Deine Liebe ist näher als du glaubst.

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»Arya?! Komm mal! Ich brauche Hilfe!« Jay, mein bester Freund, rief nach mir. »Na was ist den Schatzilein?« fragte ich ihn lächelnd. Das Schatzilein ist ein Gag bei uns. »Du musst mir helfen. Was sieht besser aus? Das… oder das?« Er hatte wohl wieder eine neue Verabredung… »Egal was du trägst, du siehst immer gut aus.« meinte ich leicht genervt stöhnend. Mein Gegenüber grinste. »Das hilft mir nicht Arya.« lächelte Jay. Ich machte kehrt und ging wieder ins Wohnzimmer um weiter zu schneiden.

Ich geb es langsam auf mit ihm. Mehr als ihm zeigen, dass ich ihn mag kann ich bald auch nicht mehr. Er trifft sich immer mit anderen Männern. In den letzten 3 Wochen waren es 5 verschiedene Männer. Und nie war er zufrieden. Nie waren sie gut genug.

Er verletzt mich damit unbewusst aber es tut mir mehr ihn verletzt zu sehen. Seine letzte Beziehung ist wegen unserer Freundschaft kaputt gegangen und mein geliebter Jay hat sich Wochen lang die Augen aus geheult.

»Jay. Ich find es nicht gut, dass du dich ständig mit tausenden Männern triffst. Du tust dir doch damit selbst weh! Und mir tust du auch weh. Ich mag es gar nicht dich so traurig zu sehen!« sprach ich auf Jay ein. »Arya, ich hab es dir auch schon gesagt, diesmal ist es der richtige! Mark ist sooo süß! Er ist ein Traum! Er ist Verständnisvoll, Nett, rücksichtsvoll und er ist sogar mit unserer tiefen Freundschaft einverstanden. Er will dich auch Mal kennenlernen. Darum holt er mich heute ab.«

Ich stöhnte genervt auf. Auch noch den Typen kennenlernen der mir meinen Jay wegnimmt. Boahr ne, so null Bock drauf!

»Arya? Mach mal bitte die Tür auf, Mark ist da!« ich öffnete die Tür und sah einen elegant gekleideten Mann. »Hallo. Ich bin Mark. Du bist sicher der beste Freund Arya stimmt’s?« er hielt mir die Hand hin. Ich schlug ein und nickte mit einem traurigen lächeln.

Jay hatte Recht. Er sah gut aus aber nicht so gut wie Jay selbst. Und ja, er war sogar Verständnisvoll und sympathisch. Das machte es noch schlimmer. Jay an ihn zu verlieren.

»Arya?! Bin wieder daha!« schrie Jay durch die Wohnung. Ich lag in meinem Bett und weinte. Ich weinte um Jay. Den Jay, den ich nie, wirklich nie, bekommen würde. Es zog mich extrem runter. Jay wusste auch noch nicht, dass ich zum Psychologen gehe. Aber das ist was anderes.

»Arya?!« »Zimmer. Alles guhut!« rief ich zurück. Und hoffte inständig, dass Jay nicht rein kam. Er würde mich nur ausfragen warum ich denn geweint hätte. Aber bisher hatte ich Glück.

Noch. Noch hatte ich Glück… keine fünf Minuten später klopfte es an der Zimmertür. »Arya, alles gut?« fragte Jay mich durch die Tür.

»Jay, es ist wirklich alles gut. Wie ich schon tausendmal sagte.« meinte ich nun zum dritten Mal zu ihm. »Ja dann mach doch Mal auf, dann kann ich dir von heute erzählen.« hab ich darauf Lust? Eher weniger…

»Jay ich möchte schlafen. Gute Nacht.« meinte ich leicht traurig und genervt. Jay blieb still und ich hörte wie sich seine Schritte entfernten.

Ich legte mich hin und versuchte zu schlafen aber die Nacht blieb weiterhin Versuche. Gegen sechs stand ich, Zombieähnlich, auf und wanderte k.o in die Küche um zu frühstücken.

Müsli. Trockenes Müsli, da ich in diesem Zustand zu unfähig bin Milch in die Schüssel zu gießen. Drei Versuche hatte ich schon. Immer ging’s daneben… dann hab ich einfach aufgegeben.

»Arya? Geht’s dir gut? Du siehst nicht gut aus… schlecht geschlafen, Probleme? Was ist los?« kam Jay in die Küche. Ich schaute schwer auf und ließ mein Kopf wieder fallen. Er war eindeutig zu schwer.

Jay kam auf mich zu und setzte sich neben mich und umarmte mich leicht. »Na was ist los? Du hast die Nacht sicher nicht geschlafen. Das kennt man von dir nicht.« meinte er wieder liebevoll.

»Ach Jay… mein Leben ist momentan nicht leicht.« Hauchte ich schwach. »Warum denn?« Jay wirkte besorgt. »Das, mein lieber Jay, ist mein Problem. Und das muss ich alleine überstehen. Da mein Problem etwas ist, wobei du gar nicht helfen kannst. Außer… ach egal… vergiss es.« »Nein Arya! Erzähl!« ich schüttelte den Kopf. Jay zog mich sanft aber bestimmt in mein Zimmer und ließ uns aufs Bett fallen.

Da Jay mich noch immer im Arm hielt, kuschelte ich mich in seine Arme und zog seinen Geruch ein. Ich genoss es, meinen Jay für mich zu haben. Zumindest für ein paar Minuten. Aber anstatt, dass er geht, nein er legte sich ordentlich neben mich und zog mich zu ihm. Ich lag nun wie ein kleines Kind in seinen Armen und genoss die gemeinsame Zeit, die wir so, viel zu selten hatten.

»A-Arya? Lass uns frühstücken. Es ist elf Uhr.« flüsterte Jay mir entgegen. Ich grummelte und drehte mich wieder zu ihm. Ich kuschelte mein Gesicht an seine Brust und atmete wieder tief ein. Der Geruch machte süchtig.

Ich schien wieder eingeschlafen zu sein, denn wieder öffnete ich meine Augen und sah Jay, welcher mich im Arm hielt und schlief. Der Anblick war so unglaublich süß!

Ich strich Jay sachte eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Mein Traumprinz liegt neben mir und hält mich im Arm, dennoch gehört er nicht mir.

Eigentlich wollte ich nicht aufstehen aber A) mein Magen knurrt und B) meine Blase meldet sich auch stark zu Wort. Ich befreite mich aus dem festen Griff von Jay und schlich mich ins Bad. Ich begann meine Morgenroutine und beendete diese in dem ich das letzte Besteck auf den Küchentisch legte.

»Arya? Was machst du da?« fragte mich Jay noch halb schlafend und mit einem Handtuch durch die Haare rubbelnd. Er war anscheinend duschen, was auch erklärt, weshalb er nur eine Boxer trug.

Mein Körper reagierte ungewollter weiße, nicht im positiven Sinne.. naja in einer anderen Situation schon aber in dieser… meine Hose wurd enger… und mein Gesicht wurd roter als eine Tomate.

»Arya? Was ist den los? Geht’s dir nicht gut? Du bist so rot. Hab ich was falsch gemacht?« Jay wirkte nervös. Ich brachte nur Gestammel heraus und rannte dann ins Zimmer. Irgendwie musste ich mir helfen. Jay würde dies sicher nicht tun… Arya denk nicht an sowas!

»Arya was war den los? Du warst so… so… komisch.« überlegte Jay. »Ja. Sorry. Egal. Lass frühstücken!«  Jay nickte betrübt und fing an zu frühstücken.

»Wie war gestern dein Date?« fragte ich aus purer Langeweile und hätte mich selbst klatschen können. »Joar. Ich denke wir könnten gute Freunde werden aber mehr auch nicht. Dafür hab ich gestern sein Kumpel, Jason, kennengelernt und dieser ist Maik sehr ähnlich aber dennoch anders. Wir wollten uns morgen treffen. Heute hab ich keine Zeit, da wir erstens FilmGeek drehen müssen und zweitens, weil ich Zeit mit meinen besten Freund verbringen will, da dies in letzter Zeit sehr selten der Fall war.« ich nickte und schluckte runter.

»Ey jo Leute! Das ist Jay-« »-und das ist Arya!« »Zusammen sind wir Leegendaryafilms!« fingen wir an zu drehen. Diesmal ging es um Filmpaare oder sowas. Mehr als meinen Text konnte ich nicht. Nicht mal den konnte ich ordentlich. »Man Arya! Dein Text ist nicht mal eine DINA4 Seite! Du hast sonst mindestens 2 Seiten!« Jay klang genervt und ich kann es ihm auch nicht übel nehmen… ich nickte beschämt und machte weiter. Nach guten 3 Stunden waren wir endlich fertig.

»Jay. Leg dich hin. Ich mach weiter. Du sollst dich nicht immer überarbeiten… ich mach genau da weiter.« weckte ich meinen besten Freund vorsichtig. Wieder war es 3 Uhr in der Nacht und er lag auf dem Schreibtisch und ist beim Schneiden eingeschlafen. »Nein… ich muss noch fertig scheiden…« Jay klang sehr verschlafen, er war ja auch noch mehr oder weniger im Tiefschlaf. Ich hob ihn hoch und legte ihn aufs Sofa. Aus Reflex gab ich ihm noch einen Kuss auf die Wange und setze mich dann vor den Rechner und schnitt den Rest vom Video.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht gemerkt wie glücklich Jay wirkte als ich ihn den Kuss auf die Wange drückte.

Es war jetzt sechs Uhr und ich war noch immer nicht mit dem Video fertig, was wohl daran lag, dass ich eher Jay beobachtet hatte als zu arbeiten.

»Fuck, wie spät ist es denn?« hörte ich Jay verschlafen murmeln. »Gleich ist es kurz nach 6.« antwortete ich ohne vom Bildschirm weg zu schauen. »Warum und seit wann machst du denn das?« Jay stand nun hinter mir. »Seit dem du gegen 3 eingeschlafen bist und dich Mal wieder überarbeitet hast und irgendwer das ja machen muss.« grinste ich.

»Arya jetzt komm frühstücken!« Jay hatte schon Frühstück fertig gemacht, während ich endlich die letzten drei Minuten zu Ende machte. Ich war k.o, Augenringe bis ins nirgendwo, ein Körper der schwerer ist als 18 Elefanten zusammen und ein Kopf der nicht mal 1+1 ausrechnen kann, so geschafft bin ich.

»Nach dem Frühstück gehst du schlafen!« bestimmte Jay als ich mich auf den Stuhl fallen ließ. Ich nickte kurz und begann zu essen.

»Arya so wird dies nix. Komm mit!« Meine Augen fielen selbst beim Essen zu und Jay zog mich in mein Zimmer. Dort zog er mich bis auf die Boxer aus und schubste mich liebevoll aufs Bett. »Jay? Kannst du mit mir kuscheln?« fragte ich kleinlaut im Halbschlaf. Er antwortete nicht und legte sich einfach neben mich. Jay zog mich zu sich und ich konnte mich an ihn kuscheln. Wär ich nicht so müde hätte ich es mehr genießen können, aber dann hätte ich auch nicht gefragt…

»Jay. Warum musst du immer mit tausenden anderen Männern ausgehen? Fällt dir nicht auf, dass eine Person die dich über alles liebt, genau vor dir ist? Diese Person ist immer da, schon seit Jahren… aber du siehst sie nicht. Er trauert um dich und er leidet. Er leidet sehr. Besonders leidet er wenn er dich traurig sieht, traurig, weil dich, deiner Meinung nach, niemand liebt, obwohl er da ist, sagst du: Niemand liebt mich.« sprach ich im Schlaf während mir eine Träne über die Wange lief. Ich träume, Mal wieder, von Jay. Ich gehe wegen ihm noch ganz kaputt. Ich bekomme keinen Schlaf mehr. »Hey Arya… alles ist gut! Ich bin da… nicht weinen…« Ich spürte wie Jays Arme mich noch fester umarmten.

Ich wachte auf. »Jay? Versprich mir bitte mich niemals, wirklich niemals, allein zu lassen. Das würde ich nicht überleben.« Hauchte ich erschöpft. Jay schaute mich überrascht an. Er nickte und umarmte mich wieder.

»Ich muss los. Bis dann Jay!« rief ich bevor die Tür schloss. Ich machte mich jetzt auf den Weg zu meinem Psychologen. Heute ist Mittwoch und da hab ich um 16 Uhr einen Termin. Freitags hab ich da zwar auch einen aber der ist eher für Notfälle, also wenn es mir wirklich sehr beschissen geht.

Mein Therapeut empfiehlt mir auch schon ständig, dass ich Jay meine Gefühle offenbaren soll. Aber diese Angst… sie übernimmt die Kontrolle.

Wooooow… es hört sich jetzt mega Psycho an…

19 Uhr und ich bin auf den Weg nach Hause. Der Termin hat heute länger als sonst gedauert aber er hat geholfen. Ohne Therapie wäre ich jetzt depressiv oder so aber so bin ich es zum Glück nicht.

»Arya? Wo warst du solange? Allgemein, wo bist du jeden Mittwoch? Immer um die selbe Uhrzeit bist du weg.« begrüßte mich mein Secret Crush. »Jay, dies hat was mit meinem Problem zu tun. Alles gut.« drängte ich mich an ihm vorbei um in die Küche zu gelangen.

»Du musst mir helfen. Später treffe ich mich mit Jason. Du musst mir nur Klamotten Tipps geben.« grinste Jay. Ich stöhnte auf. »Wenn’s denn sein muss.« meinte ich nur und ging wieder ins Zimmer. Gegessen hab ich und die Langeweile lebt. »Danke Jay. Immer verschlechterst du, unbewusst, meine Laune.«

»Arya! Hilfe!« hörte ich Jay verzweifelt rufen. Ich ging zu ihm und sah ihn, wie er, nicht anders zu erwarten, vorm Kleiderschrank stand. »Das Schwarze Shirt, die Jeans da, diese Jacke und die Schuhe!« meinte ich zu ihm und zeigte auf die verschiedenen Kleidungsstücke. Immer wenn er das trägt, dann sieht er sooo unglaublich heiß aus… selbst ich hab dann immer meine Schwierigkeiten…

Ich ging ins Wohnzimmer und öffnete Netflix. Ich öffnete Tote Mädchen lügen nicht. Und JAA, es gibt auch Männer die diese Serie schauen! Immer wenn ich um Jay Trauer schau ich diese Serie. Warum auch immer.

Jay war immer noch nicht da und es war jetzt 3 Uhr. Er würde also da bleiben. Schade. Ich schloss den Laptop und legte mich ins Bett. Vielleicht sollte ich wieder arbeiten gehen oder gar ausziehen aber die Variante arbeiten ist sinnvoller. So bin ich immerhin von Jay abgelenkt.

Am Morgen oder eher Mittag machte ich mich direkt auf den Weg zu einem netten Café in der Nähe. Jay und ich waren hier öfter und es wird ein neuer Kellner gesucht. Eine gute Chance für mich.

»Hey Miss Winter. Ich bin hier wegen meiner Bewerbung.« grinste ich die Chefin an. »Ja dann komm mit Arya. Wie kommt’s, dass du hier anfangen willst? Jay und du, ihr macht doch YouTube?.« »Das ist etwas kompliziert… er geht ständig mit neuen Männern aus und ich muss mich irgendwie ablenken… und ich liebe dieses Café, also warum nicht hier arbeiten?« meinte ich freundlich zurück. Sie lächelte.

»Arya, du fängst morgen sechs Uhr an!« ich nickte glücklich und ging wieder Heim. Ich hab den Job! Nix konnte meine Laune runterziehen… FAST nix.

»Arya? Wo warst denn du? Ich hab dich gesucht! Jason und ich sind zusammen! Ist das nicht cool? Er holt mich heute wieder ab.« lächelte Jay. Er ist mit jemandem zusammen. ER, IST, MIT, EINEM, ANDEREN, ZUSAMMEN! Jetzt ist es geschehen. Ab sofort ist er noch unerreichbarer als zu vor für mich. Ich hab ihn verloren… »I-Ich… ich geh ins Zimmer…« Hauchte ich niedergeschlagen und verschwand.

Ich ließ mich aufs Bett fallen und weinte, ich ließ alles raus. Die Wut, die Trauer, die Angst. Alles. Ich war wütend auf mich, ich hab es ihm nicht gesagt, ich hab nicht gesagt was ich fühle… ich hab ihn verloren, er ist vergeben, vielleicht wird er mich vergessen… jetzt hat er eine Beziehung und brauch mich nicht mehr...

Den ganzen Tag lang kam ich nicht mehr raus. Jay hat es paar mal versucht aber gab nach fünf oder sechs Mal auf. Gegessen hatte ich auch nicht und an Schlaf war auch kaum zu denken.

Nach vier Stunden Schlaf stand ich halb tot auf und machte mich fertig für die Arbeit. Pünktlich um zehn vor sechs war ich da. Ich zog mich um und ging an die Theke. Mia, meine Kollegin und Katrin, meine Chefin, diskutierten um die Musik. Katrin mag ruhige Musik und Mia die Charts. Naja. Beides nicht so mein Fall…

Um kurz nach sechs kamen die ersten Gäste rein. Darunter auch ein junger Mann dieser ging aber gezielt auf mich zu. »Hey! Du siehst nett aus, wollen wir uns Mal treffen?« ich schaute verwirrt. Ich nickte nur knapp und er legte mir einen Zettel mit einer Telefonnummer hin.

Nach einem Kaffee war der Mann auch wieder weg. Komischer Typ. Aber man kann ihm ja Mal schreiben. Er hilft mir bestimmt Jay zu vergessen. Naja im übertragenen Sinne.

'Hi. Wir wollten uns treffen?' schreib ich die Nummer an, welche mir der Mann gegeben hat. 'Hi, ja. In fünf Minuten am Eingang vom Park?' 'Ist okay' ich treffe mich um kurz nach 4 mit einem wild fremden Mann im Park. Mein Leben wird von Woche zu Woche trauriger…

»Hey. Wie heißt du?« begrüßte ich den, mir noch, unbekannten Mann. »Ich bin Marco. Laut namens Schild bist du Arya.« grinste mein Gegenüber. »Lass was unternehmen.« sprach ich mich zu ihm und ging dann los.

Der Nachmittag wäre ganz nice gewesen, wenn Marco mich nicht zum Sex gezwungen hätte. Ja, Marco, ein wildfremder Mann mit dem ich mich getroffen hab, hat mich vergewaltigt. Mitunter eigene Dummheit… das wird Arbeit werden dies zu verarbeiten. Ich will nur noch zu Jay.

»Hey, Jay? Wo bist du?« rief ich meinen Kumpel als ich gegen 20 Uhr wieder Heim war. Ausm Wohnzimmer kamen dumpfe Geräusche. »Jay alles gut? Du siehst so niedergeschlagen aus…« sprach ich Jay vorsichtig, welcher aussah wie sieben Jahre Regenwetter. »Willst du mich eigentlich verarschen?!« rief Jay wütend. »Was meinst du? Wovon redest du?« fragte ich verwirrt. »Willst du mir wirklich meine Beziehung wegnehmen und zerstören?!« rief Jay wieder. Ich schaute noch verwirrter als zuvor. »Du gehst ernsthaft mit meinem Freund?!« fragte Jay wütend und schlug auf meine Brust ein. Es tat nicht weh aber es zerriss mir mein Herz Jay so zu sehen.

»Wer? Ich kenne deinen Freund nicht.« fragte ich Jay während ich ihm fest im Arm hielt. »Du bist mit Jason ausgegangen.« Jay hörte sich mit den Nerven am Ende an. »Ich war mit keinen Jason aus. Mein Partner, wenn man den so nennen kann, hieß Marco.« meinte ich ruhig.

Jay sagte seit Minuten gar nix. Von meinem Problem hatte ich bisher nix gesagt. Jay löste sich von mir und beäugte mich. Erst hatte er ein Lächeln aufm Gesicht, hielt aber nicht lange. »Wo kommt der Knutschfleck her?!« Jays Stimme überschlug sich fast.

Ich hatte nicht vor in seiner Verfassung darüber noch zu sprechen… »Jay. Es ist besser wenn du dies ein anderes mal erfährst was heute passiert ist.« meinte ich leise und versuchte zu lächeln. Jays Blick sprach Bände. Er war verwirrt, überrascht, wütend, traurig und besorgt. Was ein Blick alles zeigen kann…

»Arya, was ist passiert?« fragte Jay zischend. Ich bekam kein Wort raus. »Komm morgen einfach mit…« flüsterte ich peinlich berührt. Morgen würde Jay wissen, dass ich zur Therapie gehe und er wird erfahren was sein Freund mit mir gemacht hatte. Denn Marco, wie Jason sich bei mir nannte, war Jays Freund und hat das Selfie von 'Marco' und mir Mark geschickt, dieser hat es Jay geschickt und jaaa… jetzt haben wir den Salat.

»Ich gehe schlafen.« schon verschwand ich im Zimmer. Diese Nacht war der Horror. Nur Albträume. Immer und immer wieder die selben Scenen.

»Arya? Mach Platz. Ich schlafe bei dir.« hörte ich Jay und sah wie er im Türrahmen stand, inklusiv Decke und Kissen. Er lächelte mich an.

Ich rückte und Jay legte sich neben mich. »Jetzt Schlaf aber endlich Mal gut.« flüsterte Jay und zog mich zu sich. Ich atmete tief ein und versuchte inständig diese Situation nicht durch eine Reaktion meines Körpers zu vermasseln oder peinlich wirken zu lassen.

Tatsächlich hatte ich den Rest der Nacht sehr gut geschlafen, sodass ich am nächsten Morgen gut aufstehen konnte um arbeiten zu gehen.

»Wo willst du hin? Es ist 7 Uhr. Warum stehst du schon auf? Komm doch wieder ins Bett.« raunte Jay mit seiner, wunderbaren, Morgenstimme. »Geht nicht. Ich muss arbeiten.« gab ich zurück und zog mich um. »Seit wann und als was arbeitest du?« fragte mein bester Freund verwirrt. »Seit gestern und ich arbeite im Café um die Ecke.« meinte ich rasch, gab ihm, mehr oder weniger ungewollter weiße, einen Kuss auf die Wange und rannte zum Café.

»Na Arya? Bringst du mir einen heißen Kakao mit einem kleinen Stück Kuchen?« kam Jay grinsend auf mich zu. »Was für einen Kuchen?« grinste ich glücklich zurück. Er brachte Licht ins dunkle. »So wie sonst.« meinte er Schulterzuckend und setzte sich an einen Tisch.

»Wann hast du Schluss?« fragte Jay bevor er wieder gehen wollte. »Um zwölf. Dann ziehe ich mich Zuhause um und gehe zu meinem Termin. Du wolltest heute mit?« lächelte ich mein Secret Crush an. Dieser nickte und ging dann raus.

»Bis Montag!« rief ich meinen Kollegen noch zu und verschwand dann in Jays und meinem Haus. »Jay? Machst du dich fertig? Ich will gleich los!« brüllte ich durchs Haus und ging dann in mein Zimmer im mich schnell um zu ziehen. »JAY!« »Wasn los? Warum so nervös?« angesprochener stand in meinem Türrahmen und beobachtete mich, wohlgemerkt, er war ordentlich gekleidet und Start bereit.

»Sag Mal Arya, wo gehen wir jetzt eigentlich hin?« Jay schaute mich fragend an. »Wirst du sehen.« winkte ich ab.

»Hey Arya. Heute mal in Begleitung von?« begrüßte mich mein Therapeut. »Hey. Das ist Jay.« grüßte ich zurück. »Der Jay? Oder ein Jay?« er kannte mich echt gut. »Das ist der Jay.« ich setzte mich auf den bequemen Patienten Sessel. »Hallo Jay Samuelz. Setzten Sie sich bitte dahin.« bat mein Therapeut Jay und er tat dies mit einem verwirrten Gesichtsausdruck.

»So Arya. Sie sind heute hier. Was ist schlimmes passiert? Freitags ist nur für dringende Stunden.« fing mein Arzt direkt an. »Also mit Jay hat es heute nicht direkt zu tun… sondern eher mit seinem, jetzigen, Ex-Freund.« fing ich an. »Hat der Ex Freund dir was getan oder die Situation, dass er der Freund war?« »E-Ersteres.« die Bilder schossen mir wieder in den Kopf. Der Horror.

»Was hat er denn genau getan? Es nimmt dich sehr mit.« mein Therapeut klang liebevoll. »E-Er h-h-ha-hat mich v-ve-ver-vergewa-waltigt…« stotterte ich den Tränen nahe. Jay schaute mit großen Augen auf mich. »Er hat dich vergewaltigt? Es hört sich jetzt sehr blöd an, ich weiß, aber bitte Schilder mir die Situation.«

»Es hat so im Herzen weh getan.« schluchzte ich. Mein Therapeut gab mir die Taschentücher. »Geht es dir jetzt etwas besser? Jetzt wo du darüber geredet hast?« fragte mich mein Therapeut. Jay war die ganze Zeit ruhig. »J-Jain. Es tut immer noch sehr weh, dass ich damit einer bestimmten Personen schaden zugefügt hab… Ich fühle mich schuldig für das was passiert ist.« gab ich ehrlich zu. »Warum fühlst du dich schuldig?« fragte mein Arzt. Ich hob die Schultern. »Weil ich sonst immer so stark bin? Ich helfe allen aber die eigenen Probleme bewältige ich immer allein?« »Ja so war es als du deine Therapie angefangen hast. Seit dem hast du dich verbessert du redest offener darüber. Siehe die heutige Sitzung.« mein Therapeut hatte Recht.

Stille.

»Du hast Recht. Aber ich rede nur mit dir so offen. Freunde und Familie wissen nicht, dass ich Probleme habe. Niemand weiß, dass ich einen Therapeuten habe.« »Nicht ganz Arya. Du hast heute eine wichtige Person in deinem Leben hergebracht. Sie steht dir womöglich sogar näher als deine Blutsverwandten.« grinste Dr. Heilbronn. Jay hatte ich schon nicht mehr auf den Trichter.

»Warum hast du Jay mitgebracht?«

Gute Frage. Warum hab ich ihn mitgebracht? Bestimmt nicht nur damit ich es nicht so oft erzählen muss mit der Vergewaltigung. Aber warum dann?

»I-Ich weiß es nicht.« meinte ich ernst. Mein Arzt grinste und Jay beobachtete uns gespannt. »Ganz einfach. Du warst bereit es jemanden zu erzählen oder in dem Fall zu zeigen. Und das bei der Person, die dir mehr als alles andere bedeutet. Du bist schon sehr weit gekommen in den letzten Monaten.«

»Monaten?!« hörte man Jays überraschte Stimme. »Herr Samuelz… Ja seit Monaten. Wollen sie weiter stören oder wollen sie raus?« Jay blieb still sitzen. »Willst du noch was besprechen Arya?« ich schüttelte den Kopf.

»Seit wann bist du genau in Therapie?« fragte Jay mich prompt als wir auf den Weg nach Hause waren. »Seit 8 Monaten.« »Seit dem ich immer wieder Versuche einen Mann zu finden…« es klang nach einem selbst Gespräch aber ich nickte dennoch. Genau da hatte alles angefangen…

»Aber warum?« »Damit ich mir selbst helfe? Ich wollte nicht wie andere elendig an unerwiderte Liebe sterben. Lieber lebe ich.« ich öffnete die Haustür. Jay sagte nix mehr. Ich zog mit meine Jacke und meine Schuhe aus und ging ins Bad. Ich machte mich frisch und ging dann ins Wohnzimmer. Ich setzte mich auf die Couch und öffnete YouTube. Ich schaute die guten alten Zeiten. Jay und ich und noch keine Liebesprobleme…
Gegen 23 Uhr ging ich ins Bett und legte mich schlafen. Was Jay tat wusste ich nicht.

Ich wachte auf indem ich mich drehen wollte, was aber nicht ging, da ich festgehalten wurde. Von Jay. »Jay… was machst du in meinem Bett? Du machst dich erstens Fett und zweitens… ach egal.« eigentlich wollte ich noch erwähnen, dass es mich verrückt macht, wenn er neben mir liegt und das nur in Boxer bekleidet, aber ich beließ es bei Punkt eins.

»Nörgel nicht Rum und komm kuscheln.« nuschelte Jay und zog mich zu ihm. Eigentlich wollte ich es genießen… mein Körper jedoch, zog mir einen Strich durch die Rechnung… wie so oft, bekam ich eine Erektion. Peinlich… einfach nur peinlich…

Jays Reaktion hätte ich nicht erwartet… seine Hand, welche anfangs noch an meiner Hüfte hing, wanderte tiefer, tiefer in Richtung Erektion. Ich schaute leicht panisch zu Jay. Dieser hatte seine Augen geschlossen und wie sonst auch, ein leichtes grinsen auf dem Gesicht.

Seine Hand blieb an der Beule in der Boxer hängen. Mein Herz raste. Ob im positiven oder im negativem Sinne war ich mir noch nicht klar…

Jay strich vorsichtig über meine Beule zeigte aber sonst keine Reaktion. Ich unterdrückte mir schwer ein angenehmes stöhnen. Er macht mich verrückt.

Jay machte weiter als wäre da nix. Er streichelte unbeirrt über meinen, in Boxer bekleideten, Intimbereich. Ich quälte mich damit ab nicht zu stöhnen oder andere genießerische Anzeichen zu zeigen.

Jay blieb mitten auf meiner verdeckten Erektion hängen. Mit dem Daumen streichelte er diese. Kurz verweilte er in dieser Pose. So überraschend es angefangen hatte, endete es auch. Jay zog seine Hand weg und legte sie an mein Kinn. Er zog sachte mein Kinn in seine Richtung. Er schaute mir tief in die Augen und lächelte.

Er ließ mein Kinn los und legte seine Hand wieder an meine Hüfte. Er hatte die Augen Wieder geschlossen und atmete ruhig. Meine Gedanken liefen auf Hochtouren. Was war das? Warum hat er das getan? Mein Blick huschte auf die Uhr neben dem Bett. 3 Uhr. Ich sollte schlafen.

Leichter sagt als getan. Noch arbeitet mein Gehirn daran die Erektion los zu werden. Jay mit seiner Aktion eben und das er jetzt so locker da lag half mich dabei nicht wirklich. Nicht Mal drehen konnte ich mich ohne vor schmerzen auf zu stöhnen.

Jay hatte sich mittlerweile schon gedreht und lag nun mit dem Rücken zu mir. Ich fühle mich wie ein Teenie. Ich war im Moment unbeholfen wie ein Stück Holz. Wäre Jay nicht da hätte ich mir selbst geholfen aber… Jay ist halt da! Ich lag nun save schon fünf oder zehn Minuten so. Immer wieder huschten meine Gedanken zu Jay und seine Aktion. Damit half ich mir auch nicht.

Ich hörte Jay neben mir leicht auf stöhnen. Er drehte sich und seine Hand lag direkt auf meinem Schritt. Automatisch hörte ich auf zu atmen. Jay streichelte meine Erektion.

Seine Hand ging ein bisschen höher und blieb beim Bund hängen. Sein erster Finger war bereits unter dem Bund. Seine weiteren folgten. Er nahm meine Erektion in seine Hand und streichte auf und ab. Spätestens jetzt war es um mich geschehen und ich stöhnte genießerisch auf.

Jays Bewegungen wurden schneller und härter. Ich stöhnte und wurd immer lauter. »J-Jay!« rief ich laut stöhnend. Ich war dem Höhepunkt nahe. Mit Jays Namen auf den Lippen kam ich in seiner Hand. Jay wischte sich seine Hand an meiner Boxer ab und legte seinen Arm wieder um mich. »Jetzt schlaf endlich.« Hauchte Jay und zog mich wieder zu sich.

Ich konnte endlich schlafen. Aber ein Gedanke blieb mir. Jay, mein bester Freund und Secret Crush, hat mir einen runtergeholt… warum tat er dies? Immerhin waren wir nicht zusammen. Leider. Leider waren wir nicht zusammen…

»Arya! Wach auf! Ich will etwas unternehmen!« weckte Jay mich wie ein kleines Kind. »Lass mich schlafen. Ich bin müde!« grummelte ich bockig zurück. »ARYAAA!« brüllte Jay mich an. »Waaas?!«
Keine Antwort.

Stille.

Ich spürte wie sich meine Matratze senkte. Meine Augen ließ ich geschlossen. Jay setzte sich provokant auf mein Unterleib und Stütze seine Hände neben meinem Kopf ab. Schon interessant was man alles spüren kann in dem sich nur die Matratze senkte oder hebt.

Jay verweilte so in der Position und ich konnte, mehr oder weniger, in Ruhe weiter schlafen. Gedacht… Jay schlabberte mein Gesicht ab wie ein Hund sein Knochen. »Baah Jay! Wie eklig bist du denn?! Du bist pervers! Das ist so was von berstig!« rief ich empört. Jay lachte leise. Penner.

Ich öffnete meine Augen und sah Jay, welcher keine 30 cm entfernt, von meinem Gesicht, über mir hing. Er grinste. Ich stöhnte auf und schloss meine Augen wieder. »Jay du wirst so langsam schwer für mein Unterleib.« nuschelte ich und Jay rutschte paar Zentimeter tiefer. Jetzt saß er direkt auf meinem Schritt.

Ich spürte, wie die Matratze neben meinem Kopf tiefer sank. Jay lehnte sich vor. Ich hätte mit allem gerechnet, wirklich allem, aber nicht mit dieser Aktion. Jay legte seine Lippen auf meine. Sofort Stoppe ich meine Atmung. Jay küsst mich… JAY KÜSST MICH! Als ich dies gecheckt hatte, erwiderte ich sofort. Es war schön. Seine Lippen schmeckten süß und die waren samtig weich.

Unser erst sanfte und vorsichtige Kuss entwickelte sich schnell in einer Knutscherei. Unterbrochen wurde diese in dem Sich Jay auf mich legte. Was taten wir hier? Wir sind beste Freunde. Ja ich bin in ihn verliebt aber geht damit nicht die Jahrelange Freundschaft kaputt?

Jay war wohl anderer Meinung. Er schaute mir tief in die Augen und küsste mich wieder. Nebenbei reibte er sein Becken gegen meins und brachte mich damit um den Verstand. »Jaay.« raunte ich schwer atmend und halb bettelnd halb warnend. Dieser grinste leicht dreckig und machte weiter. Diese Seite kannte ich von ihm gar nicht. Okay… außer letzte Nacht.

Jay x Arya (Jayra) OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt