Wie das Leben so spielt (21/?)

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„Jemand da?" hörte ich nach gut ner Stunde Sima unten rufen. Sofort legte ich alles aus der Hand und stand auf um zu ihr zu gehen. „Hey Sima! Wo warst du? Kann ich dir irgendwie helfen?" begrüßte ich die Powerfrau des Hauses. „Gern, bringst du die beiden Tuten mit? Ich habe mich mit einer Freundin getroffen, wir waren einkaufen. Bist du alleine hier?" ich nickte. „Ja, Saman arbeitet und Arya naja, der redet seit heute morgen nicht mit mir." Niedergeschlagen stellte ich die Tüten auf den Tresen. „Wie er redet nicht mit dir?" überrascht blickte mich die Mutter von Arya an. Überfordert hob ich die Schultern. „Seine zwei Tage nach der Party waren doch nie so schlimm?." Ohne zu antworten half ich beim ausräumen und beließ das Thema Arya dabei.

„Sima? Ich gehe hoch, rufst du mich, sobald ich dir helfen kann?" nickend wandte Sima sich ihren Nudeln, welche sie sich eben schnell gemacht hatte. Im Zimmer erledigte ich die letzten Hausaufgaben und ging ans Handy. TikTok und Instagram ließen den Nachmittag anfühlen, als sei er keine halbe Stunde gewesen. Saman kam bereits Heim und auch Iraj war schon da. Gemeinsam schälten und schnitten wir Gemüse für das Abendessen, da es heute, Auflauf gab. Arya kam kurz vor sechs Heim, und kassierte ärger mit Iraj, weil er schließlich Hausarrest habe. Gegen sieben aßen wir dann gemeinsam und schauten fern, außer Arya, dieser Kapselte sich von uns ab und ging hoch.

Und so verliefen dann auch die nächsten Tage. Arya ignoriert mich, selbst im Unterricht mussten wir tatsächlich getrennt werden, da keine Partnerarbeit möglich war, jedoch zum negativen für Arya, da ich es immer versucht habe. Ich habe mich, wie damals neben Maxi gesetzt, sodass Arya wieder neben Alex saß. Niedergeschlagen beobachtete ich die Szenen, wie Arya mit Alex umging, als sei alles super in seinem Leben. Ich merke, dass er irgendetwas hat, weshalb er schweigt, merken die anderen es auch, oder wissen sie es vielleicht schon? Schließlich war Arya schon immer gut etwas zu überspielen! Aber er redet mit eigentlich niemanden über seine Probleme, sodass es mich echt wundern würde, wenn er den anderen gesagt hat, was bei ihm los ist im Moment. Mir blieb nichts anderes übrig, als alles traurig und irgendwie auch neidisch mit an zu sehen. Ich sollte Maxis Angebot echt annehmen, zumindest für ein paar Tage oder vielleicht auch Wochen... vielleicht hänge ich Arya zu sehr in seiner Nähe, seitdem ich richtig bei ihm wohne und nicht, wie damals, abends Heim gehe.

„Maxi?" rief ich nach Schulschluss meinem Freund entgegen, welcher darauf hin direkt auf mich zu kam. „Jo, was gibt's?" „Ähmm, das Angebot nh? Steht das noch?" fragte ich beschämt, sah aber glücklicher weise Maxis lächeln. „Klar! Jederzeit!" erleichtert atmete ich aus. „Heute schon? Mit Iraj und Sima hatte ich bereits alles durchgesprochen, schon vor ein paar Tagen." Maxi nahm sich sei Handy und rief bei sich daheim an. „Jup, wollen wir deine Sachen holen gehen?" ich nickte, worauf wir beide los gingen. „Danke, ich brauche abstand, vielleicht ist es auch das, was Arya möchte. Hoffe ich zumindest, sonst suche ich mir eine neue Bleibe auf lange Zeit, will dir auch nicht auf der Tasche liegen." Entgeistert schaute Maxi mich an. „Dein Ernst?! Das tust du nicht!" ich erwiderte nichts und ging einfach weiter. „Es wird schon Jay. Versprochen!"

Wir lagen mittlerweile in Maxis Bett und schauten den zweiten Film. Es ist gerade fast neun Uhr am Abend und von Iraj, Sima und Saman hatte ich bereits eine 'Schlaf gut' Nachricht erhalten. „Ich gehe noch mal auf Toilette, danke, dass ich hier sein darf." Lächelte ich Maxi an. „Kein Problem Bro." Grinste dieser zurück und verfolgte das geschehen im Film. Wie sonst auch ging ich mein Abendprogramm durch und ging dann wieder zu Maxi. „Stört es dich, wenn ich mich schon schlafen lege?" fragte ich mein Nebenmann. „Nene, sag nur, wenn dich der TV stört. Dann mache ich aus." Ich nickte und legte mich hin. Keine zwei Minuten später schlief ich auch schon ein. Die Sache mit Arya nimmt mich mehr mit als gewollt...

„Maxiiii!" rief ich panisch durch das Haus , ich wohne seit gut zwei Wochen hier und habe mich gut eingelebt. Da ich gerade auf der Couch saß rannte Max aus dem Bad zu mir. „LIES!" rief ich und sah Maxi nur noch mein Handy wegnehmen. Mit offenen Mund starrte er das Handy an. „Ne oder? Krasssss! Wer hätte das gedacht! Und das in diesem Jahrhundert?!" ich nickte. „Was willst du ihm antworten?" Ich hob die Schultern. „Idunno." „Was?!" lachte Maxi, welcher mich eben nicht verstanden hatte. „I don't know, man!" lachte ich verzweifelt. Nach zwei Wochen, wo Maxi ,und besonders ich, in der Schule von der Gruppe, insbesondere Arya, beobachtet wurden, schreibt er mir um halb zehn in der Nacht an einem Samstag... „Reden solltet ihr so langsam echt mal aber seine Nachricht ist nicht gerade ausschlaggebend, was sein Plan ist, ich meine ein „Hey, wie geht es dir" nach dem ist schon irgendwie kritisch." Verstehend nickte ich.

Hi, wie soll es mir gehen?

Schreib ich trocken zurück. Sofort änderte sich der Status von zuletzt online auf online und das mir altbekannte typing... erschien. Auf einmal wurd' ich nervös. Seit gut nem Monat haben wir kein Wort mehr gewechselt oder geschrieben!

Hast du Zeit?

Wann?

Jetzt. Ich muss reden, bevor ich wieder nüchtern bin.

Ich verdrehte die Augen, dass man immer trinken muss!

Ich bin ungern mit dir zusammen, wenn du getrunken hast.

Ich weiß... es ist wichtig. Nüchtern traue ich mich nicht. Komm bitte raus, ich sitze aufm Spielplatz.

„Maxi, ich gehe auf den Spielplatz." Mein Freund schaute mich nur verwirrt an und verabschiedete mich mit einem „Pass auf!" und ging dann ins Zimmer. Ich zog mich warm an, da draußen keine zehn Grad Celsius mehr waren und ging mit Maxis Schlüssel aus der Tür. Zehn Schritte weiter rannte ich wieder rein und holte meinen Schlüssel, wer weiß wie dicht Arya wirklich ist, auch wenn seine Nachrichten keine Rechtschreibfehler hatten, muss heute ja nichts mehr heißen. Dann bringe ich ihn lieber Heim, wo ich weiß, dass er sicher ist...

Jay x Arya (Jayra) OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt