anders, ist mir auch egal, aber ich hatte deine Aufmerksamkeit! An dem Abend bei Kyle haben wir uns zwischendurch toll verstanden und dann bei dir der Kuss", er lachte kurz frustriert auf.

"Wohl eher gesagt die Knutscherei, hat mich komplett aus der Bahn geworfen... Es war schön, ja, aber auch wieder nicht, verstehst du?... Ich habe gestöhnt! Verdammt nochmal ich habe wegen den Händen eines Kerls an meinem Hintern gestöhnt! Ich mag Mädchen und nicht Jungs... Ich mag Brüste und nicht solche wohl trainierten Körper, so wie du ihn hast... Ich bin der dominante in der Beziehung, der immer die Führung hat und auf seine Freundin aufpasst und nicht der, der sich durch jede Kleinigkeit verunsichern lässt und ganz nach der Pfeife des anderen spielt, weil es ihm so gefällt dominiert zu werden! Das bin doch nicht ich?... Dieses jämmerliche Häufchen Elend, was hier mit einem verstauchten Fuß auf der Couch eines schwulen Typen sitzt, heult und kurz vorher noch mit besagtem Typen rumgeknutscht hat?!... Was ist denn falsch mit mir?..."

Er hatte zwar aufgehört zu weinen, schien jetzt dafür aber noch verzweifelter zu sein... Der kleine wusste nicht, was mit ihm los war und verstand einfach nicht, dass er sich nur eingestehen musste, dass er schwul war... Ich weiß einfacher gesagt, als getan, aber es könnte so einfach sein, wenn er sich doch nur darauf einlassen würde. Seinen Kopf hatte er wieder gesenkt und sein Gesicht in seinen Händen versteckt. Ich zog ihn in eine enge Umarmung, was ihn dazu verleitete, dass er sich nah an meine Brust kuschelte und sein Gesicht an meine Halsbeuge schmiegte. So saßen wir noch eine ganze Zeit da, bis ich seinen regelmäßigen Atem wahrnahm und er sich komplett entspannt hatte.

Er war eingeschlafen, vor Erschöpfung aufgrund des langen Tages würde ich mal sagen. Behutsam hob ich den kleineren Körper hoch und trug ihn, trotz leichten Winmerns seiner Seits, hoch in mein Bett. Dort legte ich ihn sanft ab und zog ihm mit größter Vorsicht seine enge Jeans aus, die wohlgemerkt seine Beine unheimlich gut betonte. Danach zog ich mich bis auf die Boxershorts aus und platzierte meinen Körper so neben seinem, dass er seinen Kopf wieder an meine Brust lehnen konnte, was er mit einem zufriedenen Schmatzen kommentierte. Als dann auch die Decke endlich über uns lag, zeigte mein Handy mittlerweile 4:47 Uhr an und ich könnte schwören, dass auch ich noch vor 4:48 Uhr mit Noan an mir eingeschlafen war!

Next Chapter! Heute Abend kommt auch noch eins, hoffe ich freut euch😌

Du und Dominanz? - Passt nicht! (BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt