Ich schloss die Tür leise auf. Es war bereits halb neun abends. Mein Peiniger scheint auf mich gewartet zu haben, denn er stand mit Kabelbindern in der Hand in der Tür zum Wohnzimmer. „Du weißt, du musst es jetzt spüren, du warst lieber unterwegs als mit mir Zuhause, das geht nicht!" ich versuchte zu flüchten aber mein Erzeuger hatte bereits mein Handgelenk gegriffen und hielt so stark fest, dass ich schwören könnte es knacken gehört zu haben.
Mein Peiniger verdrehte mir meine Arme auf den Rücken und verband diese mit Kabelbinder, danach zog er mich in mein altes Kinderzimmer. Heute hatte er wieder getrunken, das tat er ständig seit Schwesters Tod. Dann war er besonders sauer und gab mir an allem die Schuld, so sehe ich morgen dann auch aus...
Gefangen in der Ewigkeit des Schmerzes, des Leidens und des Verzweifelns, dachte ich an die Familie von Arya. Was habe ich damals falsch gemacht, dass ich das nicht haben kann? Fürsorge und Liebe?
Und tatsächlich konnte ich seit langem wieder weinen. Das dies nur ein Ansporn für mein Peiniger war, bekam ich schmerzlich zu spüren.
Als er endlich von mir abließ und mir voller Hass die Kabelbinder durchschnitt, atmete ich auf. Ich rannte so schnell wie möglich ins Bad und kotzte mir die Seele aus dem Leib. Das war zu viel für meinen Körper. Ich zog mir meine Kleider aus und stieg unter die Dusche das vierzig Grad heiße Wasser prasselte auf meine Haut und ich genoss das Gefühl von Reinheit.
Nach dem ich mich gewaschen und abgetrocknet hatte begutachtete ich mich im Spiegel. Einige neue blaue Flecken, viele an den Armen, auch der Kabelbinder war gut zu sehen. Hoffentlich wird es morgen nicht allzu warm... Ich ging ins Zimmer und zog mir eine Boxer und einen viel zu großen Hoodie an.
Danach setzte ich mich, wie so oft, auf mein Fensterbrett und schaute heraus nur diesmal mit dem suchenden Blick zu Aryas Haus beziehungsweise Arya Zimmer.
Und tatsächlich fand ich es mehr oder weniger schnell, Arya saß auf seinem Bett und schaute auf sein Handy. Ich nahm mir eine Steinschleuder und ein paar Blätter, welche ich zerriss und nassmachte um sie an sein Fenster zu schießen. Mein erster Schuss ging knapp daneben aber mein zweiter landete perfekt mittig, der dritte wiederum hing irgendwo auf halb acht. Arya ist ganz schön zusammengezuckt.
Aber er stand auf und ging zum Fenster, ich zielte auf seine Stirn und traf, zwar zu weit links aber hey, ich traf. Arya schaute nach dem Ursprung und sah mich an einem halb offenen Fenster sitzen, er grinste und ging ins Zimmer, er ging raus und scheinbar zu Saman, denn er kam mit einer Steinschleuder wieder und hatte den selben Plan wie ich Minuten vor ihm. Nur er schrieb etwas auf den Zettel und packte ihn in eine kleine Kapsel, ich schoss und traf beim ersten Mal perfekt.
‚Na, Langeweile? Geht es dir gut? Du siehst gequält aus, das sehe ich von hier!' ich nahm mir ebenfalls einen Zettel und schrieb ‚Alles klar, schreib mir, ich bin nicht der beste im Treffen!' ich schrieb meine Handynummer auf die Rückseite und schoss das Teil wieder zum Absender. Sofort nahm er sein Handy und Sekunden später kam meine WhatsApp.
Na mein Stalker
Ich lachte auf.
Naaaaaaaaaaaa ;-)
Ich muss pennen, gute Nacht, schreibe dir, wenn ich wach bin. Wenn was ist, die Steinschleuder braucht keinen Klingelton <3 ;-)
Schlaf gut, bis morgen :-*
Arya schien ein ganz entspannter Dude zu sein. Auf jeden Fall, nimmt er es recht locker mit den Smileys. Ich schaute noch zu, wie Arya sein Licht ausmachte und seine Handytaschenlampe als Wegweiser nutze. Ich lachte, er hat denselben Schaden wie ich. Lächelnd schaute ich noch ein paar Minuten auf das Haus der Lees bevor auch ich das Licht ausmachte und mich hinlegte.
Am nächsten morgen war ich bereits wach, bevor mein Wecker klingelte aber ich konnte mich nicht aufraffen aufzustehen, weshalb ich mich nun aus dem Bett quälte. Ich ging ins Bad und ging in Ruhe meine Morgenroutine durch. Als ich nun fertig war, nahm ich mir mein Handy und setzte mich auf das Bett. Arya hatte mir geschrieben.
Guten Morgäään!
Was hatte er denn für einen Ausfall im Hirn?
Juten Tach der Herr XD
Auch endlich aus dem Bad draußen? Hat ja ewig gedauert! XDXD
Und ich soll stalker sein? ;-)
Komm mich abholen! XD
For real jetzt?!
Na was glaubst du denn?
Ich ging offline und nahm mir meinen Rucksack um mich auf den Weg zu Arya zu machen. In der Küche nahm ich mir das Portemonnaie meines Erzeugers und nahm mir einen zwanzig Euro Schein heraus. Merken wird er es eh nicht, er besitzt nur fünfzig und zwanzig Euro Scheine und verliert mindestens irgendeinen in der Woche im Suff, wahrscheinlich kauft er sich eine Frau aber er behauptet er verliere sie nur. Jaja...
Mit meinen sieben Sachen ging ich los um Arya abzuholen. Ich hörte ein bisschen Musik vergas für einen Moment meine Sorgen für heute Mittag. Da ich nun etwas knapp dran war, verschnellerte ich meine Schritte und konnte bereits nach einigen Minuten das aus von Arya und Saman sehen, aus welchem gerade Saman herauskam, bestimmt um zu seinem Laden zu gehen.
„Hey Jay! Was machst du hier?" begrüßte dieser mich. „Hey Saman, Arya hat mir geschrieben, dass ich ihn abholen soll. Du gehst zum Laden?" Saman nickte. „Ja, wünsche euch viel Spaß in der Schule, Arya wird direkt nach der Schule mir dir gehen?" ich nickte und verabschiedete mich noch von Saman ehe er ins Auto stieg und losfuhr. Ich klingelte an der Tür vom Haus.
„Hallo Jay, Arya ist noch oben, komm rein, willst du auch etwas zu essen mitnehmen?" ich schüttelte den Kopf. „Nein danke, aber können Sie das Saman geben? Ich habe gestern bei ihm gegessen hatte aber kein Geld mit." Ich reichte der Mutter den zwanzig Euro Schein. „Jay, Arya und seine Freunde essen da umsonst." Lächelte mich Miss Lee an. „Ich habe mehr als die anderen gegessen, das möchte ich nicht so belassen."
Aryas Mutter stöhnte lächelnd. „Arya! Schatz, komm runter jetzt, Essen holen!" Arya reagierte nicht. „Jay, kannst du mal bitte nachschauen gehen?" ich nickte und stellte meinen Rucksack auf einen der Barhocker, ich rannte kurz hoch und klopfte an Aryas Tür. „Komm rein!" ich trat ein und schloss die Tür wieder. „Oh, Hi. Du bist schon da? Warte, ich komme gleich." „Beil dich." Meinte ich noch und ging.
„Er kommtgleich." Gab ich an Aryas Mom weiter und nahm mir wieder meinen Rucksack.„Sorry Mama, hat etwas länger gedauert." Arya kam die Treppen runter geflitztund kam in der Küche zum Stehen. „Alles gut kleiner, hier dein Essen und vielSpaß heute Nachmittag. Baut keinen Mist." Miss Lee lächelte uns an und drehtesich dann wieder um. „Bye Mama!" verabschiedete sich Arya und auch ichverabschiedete mich freundlich.
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Jay x Arya (Jayra) OneShots
FanfictionHier kommen verschiedene OneShots zu Jay und Arya oder auch Jayra.