Wie das Leben so spielt (22/?)

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Am Spielplatz angekommen, sah ich Arya auf der Schaukel sitzen, recht stabil ohne groß hin und her zu wackeln. Ich ging näher und zog meinen Reißverschluss höher, da es echt verdammt kalt war. Und Arya sitzt hier in Jogginghose und dünnem Pulli... selbst in dem dunklen Licht der Straßenlaterne sah ich, dass seine Lippen bereits blaue Farbe annahmen und seine Finger sehr rot waren. „Du solltest reingehen, es ist zu kalt um so draußen zu sein." Kam ich noch näher. Arya schaute nur auf. Und omg sah er scheiße aus! Als hätte er tagelang durchgesoffen und keine Sekunde geschlafen. „Du bist gekommen?" ungläubig stellte Arya diese Frage. „Sieht wohl so aus hu?" das leichte Lächeln war kaum zu übersehen.

Arya versuchte aufzustehen aber er schien bereits gut unterkühlt zu sein, denn sein Körper dachte nicht daran mitzuarbeiten. „Wie lange bist du schon hier?" fragte ich vorwurfsvoll. „Keine Ahnung. Auf die Uhr geschaut habe ich um einundzwanzig Uhr." Seit gut zwei Stunden hockt er hier in den dünnen Sachen... „Es tut mir leid Jay." Schaute mich mein Gegenüber an. „Ich bringe dich jetzt Heim. Du wirst dir den Tod holen." Ignorierte ich seine Aussage und machte mich daran, ihn von der Schaukel zu ziehen. Er war eiskalt! Umständlich nahm ich Arya mit, zum Glück liegt sein Haus nur paar Minuten von hier entfernt! „Hast du gehört? Es tut mir leid. Ich will nicht Heim, bevor wir gesprochen haben." Versuchte Arya, Zähneklappernd zu erwidern aber in seinem Zustand kam er nicht gegen mich an.

Vor der Tür klopfte ich leise, da im Wohnzimmer noch Licht an war und tatsächlich schien mich jemand gehört zu haben! „Jay, hör mir jetzt endlich zu! Ich lieb dich!" „Bro, ich lieb dich auch, aber das weißt du doch. Warum sollte ich dich nicht lieben? Jetzt wirst du reingehen und warm duschen und dann schlafen, du siehst scheiße aus." Gerade als ich ausgesprochen hatte, kam Saman aus der Tür. „Er war jetzt zwei Stunden auf dem Spielplatz, kümmerst du dich? Ich werde wieder erwartet." „Klar, danke Jay! Grüß Max und die Familie!" ich nickte und ging. Arya murmelte etwas zu Saman aber dieser zog Arya, wie ich eben zuvor, mit, wie eine Mutter ihr Kind.

„Max? Bin wieder da!" rief ich leise. Bestimmt schlafen seine Eltern schon. „Und, habt ihr gesprochen?" hoffnungsvoll schaute mich mein Kumpel an. „Der war bereits zwei Stunden auf der Schaukel und hatte nur einen dünnen Pullover und Jogginghosen an. Seine Lippen waren bereits blau, ich habe ihm Heimgeschleppt und gesagt, dass er rein muss. Da Saman da war, habe ich ihn nur da abgegeben und bin wieder hergekommen." Maxi nickte mir nur zu, dachte nach und nippte an seinem heißen Kakao. „Wie soll es weitergehen?" wie vorhin, hob ich nur meine Schultern. „Ich weiß es nicht, er sagte, dass er mich liebe, aber sowas haben wir vor ein paar Wochen noch täglich gesagt, schließlich sind/ waren, was auch immer das jetzt ist, beste Freunde." „Hast du es erwidert?" ich nickte. „Wie hast du es erwidert? Kumpelhaft?" wieder nickte ich. „Immer noch nicht gelernt?" fragte mich Maxi, welcher sich so sicher war, wie Maya, dass ich in meinem besten Freund verliebt sei.

Maxi nahm sein Handy in die Hand und tippte wild darauf herum. Ich wandte mich ab und setzte mich wieder auf die Couch im weiter x-Factor zu schauen. „Ja, gelesen? Okay, was sagst du? Ab Montag sind Ferien, du Dödel! Ja okay, morgen. Ne, lass mal in die Halle von Alex! Wer soll alles kommen?" „Was machst du da?!" rief ich Maxi zu, da er sichtlich etwas plante. „Nix, alles gut, ich telefoniere mit Maya!" mit ihr plant er also etwas... na toll, sicherlich geht es um Arya und mich, schließlich hatten wir eben noch das Thema... Ich ging ins Bett und ließ Maxi sein Ding machen, er weiß schon, was er tut.

„Jay!" wurde ich laut und äußerst geweckt. „Junge! Hast du Probleme?!" pampte ich Max neben mir an. „Heute Abend treffen wir uns mit allen! Zieh dir was Ordentliches an, wir wollen dein Geburtstag reinfeiern!" ich schaute auf. „Ich hab morgen Geburtstag? Ist es schon Monat des Stiers?" „Junge, du bist ja mal anders lost!" wurde ich, zwar berechtigt aber unfreundlich, ausgelacht. „Müssen wir rein feiern? Es reicht mir, wenn man mir nur alles Gute wünscht und auch das tut nicht not!" Maxi stöhnte nur genervt. „Bro, du wirst siebzehn Jahre! Ein Jahr und du bist achtzehn und darfst machen was du willst!" „Eben ich werde nur siebzehn es ist ein Tag, wie jeder andere auch!" versuchte ich mich zu drücken aber Maxi und die anderen haben es wohl schon beschlossen... Stimmt ja, Maxi hat ja noch telefoniert... so ein Wichser, mit solchen Freunden brauchts du echt keine Feinde mehr!

„Wann?" „Um zwanzig Uhr dreißig müssen wir los." „Es ist?" „Zwölf Uhr mittags." Im Kopf rechnete ich mir aus, wie lange ich noch Zeit hatte. Fast acht Stunden, wo ich mir einen Plan ausdenken kann, wie ich dem entkomme... auf krank machen wird mir keine glauben, kotzen auf Kommando kann ich nicht und Fieber vortäuschen klappt auch nicht... eine andere Möglichkeit sah ich auf die schnelle leider nicht. „Ich hoffe, du weißt, wie sehr ich dich eigentlich hasse!" fluchte ich Max entgegen, welcher sich sein Schlafshirt auszog und durch ein MARVEL Shirt austauschte, lachend zog er sein neues Shirt über den Kopf. „Ich weiß, dass du mich auch Lieb hast!" lachte dieser weiter. „Glaubst auch nur du..."

Nach dem auch ich mich dazu auf ringen konnte, mich um zu ziehen, gingen wir runter und frühstückten. Danach erledigten wir die Hausarbeiten und lernten noch etwas für die Schule. „Nach den Ferien schreiben wir welche Klausuren?" ich schaute auf meine Notizen, wo ich mir alle Klausuren-Tage aufgeschrieben hatte. „Politik/Wirtschaft, und Philosophie. Soll ich dir den Lernzettel für Philo schicken?" dankend nickte Maxi. „Ich schicke dir den Lernzettel für PoWi nh?" „Jo, danke Bro." Danach schwiegen wir wieder und ich schrieb den Lernzettel von Maxi ab, damit ich zumindest so noch etwas lerne.

„Na Jungs, lernt ihr echt mal freiwillig für die Schule?" kam Max' Mutter ins Wohnzimmer und beobachtete erstaunt ihren Sohn. „Auch nur, weil ich es wollte!" lachte ich, zu Max' bedauern. „Das war mir klar!" lachte die Dame des Hauses lauthals. „Max, dein Vater kommt übermorgen wieder, sie können nicht losfliegen, da die Sicht zu schlecht ist, der Nebel soll so stark sein, dass er nicht einmal seine Hand vor den Augen sehen kann." Der Dad von Max ist viel unterwegs, er fliegt weitstrecken Flüge und der letzte ging in irgendein Gebiet, wo es gerne mal so nebelig ist, dass kein Flug oder Fahrverkehr läuft. „Okay, ach Mama, Jay und ich treffen uns mit den anderen in Alex' Halle, um seinen Geburtstag rein zu feiern." „Macht das, viel Spaß und passt auf, ich fahre gleich los, Maria ist krank und ich muss einspringen." Informierte uns Maxis Mum, sie ist Krankenpflegerin, im Krankenhaus hier in der Nähe.

Mein Blick ging zur Uhr, noch zwei Stunden und wir müssen los... zu Abend aßen Max und ich heute alleine. Es gab Nudeln, welche noch von heute Mittag übrig waren, schließlich müssen die nicht vergammeln! Nach dem Essen zog ich mich um. Jeans, Rick and Morty Shirt und meine MARVEL Jacke als Pullover. „Komm jetzt Jay!" hetzte mich die Person, die für alles verantwortlich war. „Schnauze, komme ja schon!" ich ging runter und zog mir meine Schuhe als auch meine Übergangsjacke an. Gemeinsamen gingen wir aus der Tür zu Alex' Halle.

Jay x Arya (Jayra) OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt