Spinnst du, willst du wirklich springen?! (3/6)

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Pünktlich um sieben klingelte mein Wecker und da es auf der Familienfeier kostenloses essen gibt, ließ ich das Frühstück aus und nahm mein Portemonnaie, Handy und Schlüssel, steckte die Sachen in meine Hosen und Jackentasche und kontrollierte, ob alle Fenster geschossen waren und ging aus der Tür. Pünktlich kam ich fünf Minuten zu spät bei Sam an.

„Na, auch zu spät?" Sam kam mir gerade mit einem frischen Kaffee in der Hand entgegen. „Ah fuck, ich habe deinen Tee im Laden vergessen, hier, ich hol das Auto, du den Tee." Sam reichte mir einen Schlüssel für den Laden und ging zu seinem Mitsubishi. Ich latschte in seinen Laden, nahm mir den Tee, welcher auf dem Tresen stand und ging wieder raus, schloss die Tür und stieg zu Sam ins Auto, da er schon mal vorgefahren ist.

„Musik?" fragte mich Sam, als ich mich angeschnallt hatte und er losfuhr. „Musik." Bestätigte ich und wir machten Radio an. „Bro, darf ich Spotify an machen? Es läuft echt nur Müll im Radio. Auf allen Sendern!" Sam lachte. „Mach, ich höre eigentlich alles außer Deutschrap und Schlager." Ich lächelte und verband mein Handy mit seinem Radio und spielte Americanrap ab. „Besser!" sagten Sam und ich gleichzeitig und lachten. Leise lauschten wir der Musik und erreichten gefühlte drei Minuten später Sallys Arbeitsplatz.

„Na Jungs, habt ihr schön über mich gelästert?" Sally stieg hinten ein. „Nein, sorry Schatz, wir haben nur Musik gehört und die Zeit genossen." Antwortete Sam wahrheitsgemäß. „Ich bin echt enttäuscht von euch." Sally lächelte und schnallte sich an. „Tja, über dich gibt es nichts zu lästern." „Halt die klappe Jay, du kannst dich nicht einschleimen." Ich schaute meine große Schwester beleidigt an, Sally hingegen grinste mich schelmisch an und lachte. „Ach ja, Geschwisterliebe." Jetzt schauten Sally und ich Sam böse an. „Jaja, jetzt haltet ihr zusammen. Meine Rede." Wir lachten und schnallten uns ab, da wir mittlerweile auf dem Parkplatz des festlich geschmückten Grundstücks angekommen waren.

„So, ich habe im Kofferraum eine Salatschüssel, Jay, holst du diese bitte kurz?" ich nickte und ging an den Kofferraum. „Das soll reichen?" ich schaute Sam an und hob die kleine Schüssel hoch. Das esse ich an einem Abend auf, wenn ich eine Fressattacke habe! Sam nickte und nahm meine Jacke vom Beifahrersitz. Zu dritt gingen wir durch ein Gartentor und konnten schon jetzt einige Menschen sehen, welche am Feiern waren. Das kann ja heiter werden...

„Hallo Sam!" eine ältere Dame kam auf uns zu. „Oh, ist das deine Freundin? Du bist so hübsch!" sie schaute meine Schwester an und umarmte sie. „Und du bist bestimmt ihr Bruder. Du siehst deiner Schwester echt ähnlich. Komm mit, du solltest mal etwas mehr essen, du sieht etwas blass und mager aus. Bist du gesund? Gib mir ma' die Schüssel." sie zog mich mit sich und ich schaute überfordert zu Sam und Sal, ich habe zu wenig Kontakt zu Menschen gehabt! „Äh?!" Toll Jay, deine kognitiven Fähigkeiten haben sich soeben verabschiedet und sich verpisst.

„Du bist schüchtern nicht?" ich schaute die Dame vor mir noch immer geschockt an und nickte leicht. „Anfangs, wenn ich die Leute kennenlerne und ihnen vertraue, dann kann ich auch verstörend auf andere wirken." Ich lächelte die Frau an. „Na dann, wollen wir dich mal mit allen bekannt machen. Ich bin Melanie. Sams Mutter. Sams Vater kann ich dir nicht vorstellen, da er schon früh in Sams Kindheit abgehauen ist." Ich nickte verständnisvoll.

„Also das sind einige Freunde, die meisten sind in eurem Alter, dazwischen findest du aber auch Cousinen und Cousins von Sam. Sams einer Bruder und seine Schwester sind auch schon da. Seine Tante und sein Onkel sind auch verrückt drauf." Ich folgte Melanie und lernte einige von Sams Freunden kennen. „Na, wurdest du von Melanie willkommen geheißen?" ein junger Mann und eine Frau, ca. im selben Alter schauten mich neugierig an. „Sieht wohl so aus." Murmelte ich und war immer noch etwas verwirrt und überrascht.

„Sie begrüßt jeden Freund von Sam so. Sam war damals als Kind sehr einsam und hatte kaum Freunde." Ich nickte verstehend. „Kann ich mir gar nicht vorstellen, ich kenne ihn ja jetzt auch etwas länger. Und er hat viele bekannte mit denen er sich super versteht. Er passt perfekt zu meiner Schwester, beide können gut und viel reden." Lachte ich und dachte an so einige Abende in meiner oder Sams Wohnung.

Jay x Arya (Jayra) OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt